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Im Gleichschritt – Marsch!

Wer hätte das vor wenigen Wochen noch gedacht: die beiden Erzrivalen aus Gelsenkirchen und Dortmund marschieren nahezu im Gleichschritt in Richtung oberes Tabellendrittel. Bei Blauweiß und Schwarzgelb keimt wieder Hoffnung auf die Teilnahme am internationalen Geschäft.

Ob es für einen der beiden ewigen Konkurrenten am Ende tatsächlich für die Teilnahme an der neu geschaffenen und durchaus finanziell lukrativen Europa League liegt ausschließlich am Hamburger Sport Verein. Nur dann wenn die Hanseaten deutscher Pokalsieger wird, qualifiziert sich auch der Tabellensechste der Bundesliga für den ehemaligen Uefa-Cup.

Im Rennen um diesen Platz sechs geht es allerdings beim BVB deutlich entspannter zu als auf Schalke. Denn in Dortmund wäre die Teilnahme am europäischen Wettbewerb nur die Krönung einer für BVB-Verhältnisse schon jetzt absolut gelungenen Saison. In Gelsenkirchen hingegen könnte man durch mit der Qualifikation für die Europa-League eine weitgehend verkorkste Saison noch einigermaßen ordentlich zu Ende bringen.

Zwar fuhren die Blauweißen in den letzten drei Spielen drei Siege mit einem Torverhältnis von 8-0 ein, aber noch ist man rund um das Berger Feld misstrauisch. Hießen die Gegner doch Karlsruhe, Bielefeld und Cottbus. Gegen diese Abstiegskandidaten waren Siege, auch unter dem neuen (und alten) Trainergespann Büskens/Mulder ohnehin Pflicht. Und abgesehen von der durchaus ansehnlichen Vorstellung gegen jämmerliche Cottbuser bekleckerte sich der S04 in den beiden anderen Spielen nicht wirklich mit Ruhm. Wirklich auf den Prüfstand kommt der neue Schalker Optimismus spätestens am kommenden Samstag beim Rekordmeister Bayern München. Gegen die Klinsmann-Truppe, die ebenfalls auf eine für Münchener Verhältnisse schon jetzt auf eine völlig verdaddelte Spielzeit zurückblickt und diese mit der deutschen Meisterschaft noch zu retten sucht, müssen die hoch bezahlten Schalker Kicker zeigen, ob sie wirklich aus der jüngeren Vergangenheit gelernt haben.

Vergangenheit ist auf Schalke übrigens schon bald auch ein weiterer der so genannten Euro-Fighter: nach dem Rausschmiss von Manager Andreas Müller wird auch Olaf Thon seinen Heimatverein zum Ende der Saison verlassen. Der Schalker Junge fühlt sich in seiner Ehre gekränkt weil er bei der blauweißen Suche nach einem neuen Manager so gar keine Rolle spielt und wird zum ersten Juli das Weite suchen. Auf Schalke ist man deswegen nicht unbedingt traurig. Denn eine wirkliche Hilfe war Thon dem S04 in den zuletzt schweren Wochen nicht wirklich. Bleibt abzuwarten was künftig aus dem Trainerduo Büskens/Mulder wird. Zwar fordert derzeit eine große Mehrheit der Fans einen Verbleib der beiden ehemaligen Spieler über das Saisonende hinaus, aber Wankelmütigkeit ist seit je her eines der Markenzeichen des Schalker Anhangs. Von daher dürfte eine mögliche Niederlage in München das immer noch stark angeschlagene Schalker Selbstbewusstsein erneut kräftig ankratzen und neue Diskussionen befeuern.

In Dortmund herrscht derweil Friede-Freude-Eierkuchen. Vier Siege in Folge, eine Mannschaft die ansehnlichen und erfolgreichen Fußball spielt, ein Sportmanager der mit sinnvollen Vertragsverlängerungen (Klopp, Valdez, Ziegler etc.) aufwartet und ein Geschäftsführer, der weiterhin Maß hält und mit Blick auf die Finanzen öffentlich verspricht, dass man ?kein volles Risiko mehr gehen? werde, sorgen für Euphorie im BVB-Umfeld. Dieses macht sich speziell bei den Auswärtsauftritten der Bierstädter bemerkbar. Jeweils zwischen 10.000 und 15.000 Borussen unterstützten ihre Schwarzgelben zuletzt in Hannover, Berlin und Bochum und wurden nicht enttäuscht. So wächst langsam aber stetig in Dortmund wieder etwas zusammen und wenn es den BVB-Amateuren gar am Saisonende gelingen sollte in Liga drei aufzusteigen, gibt es bei Schwarzgelb möglicherweise noch richtig was zu feiern.

