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Party im Fußballtempel

Aus dem Westfalenstadion berichtet Andreas Römer

Mit tollem Kampf besiegt der BVB den Meister aus München mit 2:0 und baut seine Serie auf sechs Siege hintereinander aus. 81.000 Zuschauer waren aus dem Häuschen als die Tore von Barrios und Sahin den Sieg unter Dach und Fach brachten.

Wie gut, dass ein Fußballspiel zwei Halbzeiten hat. Noch besser ist es sogar, wenn die Borussia zu Hause in der zweiten Hälfte auf die Südtribüne spielen kann. Dann schafft die junge Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp Unerwartetes oder vielleicht auch ein bisschen Unmögliches.

Denn nach Durchgang eins war im heutigen Spiel gegen die Münchner Bayern kaum mit einem schwarzgelben Sieg zu rechnen. Der Meister von der Isar kontrollierte zumeist das Geschehen auf dem Platz. Die umgebaute Truppe mit Gomez im Sturm hatte das Geschehen jederzeit im Griff, deutlich mehr Ballbesitz und ein klares Übergewicht an Torchancen.

Die Borussia, der Götze und Owomoyela fehlten, fand kaum Mittel, Torhüter Butt in Bedrängnis zu bringen. Der große Kampf vom Donnerstag hatte doch seine Spuren hinterlassen. Die Spritzigkeit fehlte an der einen oder anderen Stelle. Trainer Klopp sagte später, dass ihm die Körpersprache in Halbzeit eins nicht gefallen habe.

Chancen und Eckbälle gabe so dann nur für die Bayern. Allein Mario Gomez hatte drei dicke Dinger auf dem Fuß und auf dem Kopf. Doch wie Kaiser Beckebauer nach dem Spiel feststellte, haben die Münchener ein Stürmerproblem. Ganze fünf Törchen stehen jetzt nach 7 Spieltagen zu Buche. Keine Mannschaft in der Liga ist schlechter. Gut für den BVB, der selbst nur zwei halbe Chancen schaffte.

?Wir haben zur Pause gesagt, dass es das Beste war, dass es noch 0:0 steht ? obwohl wir nicht gut gespielt hatten,? erzählte Jürgen Klopp später. ?Wenn wir also endlich gut spielen, haben wir eine gute Chance, zu gewinnen?, vervollständigte der Trainer den logischen Gedankengang.

Gesagt getan kann man da nur sagen. Die Mannschaft hat nach der Pause eine Schüppe draufgelegt und schon bekam die Bayern-Deckung Probleme. Die erste und tatsächliche die einzige Dortmunder Ecke brachte eine dicke Möglichkeit für Subotic, der aber scheiterte. Den Bazis fiel nun schon nicht mehr viel ein. Van Bommel trat und lamentierte, die Dortmunder spielten im Rücken des Schiedsrichters einfach mal weiter. 


Doch zum Glück gab es für den schnell ausgeführten Einwurf von Schmelzer eine zweite Chance. Diesmal warf Schmelzer bis in den Strafraum, der eingewechselte Demicelis Köpfte in die Mitte, den Abpraller schubste Bender erneut in den Strafraum und Barrios schnappte sich die Kugel und zog aus 11 Metern einfach ab. Weil Badstuber auch noch abfälschte rauschte Ball mit 88 Sachen ins Netz. Und dann war es vorbei mit der Bayern-Herrlichkeit. Jetzt war die Dortmunder Körpersprache, wie Jürgen Klopp es sich vorgestellt hatte: Jede Bewegung sagte ?Wir wollen das Gewinnen?. Genau daran fehlte es den Bayern und so gewann der BVB zunehmend die Herrschaft über die Partie.

Mats Hummels sollte eigentlich nicht nach vor stürmen, weil er bereits zu Pause über müde Beine klagte. Doch nach eine Balleroberung hielt es den ehemaligen Bayern nicht. Mit Barrios brachte er Demicelis in Schwierigkeiten, der sich 18 Meter vor dem Tor nur mit einem Handspiel zu helfen wusste. Den fälligen Freistoß schoss Nuri Sahin unhaltbar, wunderbar zum 2:0 über die Mauer ins Tor und mitten ins Herz des Meisters. Davon erholten sich die Münchener nicht mehr. Die schwarzgelben waren jetzt mit voller Kraft dabei, obwohl sie die knallharten 90 Minuten gegen Sevilla alle spürten. ?Die Jungs sind über den Willen gekommen. Das war überragend?, lobte Klopp den Einsatz.


So nutzte es dann auch nichts mehr, dass die Bayern am Ende 62 Prozent Ballbesitz verzeichen konnten oder das Eckenverhältnis 8:1 für die Gäste stand. Die 81.000 jubelten und feierten ihre Mannschaft für einen tollen 2:0-Erfolg. Völlig ausgepowert haben sich die Schwarzgelben. Doch was sich im Westfalenstadion abspielt, ist eine einzige Party. Die Mannschaft hat sich in die Herzen der Fans gespielt. Voller Einsatz, toller Fußball und am Ende sogar sehr erolgreich: Der BVB verzeichnet den besten Saisonstart der Vereinsgeschichte-Klasse!

Andreas Römer (Text), Johannes Steu (Fotos)

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