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Mir hole de Punkte in Kölle!

Borussia Dortmund gegen den 1. FC Köln. Ruhrpott gegen Rheinland. Kohle gegen Karneval. Bier gegen Kölsch.

Früher war es das berühmte Westduell und hatte zumeist in Köln seinen Favoriten. In der Fußball-Neuzeit sieht das etwas anders aus. Fast ein halbes Jahrhundert nachdem die Domstädter als erstes Bundesligateam die Schale stemmten, ist nur eine der beiden Mannschaften gut in die neue Saison gestartet. Und auch wenn Hella noch so "Von Sinnen" ist - Der "Eff-Zeh" ist damit nicht gemeint.

Im Auftaktspiel des achten Spieltags der noch jungen Bundesligasaison empfängt der Tabellensechzehnte den Tabellenzweiten. Nimmt man - passend zur Paarung - Heim- und Auswärtstabelle als Maßstab, trifft der 13. auf den Spitzenreiter. Der BVB ist in dieser Spielzeit auswärts ungeschlagen. Die Kölner hingegen durften vor heimischer Kulisse erst einen Sieg bejubeln.

Und jubeln ist genau das richtige Stichwort, denn Prinz Poldi, der das unglaublich gerne tut, hatte im Kölner Dress bisher kaum Gelegenheit dazu. Mit seiner Rückkehr aus dem Freistaat ins Rheinland sollte sein Glück wieder vollends perfekt werden.

Jubeln auch ohne Heimsieg: FC-Fans

Jubeln auch ohne Heimsieg: FC-Fans

Doch es kam anders und so gibt es mittlerweile erste Risse in Poldis köllscher Welt. ?Wir treten auf der Stelle. Und wenn das auf Dauer so bleibt, muss ich mir schon Gedanken über meine Zukunft machen.? droht Podolski via Bild mit seinem Abschied. Mittlerweile fragt sich also nicht mehr nur ganz Fußball-Deutschland, sondern auch der Spieler selbst, warum er, der in der Nationalmannschaft eine feste Größe ist, bei einem ? mit Verlaub - bestenfalls mittelmäßigen Bundesliga-Club spielt. Heimatliebe war zuletzt die einzig halbwegs plausible Erklärung. Und selbst die scheint jetzt nicht mehr auszureichen. Aber Poldi ist nicht das einzige Problem in Köln.

Milivoje Novakovic, in den vergangenen Jahren stets der Gefährlichste von meist recht harmlosen Kölner Stürmern, ist bisher noch gar nicht in der neuen Spielzeit angekommen. An den bisherigen sieben Spieltagen kam ?Nova? erst auf vier Einsätze ? davon bloß einer über 90 Minuten. Bezeichnend, dass er ausgerechnet in diesem Spiel getroffen hat. Klar ist: Novakovic hat seine Bundesligatauglichkeit und auch seinen Torriecher in der Vergangenheit nachgewiesen ? seine aktuellen Leistungen werden ihn aber aller Voraussicht nach auch gegen den BVB auf die Bank verbannen.

Ob Faryd Mondrágon auf der Bank sitzen oder von Beginn an das FC-Tor hüten wird, steht noch nicht fest. Fest steht nur, der kolumbianische Keeper hat sich unter der Woche keine Freunde im Kölner Trainerteam gemacht. Mondrágon ist mit seinen 39 Jahren mal wieder in die Nationalmannschaft eingeladen worden ? für zwei unbedeutende Freundschaftsspiele. Dass Trainer Soldo den Fußball-Rentner lieber an den heimischen Rollator gekettet hätte, störte jenen wenig. Soldo selbst hatte betont, er wisse nicht, "ob ein Spieler fit sei, der erst einen Tag vor der Partie wieder ankommt und vorher um die halbe Welt gereist ist". Gut möglich also das Miro Varvodic ? 21 jähriger Kroate ? gegen den BVB zu seinem Bundesliga-Debüt kommen wird.

Die Kölner Kicker-Prominenz wird also langsam "Eff-Zeh-müde". Vor diesem Hintergrund sehnen sich einige Anhänger der Rot-Weißen wahrscheinlich eher nach dem Karnevalsbeginn (Nur noch 28 Tage, lieber Kölner...) als nach dem Anpfiff im

Domstädter Maskottchen: Hennes und Hella (oder umgekehrt)

Domstädter Maskottchen: Hennes und Hella (oder umgekehrt)

freitäglichen Flutlichtspiel. Dochnicht nur beim Karnval, sondern auch im Rhein Energie-Stadion trifft man Promis aus Köln - nur halt diesmal weniger die kickenden unter ihnen. Vielleicht kommt es ja wieder zu einem befremdlichen Stelldichein zwischen Hennes und Hella. Und der Poldi ist ja auch noch da. Und der kickt sogar für Köln.

Beim BVB hingegen wird ein prominenter Kicker möglicherweise sein Comeback geben. Ur-Borusse Leonardo Dede wird erstmals in dieser Saison bei einem Bundesligaspiel im Kader stehen. In der Startelf wird er sich aber nicht wiederfinden, alleine schon weil es dafür sportlich keinen Grund gibt. Sollte er nicht zum Einsatz kommen, könnte er am Samstag Spielpraxis bei der U23 sammeln und sich so ein bisschen Sicherheit für das anstehende Europa League-Spiel gegen Paris St. Germain holen ? hier nämlich fehlt

Owo muss zuschauen

Owo muss zuschauen

sein junger Kontrahent Marcel Schmelzer aufgrund der lächerlichsten Ampelkarte der globalen Fußballgeschichte.

Nicht mit dabei in Köln ist Patrick Owomoyela - ?Uwe? war vor rund zwei Wochen mit Kapitän Weidenfeller zusammengerauscht und hat weiterhin Probleme mit dem Sprunggelenk. Aber alles halb so wild, sowohl was die Schwere der Verletzung, als auch was den Ersatz angeht. Lukasz Piszcek hat seine Sache als Vertreter in den letzten Begegnungen zumindest defensiv mehr als ordentlich gemacht. Außerdem hatte ?Kloppo? mit dem polnischen Nationalcoach verabredet, dass Piszcek im Freundschaftsspiel gegen Ecuador nur eine Halbzeit spielt. Fit sollte er also sein.

Personell kann Dortmunds Übungsleiter trotz der Ausfälle von Owomoyela, Kehl, Zidan, Hajnal und Kringe die Siegerelf aus dem Bayern-Spiel aufbieten. Obendrein wird die Bank mit Dede und voraussichtlich auch wieder mit Mario Götze verstärkt, sofern letzterer nicht in der ersten Elf stehen sollte.

Wer jetzt noch immer mit tiefen Sorgenfalten in die Karnevalshochburg reist, dem sei ein Blick auf die Bilanz des BVB in der jüngeren Bundesligageschichte empfohlen: Borussia hat seit sieben Spielen nicht mehr gegen die Domstädter verloren, alle drei Auswärtsspiele in dieser Spielzeit und die letzten sechs Ligaspiele in Folge gewonnen. So bleibt aus Borussensicht für das Auswärtsspiel in Köln nur ein Motto: "Mir hole de Punkte in Kölle!" Sollte das gelingen, wäre Dortmund für mindestens 17 Stunden Spitzenreiter.


, 13.10.2010

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