Während die zweite Mannschaft der Dortmunder also weiter vom Aufstieg träumen darf brechen beim ehemaligen Aufstiegsaspiranten Rot-Weiß Essen alle Dämme. Mit 0-4 ging man zuletzt an der heimischen Hafenstraße gegen Preussen Münster Baden und in Essen dämmert es den Fans, dass auch der Trainerwechsel von Michael Kulm zu Ernst Middendorp zumindest kurzfristig überhaupt nichts gebracht hat. RWE versinkt im Mittelmaß von Liga vier und inzwischen schießt sich der Essener Anhang auf (Noch-)Manager Thomas Strunz ein, der sich verantwortlich zeigt für einen Spielerkader, der den Ansprüchen der Rot-Weissen vorne und hinten nicht genügt. So wird man bei RWE vielleicht schon bald ein modernes, neues und eventuell viel zu großes Stadion haben, aber keine Mannschaft die kurz- oder mittelfristig wieder im Profifußball zu finden ist. Ob Thomas Strunz die Essener bei dem neuen Anlauf in Richtung Liga drei zur kommenden Saison dann noch begleiten darf ist aktuell fraglicher denn je.

Aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet hat sich am vergangenen Wochenende auch Zweitligist MSV Duisburg. Die Zebras verloren nach einer erbärmlichen Partie in der Nachspielzeit gegen Abstiegskandidat Koblenz mit 2-3. Damit sind die Meidericher seit vier Spielen ohne Sieg und es mehren sich die Bedenken, ob der Neururer-Effekt schon frühzeitig verpufft ist und der MSV nach wenigen Wochen der Euphorie wieder einer Zukunft im grauen Mittelmaß der zweiten Liga entgegen dümpelt. Doch entgegen der aufkommenden Zweifel im MSV-Umfeld wird der allmächtige Club-Präsident Helmig am heutigen Mittwoch den Vertrag mit Peter Neururer um ein Jahr bis zum 30.06.2010 verlängern. Damit hat sich einmal mehr auch das Geschwafel von Neururer, welcher vor Kurzem noch großspurig entsprechende Investitionen in den Spielerkader gefordert hatte, wenn er seinen Vertrag verlängern solle, als hinfällig erwiesen. Denn Versprechungen für künftige Investitionen kann und will Präsident Helmig zu diesem Zeitpunkt absolut nicht abgeben. Aber ebenso wie die Sponsoren beim MSV nicht gerade Schlange stehen, so stehen bei Peter Neururer eben auch nicht täglich neue Vereine auf der Matte. Für die Zebras hat jetzt oberste Priorität die laufende Saison anständig zu Ende zu spielen.

Gleiches gilt auch für Rot-Weiss Oberhausen, wobei die Kleeblätter mit aktuell 36 Punkten und Tabellenplatz neun auf eine absolut gelungene Saison zurückblicken können. Wer hätte gedacht, dass die Mannschaft von Trainer Jürgen Luginger schon sechs Spieltage vor dem Saisonende als praktisch gerettet dasteht und nun die neue Zweitligasaison planen kann?! Dass man dabei auch noch die Lizenz durch die Deutsche Fußball Liga mit nur sehr wenigen Auflagen, welche bis zum ersten Juni zu erfüllen sind, erteilt bekam und nun weitgehende Planungssicherheit hat, erleichtert den Rot-Weissen die Arbeit sehr. So wundert es nicht, dass sich RWO-Vorstandsvorsitzender Hajo Sommers hocherfreut zeigt: ?Wir haben die obligatorischen Auflagen und Bedingungen bis Anfang Juni zu erfüllen, doch wir können jetzt schon ganz klar sagen: das ist das beste Lizenzierungsverfahren für den Verein seit Jahren?. In Oberhausen kann schon jetzt die Zukunft geplant werden.


Ebenso übrigens wie beim VfL Bochum. Dort plant man ungeachtet des laufenden Abstiegskampfes in der Bundesliga einen kleineren Umbau des Ruhrstadions. Insgesamt 12,4 Millionen Euro nehmen die Blauweissen in die Hand um das Stadion den gestiegenen Anforderungen im Bundesliga-Betrieb und bei der Fifa-Frauen-WM anzupassen. In erster Linie geht es dabei jedoch um Verbesserungen in den höheren Preiskategorien. So sind deutliche Komfortverbesserungen auf der Nordtribüne (u.a. die Schaffung von 1.900 Business-Seats), für die Presse durch den Bau eines neuen Medienzentrums im Erdgeschoss des Stadioncenters, sowie die Vergrößerung des Lizenzspieler-Bereiches vorgesehen. Bleibt zu hoffen, dass die Fans und Besucher des VfL die Verbesserungen im Stadion denn auch in Liga eins genießen dürfen. In Anbetracht des schweren Bochumer Restprogrammes mit Spielen u.a. in Bremen, Berlin und Hamburg scheint dieses trotz der bisher sehr ordentlichen Rückserie des VfL noch nicht letztlich gesichert.

, 22.04.2009

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