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Noten zum Spiel: Berlin - BVB

Nach einer etwa zwanzigminütigen Abtastphase kristallisierte sich die Hertha als an diesem Tage besseres Team heraus und behielt bis zum Spielende die Oberhand. Der BVB fand in der Offensive kaum Mittel und offenbarte im Spielaufbau und in der Defensive ungeahnte Schwächen. Dass es an der Spree zu einem Punkt gereicht hat, verdankt die Borussia neben der schlechten Chancenverwertung des Gegners und einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung vor allem Roman Weidenfeller, der als einziger Borusse über die gesamte Spielzeit überzeugen konnte. Eine gute Note verdiente sich außer dem Torhüter lediglich der diesmal torlose Top-Torjäger Lucas Barrios.

Unabhängig davon, dass Berlin den Sieg verdient gehabt hätte, sei an dieser Stelle kurz vermerkt, dass die Abseitsentscheidung des Schiedsrichtergespanns um Lutz Wagner in der 79. Minute vollkommen korrekt war. In der ARD-Sportschau war man sich hingegen einig, einen in einem Laufduell befindlichen Spieler als passiv zu bezeichnen und offenbarte so nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit bemerkenswerten Eigenwillen in Sachen Regelauslegung.

Weidenfeller: Der Vizekapitän war der dringend benötigte sichere Rückhalt und mit Abstand bester Dortmunder Abwehrspieler auf dem Platz. Vereitelte in der zwanzigsten Minute die erste Großchance des Spiels, als er gegen Gekas lange stehenblieb und geschickt den Winkel verkürzte. Spielte in der Folge immer gut mit, traf in nahezu allen Situationen die richtige Entscheidung und verhinderte so weitere Einschussmöglichkeiten für die Berliner Angreifer. Blieb 92 Minuten fehlerfrei, hielt so seinen Kasten zum zweiten Mal in Folge sauber und rettete seinem Team einen Punkt. Note 2,0

Subotic: Offenbarte zu Beginn der Partie kleinere Unsicherheiten und begünstigte in der zwanzigsten Minute Gekas' Großchance. Sein Spiel blieb unruhig und von Fehlern geprägt. Im weiteren Spielverlauf konnte er die eine oder andere brenzlige Situation entschärfen, wurde allerdings auch mehr als einmal förmlich düpiert. Insgesamt blieb Subotic, wie seine Abwehrkollegen, hinter seinen Möglichkeiten zurück. Note 4,0

Santana: In den ersten Zweikämpfen wirkte "Tele" gewohnt sicher. Knappe dreißig Minuten lang glänzte er mit gutem Stellungsspiel und starkem Zweikampfverhalten. Ließ sich dann ein ums andere Mal von der wachsenden Unsicherheit im Abwehrverbund anstecken. Trotz seines verunglückten Rückspiels auf Weidenfeller zehn Minuten vor dem Ende, das um ein Haar den Sieg der Gastgeber besiegelt hätte, war Santana der stabilere zweier unglücklich agierender Innenverteidiger. Note 3,5

Durchwachsene Partie: Schmelle und Hajnal

Durchwachsene Partie: Schmelle und Hajnal

Schmelzer: Hohe Laufbereitschaft gepaart mit erheblichen Unsicherheiten prägte das Spiel des designierten Dede-Nachfolgers. "Schmelle" begann die Partie mit zwei Fehlpässen innerhalb von zwei Sekunden und hatte fünf Minuten vor der Halbzeit Glück, dass sein Pendant auf der rechten Seite eine durch seinen Stellungsfehler entstandene Hertha-Chance entschärfen konnte. Kurz vor der Halbzeit hob er das Abseits auf und gewährte Hertha-Stürmer Ramos so eine exzellente Einschussmöglichkeit.  Positiv ist anzumerken, dass sich der Youngster über neunzig Minuten ins Spiel kämpfte und seine Leistung so zum Ende hin stabilisieren konnte. Denkmal Dede dürfte trotzdem mit den Hufen scharren. Note 3,5

