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BVB II besiegt eine Fortuna ohne Fortune

Aus dem Stadion Rote Erde berichtet Rutger Koch

Nach der Heimniederlage am vergangenen Wochenende gegen Trier hatte Borussia Dortmund II unter der Woche die richtige Antwort gegeben und die zweite Mannschaft der krisengeschüttelten Arminia aus Bielefeld mit 5:1 aus dem eigenen Stadion geballert. Trainer Theo Schneider hatte nach dem Kantersieg auf der Alm Konstanz von seinem Team gefordert und forsch die Marschroute für das Spiel gegen Fortuna II ausgegeben: "Wir wollen und wir werden gegen Düsseldorf gewinnen!"

Obwohl sich die Schwarzgelben über weite Strecken der Begegnung schwer damit taten, die Ankündigung ihres Übungsleiters mit Leben zu füllen, behielten sie die drei Punkte am Ende verdient in Dortmund.

Aber der Reihe nach: Wie so häufig wurden die Spiele von Borussias Lizenzmannschaft und ihrer Reserve parallel angesetzt. Deswegen sahen nur 259 Zuschauer das Duell mit Düsseldorf II und die Schneider-Elf musste auf den sonst oft erstklassigen Support aus der aktiven BVB-Fanszene verzichten.

Ohne wirkliche Heimspiel-Atmosphäre tat sich Dortmunds U23 über weite Strecken der ersten Halbzeit schwer. Die Gründe dafür lagen größtenteils beim Gegner, der bis zum Pausentee eine sehr gute Leistung zeigte und die Borussia vor einige Probleme stellte. Selbst die zunächst glückliche Führung in der 19. Minute änderte daran wenig. Obwohl Daniel Ginczek die erste BVB-Chance nach der ersten BVB-Ecke sofort verwertete, blieben die Gäste aus der Landeshauptstadt brandgefährlich. 

Doch weder Heise nach einem mustergültig vorgetragenen Konter (20.), noch Königs (31.), der den Ball nach einer Flanke von Leikauf nicht richtig kontrollieren konnte, überwanden Dortmunds Schlussmann Johannes Focher.


Nach der Pause stellte Theo Schneider die Innenverteidigung um. Die Gastgeber steigerten sich phasenweise erheblich, standen sicherer und erarbeiteten sich mehrere gute Einschussmöglichkeiten. Die meisten davon verzeichnete der wie in Bielefeld blendend aufgelegte Daniel Ginczek. Direkt nach dem Wiederanpfiff scheiterte er nach schöner Vorarbeit von Marco Stiepermann an Fortuna-Keeper Schulze-Niehues und nach 65 Minuten ließ er Binder aussteigen und scheiterte zuerst an Schulze-Niehues und dann an Windmüller, der das Spielgerät von der Linie kratzte. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff hätte Ginczek dann beinahe eine weitere Ecke verwandelt, als sein Kopfstoß ebenfalls auf der Linie geklärt wurde.

In der 80. Spielminute sorgte Dortmunds Sturmtalent dann für die Entscheidung zugunsten der Hausherren. Er war schneller als die Düsseldorfer Innenverteidigung und ließ dem Keeper der Gäste keine Abwehrchance. Schon zwei Minuten zuvor hatte der eingewechselte Damien Le Tallec (Welcome back, Darling!) das 2:0 für den BVB auf dem Fuß gehabt.

Dank des Doppelpacks von Daniel Ginczek, der sich in den beiden letzten Begegnungen in bestechender Form präsentierte, hat Borussia II auch das zweite Kräftemessen mit einem Bundesliga-Reserveteam binnen vier Tagen gewonnen. Mit einem weiteren Dreier am kommenden Freitag könnte sich die Mannschaft von Theo Schneider trotz des Fehlstarts in die Regionalligasaison im oberen Tabellendrittel festsetzen. Dann geht es gegen die Zweite von Klopps alter Liebe Mainz 05. Und - noch besser: Die Profis spielen nicht parallel.


BVB II: Focher ? Klopp (46. Selmani), Hornschuh, Cenik, Kandziora ? Eggert ? Stiepermann (76. Le Tallec), Treude, Bakalorz ? Öztekin ? Ginczek (89. Kullmann)

Fortuna II: Schulze Niehues ? Leikauf, Windmüller, Binder, Heise ? Michalsky, Altenbeck (81. Gombarek) ? Dauser (75. Gerding), Najdi ? Abelski ? Königs (69. Scherping)

Schiri: Dirk Wijnen (Hannover)

Hütten: 1:0 Ginczek (19.), 2:0 Ginczek (80.)

