Magazin für Freunde des Fußballs und seiner Kultur

Wir über uns

 | 

Impressum
Home
Gelbfieber
Konferenz
Smalltalk
Abgegrätscht
Freier Raum
Kirsche-Shop
< Dezember 2010 >
Mo Di Mi Do Fr Sa So
  1 2 3 4 5
6 7 8 9 10 11 12
13 14 15 16 17 18 19
20 21 22 23 24 25 26
27 28 29 30 31  

Nationalelf:

REVIER-Kolumne:

Redaktionssitz:

 <<< zurück

Unsere 10 WM-Erkenntnisse

WM 2010 ? wirklich nur eine WM der ?Gelben Karten??

Während in Johannesburg das Finale lief, war die deutsche Mannschaft längst in der Luft. Mit dem 3. Platz belohnte sich das Löw-Team letztendlich für den teilweise schön anzusehenden Fußball bei diesem Turnier. Deutschland fährt jedoch nicht ganz ohne Titel und Ehrungen nach Hause. Thomas Müller wird im Nachgang zur WM mit dem "Goldenen Schuh" für den Torschützenkönig (zusammen mit Forlan, Sneijder und Villa) des Turniers ausgezeichnet. Zudem ist er auch zum besten Nachwuchsspieler der WM gewählt worden. Trainer Joachim Löw soll für seine Verdienste um den deutschen Fußball mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet werden, die Nationalmannschaft insgesamt mit dem Silbernen Lorbeerblatt. Das hatte der zum Spiel um Platz drei nach Südafrika gereiste Bundespräsident Christian Wulff am Sonntag im Rahmen der DFB-PK angekündigt. Doch was bleiben sonst noch für Eindrücke im Bewußtsein? Kirsche-Redakteur Roland Katzer hat seine Gedanken mal zusammen gefasst.

1. Südafrika hat sich als hochwertiges und liebenswürdiges Gastgeberland mit fantastischen Stadien präsentiert.

2. Die Vuvuzelas bleiben das ?Besondere? ? aber eben nur(!) in diesem Land.



3. Diese WM fordert die Welt und besonders Europa auf über Afrika nachzudenken. Neokolonialen Reflexen und Gedanken darf man nicht mehr erliegen. Es ist der wichtigste Gewinn aus der Vergabe, der Planung und Durchführung dieses Fußballereignisses. Dieser Kontinent hat Ehrgeiz und Willen übertragene Aufgaben konsequent und mit guter Qualität zu erfüllen.

4. Nach jüngsten Schätzungen dürfte die WM 2010 zwar nicht den zuvor erwarteten wirtschaftlichen Nutzen haben, aber Analysen zeigen: Die Bewerbung als Gastgeber großer Sportereignisse signalisiert, dass das betreffende Land bereit ist, sich mehr in der Weltwirtschaft zu engagieren.

5. Diese WM wird dem Fußball auf dem afrikanischen Kontinent einen quantitativen wie qualitativen Schub verleihen. Diesmal noch knapp gescheitert, werden wir in Brasilien die erste afrikanische Mannschaft in einem Halbfinale erleben.

6. Diese Weltmeisterschaft wird arrivierte Verbände und Erfolg verwöhnte Vereine zum Nachdenken und konsequenten Handeln anregen.

7. Die Schiedsrichterleistungen sind nicht mit Masse, sondern mit Klasse zu bestätigen. Dieser ganze ?Aufmarsch? an der Linie und an den Toren, haben keinerlei neue Qualität gebracht. Insgesamt haben die eingesetzten Schiedsrichter und ihre Assistenten bewiesen, dass eine ?großzügige? ? aber regelgerechte - Spielleitung nicht zu schweren Verletzungen oder ?Rudelbildungen? führt. (FIFA: "96 Prozent der Entscheidungen waren richtig. Das sind Fakten, keine Meinungen.?)  Die unschönen Szenen gab es in den Spielen, in denen sich der Referee zum ?wichtigsten Akteur? gemacht hat! Webb war dem Finale aber nicht gewachsen! Oder besser: Er war genauso schwach wie das Finale!



8. Zwei Wünsche an die FIFA: Ein einheitlicher Spielball mit dem unumgänglichen Chip. Erzielte Tore müssen Tore bleiben! Die FIFA kann ? im Nachhinein - anhand von TV-Bildern ?gelbe Karten? annullieren. Diese Möglichkeit wertet die Gerechtigkeit auf und verpflichtet auch die Schiedsrichter den Regelverstoß sachlicher und überlegter zu bewerten.

9. Bei den bisher 18 Turnieren haben nur sieben Nationen ? von den 208 bei der FIFA geführten Landesverbänden - den Pokal geholt. Angeführt wird diese Liste von Brasilien mit fünf Siegen. Für Italien schlagen vier Siege zu Buche, bei Deutschland sind es drei. Uruguay und Argentinien haben jeweils zweimal die Trophäe ergattert, während England und Frankreich sich mit einem einzigen Sieg begnügen mussten. Sechs mal holten die Gastgeber die begehrte Trophäe! Nun haben wir einen ?neuen? Weltmeister mit Spanien. Ein Weltmeister der sicherlich die Königin und die spanischen Fans begeistert. Die Fußballfachwelt bleibt enttäuscht!


10. Schlussbemerkung: Generell lässt sich sagen, dass Mannschaften dann gut abschneiden, wenn das Turnier auf ihrem eigenen Kontinent stattfindet. Nur einmal hat ein außereuropäisches Team auf europäischem Boden das Turnier gewonnen - Brasilien 1958. Die Analyse ist dieses Mal etwas komplizierter, da das Turnier zum ersten Mal auf dem afrikanischen Kontinent ausgetragen wurde. Für die Statistik sei angemerkt, dass zwei der letzten vier Turniere außerhalb der traditionellen Hochburgen Europa und Lateinamerika stattfanden, und jedes Mal lautete der Gewinner: Brasilien! 

Also Glückwunsch an die Iberer! Denn kein europäisches Team konnte bisher außerhalb Europas Weltmeister werden bis zu dieser WM 2010. Auch hier wird der afrikanische Kontinent als ?Besonderheit? in die Annalen eingehen. Der neue Kontinent zauberte einen neuen Weltmeister.  Es wird also Zeit, dass ein europäisches Team 2014 auch auf südamerikanischem Boden eine WM gewinnt.

Warum eigentlich nicht Deutschland?


, 12.07.2010

 <<< zurück

Kirsche-Forum
BVB-Forum

Aktuelle Infos:

Medienkolumne:

Fan-Kolumne:

Fotos: