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Schwache Leistung, Herr Stark!

Aus dem Westfalenstadion berichtet Mathias Laßauer

Wie im letzten Heimspiel gegen die TSG, avancierte der unparteiische Wolfgang Stark zu einem Hauptdarsteller. Zum Glück hatte der BVB aber einen Brasilianer Namens Antonio da Silva in seinen Reihen. Dieser sorgte mit seinem wunderschönen Freistoß in der Nachspielzeit zumindest für ein halbwegs versöhnliches Ende und korrigierte das Missverhältnis.

Im mit 80.720 Zuschauern ausverkauften Westfalenstadion begann der BVB zunächst recht druckvoll. Kuba und Großkreutz sorgten in den ersten Minuten für ein wenig Aufregung vor dem Tor der Kraichgauer. Aber leider hatten Keeper Tom Starke sowie das Unparteiischengespann, die auf Abseits entschieden, etwas dagegen.

Und umso überraschender kam der Gast dann in der 9. Minute zum Führungstreffer. Mlapa setzte sich im Mittelfeld durch und schickte Luiz Gustavo auf die Reise. Der wiederum fand in Demba Ba einen dankbaren Abnehmer der sich diese Chance nicht nehmen ließ. Die Freude der knapp 1300 Gäste unter dem Tribünendach Nordost war dementsprechend groß.

Schon früh war jetzt jedem klar, dass diese Partie heute bei weitem kein Selbstläufer wird. Das Team von Jürgen Klopp ließ sich aber nicht lange Bitten und kam in der 14. Minute zur nächsten Chance. Und diese sollte bei allen für Gesprächsstoff sorgen. Sahin legte Kagawa den Ball wunderschön in Lauf. Der Japaner konnte im 16er lediglich durch ein Handspiel von Vorsah gebremst werden. Schiri Stark zeigte zur Freude der BVB-Anhänger auf den Elfmeterpunkt.

Sahin nahm sich den Ball und trat an. Der türkische Nationalspieler versenkte das Leder routiniert ins rechte, untere Eck und ließ Keeper Starke keine Chance. Der schwarzgelbe Anhang bejubelte den vermeintlichen Treffer. Doch nun sollte Schiri Wolfgang Stark seinen großen Auftritt bekommen, denn dieser ließ den Strafstoß nämlich wiederholen. Lucas Barrios soll, nach Meinung des Unparteiischen, zu früh in den Strafraum gelaufen sein.

Die TV-Bilder zeigten nachher, dass dies eine Fehlentscheidung gewesen ist. Barrios stand maximal auf der Linie. Wenn man danach geht, müsste jeder zweite ?Elfer? in der Bundesliga wiederholt werden. Den zweiten Versuch von Nuri Sahin konnte Tom Starke glänzend parieren. Und somit blieb es bei der nun glücklichen Führung für die Gäste. Der Unparteiische stand von da an im Fokus der Zuschauer und machte sich mit weiteren ?unglücklichen Entscheidungen? immer mehr Freunde im weiten Rund.

Das Spiel wurde von da an auch immer intensiver - aber zugleich auch in vielen Szenen zu hektisch und zerfahren. Die Borussen versuchten immer häufiger über den Abschluss aus der zweiten Reihe zum Torerfolg zu gelangen. Sie hatten mehr Spielanteile, konnten diese aber nicht wirklich in Zählbares ummünzen. Die Gäste standen indes in der, zum vierten Mal neu formatierten, Abwehr sehr ordentlich und setzten immer wieder zu gefährlichen Kontern an.

In der 37. Minute trafen dann, im wahrsten Sinne des Wortes, Kuba und Salihovic zusammen. Auf Höhe der Mittellinie wurde Kuba mit einem Ellenbogencheck glatt niedergestreckt. Salihovic sah dafür zu Recht die gelbe Karte und Kuba musste an der Außenlinie längere Zeit vom Physio versorgt werden. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit kam Kagawa nochmal gefährlich in den Strafraum der Gäste, bevor ihm Luiz Gustavo den Ball gerade noch so vom Fuß spitzeln konnte.

So ging der BVB mit einem Rückstand in die Kabine. Die Zuschauer bedankten sich zu diesem Zeitpunkt schon bei Wolfgang Stark und schickten diesen mit einem Pfeifkonzert zum Pausentee. Doch er Bayerische Referee sollte sein konsequentes Pfeifen gegen Schwarzgelb auch imm zweiten Durchgang nicht ändern. 

Zur zweiten Halbzeit wechselte Jürgen Klopp, wie schon gegen Paris, Mario Götze für Sven Bender ein. Und wie schon gegen Paris sollte auch in dieser Partie der BVB wieder Schwungvoll aus der Kabine kommen. Großkreutz macht in der 49. Minute den Anfang als er nach schönem Zusammenspiel zwischen Kuba und Kagawa den Ball in den 16er bekam, ihn aber leider zu überhastet über das Tor zirkelte.

So sollte es auch weitergehen in der Partie. Bei der Borussia war der letzte Pass zumeist das Problem. Entweder kam dieser nicht an oder er wurde zu lichtsinnig dahin geschenkt, wie es Kagawa in der 58. Minute tat. Ein Problem was man auch schon in der Partie gegen Paris beobachten konnte.

Klopp brachte in der 59. Minute dann endlich Lewandowski für den erneut indisponiert auftretenden Großkreutz und erhoffte sich dadurch noch mehr Druck in der Spitze. Zwei Minuten später sollte dann Lucas Barrios die nächste Chance bekommen. Wieder einmal war es Sahin, der einen wunderschönen Pass in die Spitze spielte. Doch leider setzte Barrios den Ball am Tor vorbei.

Wiederum zwei Minuten später sollten die Gäste eine weitere Chance haben, aber Vukcevic fand in Weidenfeller seinen Meister als dieser den Schuss mit einem Riesenreflex an die Latte lenkte. Eine Viertelstunde vor Schluss kam dann "Neuzugang" Antonio da Silva für Kuba ins Spiel. Ein glückliches Händchen von Klopp, wie sich später rausstellen sollte.

Nun kam der BVB beinahe quasi im Minutentakt zu Chancen, um den Ausgleich zu erzielen. Piszczek, Kagawa, Barrios und Hummels hätten mit ein wenig mehr Glück - und vor allem mehr Ruhe im Abschluss - längst den Ausgleich erzielen können. Das Spiel näherte sich dem Ende und Roman Weidenfeller stürmte auch schon die fluchtartig nach vorn und versuchte bei Standards im gegnerischen Strafraum für Unruhe zu sorgen.

Als die ersten enttäuschten Anhänger das Stadion bereits verlassen hatten, kam die große Stunde des Antonio da Silva. Den letzten Freistoß in der Partie wollte er höchstpersönlich schießen. Der glücklos agierende Nuri Sahin ließ ihm gotttlob den Vorzug. Erst gab es einen Kuss für den Ball, danach ?streichelte? der Brasilianer den Ball in den rechten Winkel.



Unhaltbar für Tom Starke und somit zum mehr als verdienten Ausgleich für den BVB schlug die Kugel ein. Sichtlich von diesem Ende angesäuert, suchten nun die Hoffenheimer ihrerseits in Schiri Stark den Schuldigen und bildeten ein Rudel um den unparteiischen in dem es auch den einen oder anderen nicht so netten Wortlaut gegeben haben muss. Anders ist die gelb-rote Karte für Salihovic nicht zu erklären.
1:1 hieß es somit am Ende. Ein durchaus gerechtes Ergebnis, auch wenn der fade Beigeschmack des wiederholten Strafstoßes durch Sahin bleibt. Für den BVB heißt es nun rasch die Konzentration auf den dritten Wettbewerb, den DFB-Pokal, zu fokussieren. Am Mittwoch wartet mit den Kickers aus Offenbach der Tabellenführer der 3. Liga auf die Dortmunder. Mit Sicherheit die nächste schwere Prüfung für das junge Team von Jürgen Klopp.

, 24.10.2010

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