<<< zurück

Nur noch acht Erstligisten im Pokal

Jedes Jahr freuen sich die Fans auf die Duelle der Kleinen gegen die Großen: Der DFB-Pokal hat seinen Reiz nicht verloren. Und die meisten Fans freuen sich natürlich, wenn die Kleinen den Großen ein Bein stellen.

Nach der 2. Hauptrunde im DFB-Pokal sind gerade einmal noch acht Mannschaften der ersten Bundesliga dabei ? so wenig wie schon lange nicht mehr. Und das hat nichts damit zu tun, dass einige Vereine den Pokal nicht ernst nehmen, die Liga vielleicht vorgeht. Schließlich haben alle in den letzten Jahren begriffen, dass es gutes Geld zu verdienen gibt und vor allem der Pokal der kürzeste Weg ins internationale Geschäft ? also zu noch mehr Geld ? sein kann. Aber an diese Töpfe wollen eben auch und vielleicht noch viel mehr die Kleinen.

Daran kommen diesmal überraschend weder der Liga-Spitzenreiter HSV noch die punktgleichen Zweiten Leverkusener. Der HSV blamierte sich beim Drittligisten Osnabrück, verlor das Elfmeterschießen und ?musste den ersten herben Rückschlag der Saison hinnehmen? (dpa). Nicht mal die Verlängerung erreichte sogar Bayer 04 beim 1.FC Kaiserslautern. Dort hatte zuletzt ?in Zeiten der Düsternis der leidgeplagte Pfälzer Fußballfan nicht viel Grund zum Feiern?, wie die FAZ schreibt. Doch unter dem neuen Trainer Marco Kurz läuft es rund. Tabellenzweiter in der 2. Liga und jetzt 2:1-Sieg im Pokal gegen Leverkusen, das seine erste Niederlage unter Trainer Heynckes einstecken musste. ?Auf dem Betzenberg wird wieder Fußball gespielt statt nur gerannt und gegrätscht?, lobt die FAZ.

Und auch der Meister musste schon die Segel streichen. In Köln setzte es überraschend eine 2:3-Niederlage. Fans und Medien in Köln feiern. Nach miserablem Saisonstart schaffte das Team jetzt den zweiten Sieg und der Kölner Stadtanzeiger schreibt gleich von ?Momenten vollendeter Schönheit? ? so sind sie halt am Rhein. Dass der Erzrivale aus Mönchengladbach gegen Dusiburg rausflog wird man in Köln als zusätzlichen Spaß verbuchen.

Nicht überraschend sicher das Aus für Hertha BSC Berlin. ?Das zittrige Tabellenschlusslicht der Bundesliga? (Süddeutsche Zeitung) verlor im Elfmeterschießen beim Zweitligisten 1860 München. Jetzt wird es eng für Hertha-Trainer Farve. ?Im Vorfeld war viel von Schicksalsspiel für den Trainer die Rede gewesen. Die Klubführung musste sogar dementieren, dass es ein Ultimatum für Favre gibt. Die Erfahrung lehrt: Wenn es erst soweit ist, wenn ultimativ dementiert werden muss, ist klar: Es besteht ultimative Gefahr?, schreibt dazu die Berliner Zeitung. Und Spiegel online sagt: ?Für Trainer Lucien Favre brechen in Berlin schwere Zeiten an?.

Dass es neue Trainer nicht allein machen, zeigt der VfL Bochum der nicht unerwartet auch unter Heinemann 0:3 gegen die anderen Blauen aus dem Pott vergeigte. Weitere Bundesliga-Opfer waren Nürnberg (0:1 gegen Hoffenheim) und Freiburg (0:1 in Augsburg).

So stehen im Achtelfinale also noch acht Bundesligavereine. Dabei sind die Pokal-Abo-Sieger Bayern und Werder, Hoffenheim, Frankfurt (nach 6:4 über Aachen), Stuttgart (mir Mühe und Verlängerung beim Viertligisten Lübeck erfolgreich), Köln, die Unaussprechlichen und zum Glück auch der BVB. Dazu gesellen sich sechs Mannschaften aus der zweiten Liga, mit Osnabrück ein Team aus der 3. Liga und mit Eintracht Trier ein letzter Viertligist.

Den hat der ehemalige Dortmunder Sahr Senesie mit drei Treffern zum Sieg über Arminia Bielefeld geschossen. Der 24-Jährige träumt auch gleich von höherem: ?Mein Ziel ist es, wieder in der Bundesliga zu spielen.?

Die Auslosung für die nächste Runde gibt?s am Samstagabend. Dann werden wieder alle auf attraktive Mannschaften und volle Kassen hoffen. Und die Fans können sie noch einmal auf Duelle der Kleinen gegen die Großen freuen.

 , 24.09.2009

 <<< zurück