Magazin für Freunde des Fußballs und seiner Kultur

Wir über uns

 | 

Impressum
Home
Gelbfieber
Konferenz
Smalltalk
Abgegrätscht
Freier Raum
Kirsche-Shop
< September 2010 >
Mo Di Mi Do Fr Sa So
  1 2 3 4 5
6 7 8 9 10 11 12
13 14 15 16 17 18 19
20 21 22 23 24 25 26
27 28 29 30  

Nationalelf:

REVIER-Kolumne:

Redaktionssitz:

 <<< zurück

Saisonfazit: Marc Ziegler

Die Kirsche stopft das Sommerloch und zieht neben Kommentaren und Reportagen rund um Bundesliga und Borussia nach einer aus Dortmunder Sicht tollen Spielzeit ausführlich Bilanz. Heute steht ein zukünftiger Stuttgarter im Fokus.

Wäre er im Boxsport unterwegs, würde er sicherlich Henry Maske den Titel ?The Gentleman? streitig machen. Denn so kennen die Fans und Spieler ihre Nummer 2 im Tor der Borussia. Trifft man auf Marc Ziegler, lernt man einen höflichen, bescheidenen und sympathischen Menschen kennen, der nie öffentlich Ansprüche auf die Startposition gestellt hatte, mit seinen Leistungen ? wenn er denn zum Einsatz kam- aber stets zu überzeugen wusste. Ein Musterprofi, wie man sich ihn als Trainer einer Bundesliga Mannschaft nur wünschen kann.

Seit der Saison 2007/2008 nimmt der mittlerweile 34-jährige die Position des Ersatztorhüters beim BVB wahr. Sportlich stets verlässlich, kam der 1,92 m Hüne auf immerhin 23 Ligaeinsätze in denen er Roman Weidenfeller überzeugend vertrat. Auch in der vergangen Spielzeit musste der zukünftige Wahl Stuttgarter für seine Mannschaft das Gehäuse bewachen.

Am 18. Spieltag in der Partie gegen den 1. FC aus Köln zog sich die etatmäßige Nummer eins des BVB bei einem Zusammenprall mit dem Slowenen Milivoje Novakoviè eine tiefe Fleischwunde am Knie zu. Gut zu wissen, dass man noch einen Marc Ziegler auf der Ersatzbank hat. Der gebürtige Saarländer fand sich mühelos ins Spiel ein und durfte bereits kurz nach seiner Einwechslung zeigen, was er auf dem Kasten hat. Trotz der beiden Gegentore, an denen der Schlussmann wenig verhindern konnte, zeigte sich Ziegler mit einer guten Leistung. Im ersten Saisonspiel von Beginn an hielt er sogar den BVB im Alleingang im Spiel, verhinderte mehrfach in der zweiten Hälfte des Ausgleich. Petric und Co. verzweifelten an der besten Saisonleistung des schwarzgelben Schlussmannes.

Wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. Mit zwei gut bis sehr guten Leistungen gekonnt in seine Saison gestartet, verließ ihn schon bald das Glück. Das heimischen Publikum noch mit Glanzparaden und starken Eins-zu-Eins-Situationen beeindruckt, konnte sich der Dortmunder mit der Rückennummer 20 in den darauf folgenden Spielen leider nicht mehr ganz so präsentieren, wie es die Fans von ihrem Ersatzkeeper bisher gewohnt waren. In den 3 Partien gegen Stuttgart, Frankfurt und dem FC Bayern hagelte es ganze 10 Gegentreffer. Von seiner Vordermannschaft größtenteils im Stich gelassen vermochte er es nicht, an ?alte? Zeiten anzuknüpfen.

In seinen insgesamt 5 Einsätzen musste Ziegler sogar 13 Mal hinter sich greifen. Zum Vergleich: In den 17 Partien vor Weidenfellers Verletzung musste dieser im Schnitt nur ein Mal pro Spiel einen Gegentreffer hinnehmen. Dabei darf allerdings nicht außer Acht gelassen werden, dass bei den vielen Treffern in Zieglers Arbeitsstätte die eigene Abwehr ihrem Keeper einen Bärendienst nach dem anderen erbrachte.

Gegen Ende der Saison bahnte sich dann bereits an, was schon bald zu Gewissheit werden sollte. Den Gentleman von der Bank zieht es zurück nach Stuttgart wo er beim VFB schon in seiner ersten Station als Profi von 1994 bis 1999 das Tor sauber hielt, wenn Not am Mann war. Ganz ohne Wehmut geht der sympathische Saarländer jedoch nicht:? Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge zugleich. Ich hier drei intensive, interessante und schöne Jahre bei einem großartigen Verein erlebt.?

Ein Abschiedsgeschenk von den Notengebern blieb allerdings aus. Die schlechten Ergebnisse zog auch die Bewertung des Torhüters nach unten. Im Spiel gegen den HSV noch mit einer Durchschnittsnote von 2,3 bedacht, kam Ziegler in den anderen Begegnungen nie mehr in den 2er Bereich, was die Gesamtnote 3,5 nach sich zog. Die Westfälische Rundschau sah als einziges Blatt die Leistung unseres Abganges näher an der glatten 3. Der Rest der Notengeber zeigte sich dem gegenüber relativ einig und orientierten sich eher in Richtung des Schnitts.

Machs gut Marc, was anderes sind wir von Dir nicht gewohnt.

, 17.06.2010

 <<< zurück

Kirsche-Forum
BVB-Forum

Aktuelle Infos:

Medienkolumne:

Fan-Kolumne:

Fotos: