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Bienvenido a la capital alemana de fútbol, Sevillistas!

Willkommen in Deutschlands Fußball-Hauptstadt, Sevilla Fútbol Club! Willkommen in Dortmund, Gregorio Manzano! Der UEFA Cup-Sieger von 2006 und 2007 stellt seinem Team für die Reise in den Ruhrpott einen neuen Trainer zur Seite.

Weil der amtierende spanische Pokalsieger FC Sevilla in der Champions League-Qualifikation überraschend an Sporting Braga gescheitert ist, tritt er jetzt in dem Wettbewerb an, in dem er die größten Erfolge seiner Vereinsgeschichte feierte. "So wie einst Real Madrid" (1985, 1986), verteidigten die Südspanier vor wenigen Jahren den Titel im UEFA-Cup, was ihnen als erst zweites Team überhaupt gelang. Einmal, im Halbfinale 2006, waren sie auf ihrem kontinentalen Siegeszug Endstation für die Unaussprechlichen. Herzlichen Dank nochmal dafür.

Die europäischen Titel verliehen dem Namen FC Sevilla in ganz Europa Glanz und Gloria. Seit den beiden Erfolgen (2006, 2007) spielte man ohne Unterbrechung in der Königsklasse. Dass Sevilla in 2010 nicht dort antritt, hatte Ex-Trainer Antonio Alvarez schon zu Beginn der Spielzeit in Bedrängnis gebracht. Die Heimniederlage zum Europa League-Auftakt gegen Paris St. Germain und die Blamage gegen den Aufsteiger Hercules Alicante (Saludos, Nelson Valdez!) kosteten den Coach dann seinen Job. Vielleicht wurde er auch beurlaubt, weil er binnen sechs Monaten Amtszeit nur ein einziges Mal die "Copa del Rey" gewinnen konnte.

Was auch immer dazu führte, dass in Südspanien schon nach fünf Ligaspieltagen mit nur einer Niederlage - und mit immerhin acht Punkten auf dem Konto - die viel zitierte Reißleine gezogen wurde, weiß in Dortmund keiner. Versteht hier auch keiner. So oder so liegen die Nerven der Andalusier offensichtlich blank und die erste Dienstreise des neuen Übungsleiters der Sevillistas geht in die Fußballhauptstadt Deutschlands. Gregorio Manzano, ehemals Pokalsieger mit dem RCD Mallorca, soll es jetzt richten und zu allererst verhindern, dass Sevilla mit zwei Niederlagen in die Gruppenphase der Europa-League startet. Dabei muss er um den Einsatz von Abwehrchef Cáceres und Superstar Jesus Navas bangen.

Obwohl beim spanischen Tabellensiebten in diesen Tagen das Chaos herrscht und Borussia Dortmund seinen Gegnern in der Liga das Fürchten lehrt, bleiben die Spanier die großen Favoriten auf den Sieg in der Gruppe J. Die Gründe dafür tragen die klangvollen Namen Luís Fabiano, Jesús Navas, Álvaro Negredo, Diego Perotti, Martín Cáceres oder Frédéric Kanouté.

Trotzdem können sich die Borussenfans sicher sein, dass der BVB, der seit Jahren dafür arbeitet, endlich wieder ein solches internationales Top-Spiel bestreiten zu dürfen, alles dafür tun wird, um die Punkte in Dortmund zu behalten. Die Gründe dafür tragen die mittlerweile nicht minder klangvollen Namen Nuri Sahin, Lucas Barrios, Shinji Kagawa, Kevin Großkreutz, Mario Götze, Neven Subotic, Mats Hummels, Sven Bender, Jakub Blaszczykowski, Robert Lewandowski, Marcel Schmelzer, Patrick Owomoyela, Roman Weidenfeller - und Jürgen Klopp.


Der Cheftrainer und sein Team wissen, wie die Kräfteverhältnisse verteilt sind und haben sich schon kurz nach dem schwarzgelben Sieg am Millerntor intensiv mit dem FC Sevilla beschäftigt, "damit wir wissen, wie diese Mannschaft zu spielen ist und ob es für uns eine Chance gibt. Falls eine da ist, werden wir den Jungs das mitteilen."

Die Ermittlung eines Einsatzplans gegen das "absolute Monster in unserer Gruppe" wird durch den kurzfristigen Wechsel auf der Gäste-Trainerbank erschwert. Klopp kann im Vorfeld keine Schwächen bei den Spaniern ausmachen und erwartet den Gegner neu formiert und im Gegensatz zur vorherigen Ausrichtung unter Alvarez mit einer Doppelspitze. Die laut Roman Weidenfeller hoch motivierte Mannschaft fiebert der Partie entgegen.

In den bisherigen Saisonspielen hatte Borussias Übungsleiter seiner jungen Mannschaft stets die nötige Einstellung, das passende taktische Korsett und die richtigen Worte mit aufs Feld gegeben. Auch gegen den Favoriten aus Spanien wird Borussia im gewohnten 4-2-3-1 erwartet und hat in den letzten Wochen genug Selbstvertrauen getankt, um beim Kräftemessen mit Sevilla auf die eigenen Stärken zu vertrauen. Auf den Torriecher von Barrios, die Technik von Götze und Kagawa, die Übersicht von Sahin, die Schnelligkeit von Großkreutz und Kuba, die Zweikampfstärke der Viererkette um Hummels und Subotic und auch auf die Routine von Owomoyela, der zwar unter der Woche nicht trainierte, aber einsatzfähig ist.

Da Sevilla mit weniger Fans als Offiziellen oder Angestellten nach Deutschland reist - nur ganze 38 Tickets hat der Club verkauft - können kurzentschlossene Borussen den Gästeblock in eine kleine Südtribüne verwandeln und somit dafür sorgen, dass der ganze Tempel in allerschönstem schwarz und gelb erstrahlt.

Alltag aus! Flutlicht an! Europapokal im Westfalenstadion!

, 29.09.2010

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