Owomoyela: "Uwe" begann stark. In der Anfangsviertelstunde stand er sicher und brachte alle Bälle - ob kurz oder lang - zum eigenen Mitspieler. Nach einer knappen halben Stunde verlor er allerdings nicht nur die Präzision im Passspiel und viele direkte Duelle, sondern auch völlig den Faden. Sein haarsträubendes Zweikampfverhalten gegen Ramos in Minute 28 läutete die Wende in seinem Spiel ein. Von da an lief er der Musik vorne wie hinten hinterher, rückte zu spät auf, rückte zu spät zurück und eröffnete dem Gegner mehrere hochkarätige Möglichkeiten über seine Abwehrseite. Jeder gefährliche Hertha-Angriff lief von da an ohne Gegenwehr über seine Seite. Note 5,0

Kehl: Der Kapitän schaffte es nicht, in einem schwachen Team positiv herauszustechen und das Ruder in die Hand zu nehmen. Trotzdem bestach er im Gegensatz zu den meisten Mitspielern durch abgeklärtes Spiel und war bemüht, das Spiel zu lenken. Leider gab es phasenweise wenig zu lenken. Sah in Hälfte zwei nach Stellungsfehler und taktischem Foul den gelben Karton und wurde danach durch Sven Bender ersetzt. Note 3,5

Sahin: Leidlich gefährliche Aktionen gingen von ihm nur nach wenigen Standards aus. Fand nach seiner Gelbsperre nicht ins Spiel der Borussia und konnte über die gesamte Spieldauer keine Akzente setzen. Auch sein Defensiv-Stellungsspiel ließ in vielen Fällen zu wünschen übrig. Fast mit dem Schlusspfiff verschenkte er nach toller Vorarbeit von Lucas Barrios die Möglichkeit zum Sieg. Muss sich in seiner neuen Rolle neben Kapitän Kehl erst noch finden. Note 4,5

Großkreutz: Verlor die absolute Mehrzahl aller Zweikämpfe, fand offensiv nicht statt und trug auch nicht in ausreichendem Maße zur Stabilität der Hintermannschaft bei. Einzig sein Laufpensum genügte an diesem Nachmittag Europa League-Ansprüchen. In dieser Form hilft der "Dortmunder Jung" seinen Dortmundern nicht weiter. Note 5,0

Kuba: Leitete in der ersten Hälfte nahezu jede gefährliche Offensivaktion ein oder war entscheidend an ihr beteiligt. Leider waren es auch nur drei nennenswerte Angriffe. Im Wechselspiel mit Owomoyela offenbarte der Pole Defensivschwächen. Seine Technik und seine Schnelligkeit blitzten zu selten auf. Wie in den Vorwochen nahm er sich zu viele Auszeiten. Trotzdem war er im schwachen Mittelfeld der Borussia die auffälligste Offensivkraft. Note 3,5

Zidan: Suchte mit einer für ihn typischen quirligen Aktion nach 15 Minuten den Abschluss und prüfte Drobny zum ersten Mal. Verhaspelte sich danach zu oft und war damit Ausgangspunkt für zahlreiche Ballverluste im Angriffsspiel seiner Mannschaft. Musste deshalb nach 45 Minuten vom Platz. Note 4,0

Barrios: Brandgefährlich, wenn er den Ball bekam, doch diesmal nicht von Fortuna geküsst. Vergab drei gute Kopfballchancen, darüber hinaus eine große Gelegenheit kurz vor Schluss auf dem Fuß. Gefiel auch als Arbeiter für seine Nebenleute. Note 3,5

Hajnal: Kam nach 46 Minuten für Zidan ins Spiel, tat sich jedoch schwer das Spiel des BVB in geordnete Bahnen zu lenken. Leistete sich gerade in den ersten 20 Minuten zu viele Fehlpässe und Ballverluste. Später wurde er sicherer und initiierte die besten Dortmunder Angriffe, die zum Spielende hin für wiederholte Torgefahr sorgten. Note 3,5

Bender: Wurde in der 61. Minute für den Kapitän Kehl eingewechselt, um das Spiel weiter zu beruhigen. Das gelang ihm nach kurzer Aufwärmphase exzellent. War präsent in den kritischen Spielsituationen, überzeugte durch hervorragendes Timing im Zweikampf und somit einer der wichtigen Stabilisatoren im Spiel seiner Mannschaft. Nach seiner Einwechselung ging bei der Hertha nach vorne  hin kaum mehr etwas. Note 3,0

Rutger Koch & Matthias Meerwald, 27.03.2010

 

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