Zuschauer: 259


Stimmen zum Spiel:

Goran Vucic , Trainer von Fortuna Düsseldorf II:

Zuerst gratuliere ich dem Gastgeber zu dem Sieg. In der ersten Halbzeit habe ich ein gutes Spiel meiner Mannschaft gesehen. Wir haben gute Möglichkeiten gehabt, aber noch Defizite im finalen Passspiel. Der Gegner kommt dann durch einen Standard zum ersten Torerfolg. Da haben wir wieder geschlafen. Das war die gleiche Situation wie beim Spiel in Elversberg letzte Woche. In der zweiten Halbzeit hat Dortmund clever gespielt. Wir haben versucht mehr Druck aufzubauen, aber die Gastgeber hatten dann immer Platz für Konter. Nach dem 2:0 haben wir dann die Ordnung verloren. Die Spieler wirkten müde. Es tut uns auch sehr weh, das Marco Königs wieder einen Faserriss hat. Momentan läuft es nicht so gut, wir haben keine Kontinuität. Da ist man natürlich unsicher. Wir müssen einfach hart arbeiten und nach vorne schauen.

Theo Schneider:

Die Fortuna hat ein richtig gutes Spiel gemacht und uns vor allem in der ersten Hälfte vor große Probleme gestellt. Wir hatten diese Probleme durch die Umstellung, da Nedim Hasanbegovic, der in den letzten Spielen bei uns der überragende Spieler war und den Laden defensiv sonst immer gut zusammen gehalten hat, gefehlt hat. Wir haben dem Gegner im Mittelfeld zu viel Raum gelassen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann reagiert und auf einigen Positionen gewechselt. Ich glaube, dass das sehr gut gegriffen hat. Wir standen dann viel stabiler und haben die Räume zugestellt. Düsseldorf hatte diese Möglichkeit nicht mehr, und wir haben selber wieder mehr Druck aufbauen können. Das Einzige, was mal wieder nicht so gut war, war die Chancen Verwertung. Bis zum 2:0 hatten wir wieder vier bis fünf Eins-zu-Eins-Situationen, aus denen Tore hätten hervor gehen müssen. Aufgrund der zweiten Halbzeit denke ich geht unser Sieg insgesamt in Ordnung.

Kurzinterview mit Daniel Ginczek:

Daniel, Glückwunsch zum Sieg und deinen zwei Toren. Dein Fazit?

Wir haben uns vorgenommen mit viel Selbstvertrauen ins Spiel zu gehen. Das konnten wir heute nicht so rüber bringen wie am Mittwoch, da die Düsseldorfer sehr gut mitgespielt haben. Wären die eiskalt vorm Tor gewesen, hätte es in der ersten Halbzeit auch 3:1 für den Gegner stehen können. Da können wir uns bei Johannes Focher bedanken, der auch immer sehr aufmerksam war. In der zweiten Halbzeit wurde es dann besser. Wir standen besser. Man hat aber auch gesehen, dass die Kraft nach dem zweiten Spiel innerhalb von drei Tagen dann nachgelassen hat. Jetzt können wir eine Woche Pause machen und dann geht es wieder voll ran gegen Mainz. Ich denke, dass wir da wieder topfit sind, dafür werden die Trainer schon sorgen.

Wie siehst Du deine heutige Leistung?

Ich bin zufrieden, hätte aber heute auch vier bis fünf Tore machen können. Die Mannschaft hat gewonnen, und das zählt. Klar freue ich mich, wie vor zwei Jahren wieder die Tore gegen Düsseldorf gemacht zu haben. Wenn es so weiterläuft habe ich nichts dagegen.

Hat es eine Rolle gespielt, dass der Trainer zur Halbzeit umgestellt hat und Christian Eggert in die Innenverteidigung genommen hat?

Ja, ich denke, dass Kalle von da an viel präsenter war. Er hat am Mittwoch schon gut in der Innenverteidigung mit Marc Hornschuh harmoniert. Vielleicht war das der Schlüssel, ich denke aber dass die komplette Mannschaft sich in der zweiten Hälfte sehr bemüht hat und einfach besser gespielt hat.

War das heute der nächste Schritt?

Im Moment haben wir die sogenannten Schweinespiele. Wir haben vor zwei Jahren ähnliche Spiele gehabt, die wir - wie damals in Lautern nur knapp mit 2:1 - gewonnen haben. Solche Spiele muss man gewinnen um dann auch oben mitspielen zu können. Wir haben eine neue, ziemlich junge Mannschaft, die denke ich auch noch ein wenig Zeit braucht. Man sieht es ja auch in der Bundesliga. Schalke hat für 30 Millionen eingekauft und läuft es auch nicht ganz.

Wie siehst Du die kommenden Gegner?

Gegen Mainz erwartet uns ein richtig schweres Spiel. Wenn die einen guten Tag haben, können die auch jeden schlagen. Gegen Lotte erwartet uns dann ein richtiges Top-Spiel.

, (Fotos) - 26.09.2010

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