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Marc Ziegler – die „Geduld“ in Person!

Torwart Marc Ziegler wechselt zum VfB Stuttgart. Dort unterzeichnet der 33-Jährige einen Drei-Jahres-Vertrag. Der gebürtige Saarländer hatte zuvor bereits von 1994 bis 1999 für den VfB gespielt. Für den BVB spielte Marc Ziegler seit Beginn der Saison 2007/08. In insgesamt 23 Bundesligaspielen und sechs DFB-Pokalspielen hütete der 1,92 m große Keeper das Tor der Schwarz-Gelben.

Konfuzius meinte einmal: ?Wer für kleine Dinge keine Geduld aufbringt, wird bei großen Vorhaben scheitern.? Es gibt die Marathonläufer, denen wohl ein Höchstmaß an Geduld ? das eigene Leistungsvermögen immer vor Augen, ja nicht leichtsinnig werden ? antrainiert und abverlangt wird und es gibt Situationen, in denen unsere Geduld generell auf harte Proben gestellt wird. Hast du es eilig, sind alle Ampeln auf Rot. Hast du Zeit, dauert eine Minute eine gefühlte Stunde. Möglicherweise hat auch unser Marc Ziegler einst diese Konzentrations- und Ausdauerleistung verinnerlicht. Sein Auftreten für unseren BVB war ein nachahmenswertes Beispiel für das Zusammenspiel von persönlicher und mannschaftlicher Disziplin.

Marc Ziegler kam zur Saison 2007/2008 an den Borsigplatz. Ein erfahrener Keeper, der einen ?Zu-Null-Rekord? von 1.085 Minuten (FC Tirol vom 15.5 bis 22.9.2001) als Empfehlung aufwies. Es war die Zeit, als die Borussia ob der viel zu vielen Gegentore mit dem wenig ehrenvollen Etikett einer ?Schießbude? behaftet war. Höchste Zeit also, auch die Position hinter Stammtorwart Roman Weidenfeller erstklassig zu besetzen. Wie richtig das war, bestätigte sich schon am dritten Spieltag. Roman musste eine Sperre absitzen und Marc präsentierte sich top fit. Ja sogar so gut, dass er seine ersten drei Einsätze für unseren BVB ohne Gegentor beendete. Auch, als sich Roman an der Schulter verletzte war Marc Ziegler nicht nur ein würdiger ?Stellvertreter?, sondern avancierte zur Nummer ?1? für die gesamte Saison im Tor der Borussia.


Mit Beginn der Spielzeit 2008/2009 rückte Marc unter dem neuen Trainer Jürgen Klopp wieder ins zweite Glied, präsentierte sich aber wie gewohnt als tadelloser Sportsmann. Mit Trainingsfleiß und kameradschaftlichem Verhalten wirkte er als ein ganz wertvoller Teil der Mannschaft. Wurde er gebraucht - war er da. Kein Wunder, dass Sportdirektor Michael Zorc ins Schwärmen geriet: ?Mit Marc Ziegler haben wir die ideale Nummer zwei. Er passt zu uns wie die Faust aufs Auge. Zum einen, weil man sich sportlich immer auf ihn verlassen kann, zum anderen, weil er nicht nur bei den Fans, sondern auch innerhalb der Mannschaft außerordentlich beliebt ist. Seine Klasse hat er in seinen Einsätzen nachgewiesen, außerdem übt er genug Druck nach oben aus. Aufgrund seiner Art und seiner Persönlichkeit gibt er jungen Spielern die richtigen Anleitungen mit auf den Weg.?

Sein Gardemaß von 1,92 m, seine Ruhe und Übersicht waren Voraussetzung dafür, dass er in seinen Einsätzen einen Spitzenwert von 80% abgewehrter Bälle erreichte. Trotzdem haderte der ehemalige U-21 National-Spieler (1996) nie öffentlich wegen seines Platzes auf der Bank. ?Als Nummer zwei ist Geduld und Loyalität gefragt. Ich bin mit meinen Konkurrenten fast immer gut ausgekommen. Manchmal sind wir sogar gemeinsam in Urlaub gefahren?, sagte Marc Ziegler, als er vor drei Jahren zum BVB kam.

Sein größter Triumpf mit dem BVB war das Pokalfinale 2008 in Berlin gegen den FC Bayern München (1:2 n.V.). Mit Marc verabschiedet sich ein sachlicher Typ, ein fairer Profi. Sein Auftreten in der gesamten Zeit beim BVB war ehrenvoll und erfolgsorientiert. Er wird nicht so schnell zu ersetzen sein, denn seine Reaktionen auf der Linie waren herausragend, sein Charakter und seine sportliche Klasse sind so ausgeprägt, dass er einst sogar ein Thema bei den Münchner Bayern gewesen ist, die nach Oliver Kahns Karriereende für den jungen Michael Rensing einen ruhigen, erfahrenen Partner suchten.

Die Kirsche wünscht Marc Ziegler in seiner alten und neuen Fußball-Heimat Stuttgart eine gute und erfolgreiche Zeit. Zweifle nie an Deiner Einstellung, lasse Deine ?Geduld? nie zu einem Fremdwort werden!

, 14. Mai 2010

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