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Im Osten geht die schwarz-gelbe Sonne wieder auf

Mit Anpfiff des ersten Gruppenspieles des BVB in der Europa League in Lemberg endet ein langer Zeitraum von 2739 Tagen der Abstinenz von Gruppenspielen in einem internationalen Wettbewerb. Es war der 18. März 2003, die damals noch existierende Zwischenrunde der Champions League spielte ihren letzten Spieltag aus.

Der amtierende deutsche Meister aus Dortmund war in der ersten Gruppenrunde als Tabellenzweiter hinter Arsenal London weitergekommen und hatte dort AJ Auxerre und den PSV Eindhoven ausgeschaltet. Daraufhin wartete die Hammergruppe mit dem späteren Sieger der Champions League, dem AC Milan, bzw. Real Madrid und Lokomotive Moskau.

An eben jenem letzten Spieltag siegte der BVB bei den bereits weitergekommenen Milanesen und wäre mit einem Punktverlust Reals in Moskau ins Viertelfinale eingezogen. Doch Ronaldos 1-0 nach 36 Minuten ebnete den Weg für die Königlichen, die das Spiel trotz riesiger Chancen für Moskau in der Schlussphase mit 1-0 gewannen. Der BVB schied als Gruppendritter aus. Niemand ahnte zu dem Zeitpunkt, dass es das letzte Gruppenspiel und auch das letzte Spiel in der Champions League außerhalb der Qualifikationsrunde sein würde.

0:4- Klatsche in Sochaux: Rosicky & Co.

0:4- Klatsche in Sochaux: Rosicky & Co.

Es begann mit einem leichtsinnig abgeschenkten Spiel gegen Energie Cottbus am letzten Spieltag der Saison 2002/2003, weswegen der VfB Stuttgart den BVB noch auf Rang 3 verdrängen konnte und das Team aus der Bierstadt in die Champions League Quali schickte. Dort folgte die berüchtigte Niederlage gegen Genk im Elfmeterschießen, die den weiteren Abstieg des BVB einläutete. Es folgte die blamable 0-4 Niederlage in Sochaux in der zweiten Runde des Uefa Cups, die gleichzeitig das frühe Ausscheiden bedeutete.

In den folgenden beiden Jahren, in denen die Finanzkrise des Vereins immer größere Ausmaße annahm, schied man bereits im dem Uefa Cup vorgeschalteten UI-Cup gegen Genk und Olmütz aus. Erst die Spiele gegen Udine vor zwei Jahren waren der erste Schritt zurück in die internationalen Bücher. Nun schließt sich der Kreis und nach dem souveränen Weiterkommen gegen Quarabag Agdam in der Qualifikation findet sich der BVB mit dem FC Sevilla, Paris St. Germain und eben dem Gastgeber dieser Woche, Karparty Lwiw (im deutschen Sprachraum als ?Lemberg? bezeichnet) in einer Gruppe wieder.

Die 740.00 Einwohner-Stadt Lemberg liegt in der westlichen Ukraine nahe der polnischen Grenze und ist auch Spielort der EM 2012. Das neue Stadion ist noch nicht fertig, so wird der BVB im mit dem Charme der Sowjetunion belegten ?Stadion Ukrajina? die Schuhe schnüren.
Ukrainische Vereine sorgten in den vergangenen Jahren in internationalen Wettbewerben immer wieder für Aufsehen und Favoritenstürze.Jedoch waren hier meist die beiden großen ukrainischen Teams von Dynamo Kiew und der Uefa Cup-Sieger von 2009, Schachtar Donezk für verantwortlich.

Karpaty Lwiw erreichte als Tabellenfünfter der abgelaufen Saison die Europa League, wo man auf dem Weg zur Gruppenphase bereits zwei Qualirunden vor dem BVB einsteigen musste und sich gegen KR Reykjavik, den FC Zestaponi und das türkische Starensemble von Galatasaray durchsetzen konnte. Neben dem Pokalsieg in der UdSSR 1969 der größte Erfolg für den erst 1963 gegründeten Verein, der nach dem Abstieg 2003/2004 in die zweite Liga, erst seit 2006 wieder erstklassig unterwegs ist.

Der Weißrusse Oleg Kononov ist Trainer in Lemberg

Der Weißrusse Oleg Kononov ist Trainer in Lemberg

Trainer Oleg Kononov hat im Gegensatz zur Konkurrenz aus Donezk und Kiew kein mit Ölmillionen zusammengekauften Starensemble, sondern eine Mannschaft, die vor allem aus Einheimischen besteht. Ähnlich wie der BVB setzt man auf viele Spieler aus der eigenen Jugend und der eigenen Reserve, lediglich sieben auslänische Profis komplettieren die No-Name-Truppe.Unterschätzen darf man die Truppe aber nicht. Wer Galatasaray Istanbul ausschalten kann, ist kein Sparringspartner wie Quarabag Agdam es war. Die Quote von acht Saisontoren des besten Torschützen der vergangenen Saison, William Batista, liest sich keinesweges überragend.

Ähnlich wie der BVB ist die Mannschaft aber über das Team in der vergangenen Saison zum Erfolg gekommen. Acht Spieler erzielten drei oder mehr Saisontore, die Verantwortung wird also auf mehrere Schultern verteilt. Der BVB muss sich auf viele Überraschungsfaktoren einstellen, wenngleich man den Gegner wohl wieder intensiv beobachtet hat.

Beim BVB ist keine Veränderung der Aufstellung im Vergleich zum Sieg gegen Wolfsburg zu erwarten. Lediglich in der zweiten Reihe werden die Verletzungen von Hajnal und leider auch wieder Dede Veränderungen bringen.

Etwa 700 - 800 Fans werden den BVB begleiten und man darf hoffen, dass der Fokus bei Team und Fans nur auf dem Spiel im Europapokal liegt und nicht, wie von Michael Zorc bereits bemängelt, schon auf dem Derby am Sonntag in Gelsenkirchen.

, 15.09.2010

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