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Spitzenreiter, komme was wolle!

Würden die Wimpel aus Paris und Sevilla nicht noch so wunderbar neu und staubfrei in einer der zahlreichen Vitrinen des Westfalenstadions glänzen, man könnte im Vorfeld der Bundesliga-Partie gegen den HSV in tiefe Fußball-Romantik verfallen.

Ein Flutlichtspiel vor ausverkauftem Haus, dazu ein Gegner, der alles andere als als Laufkundschaft daher kommt: es riecht nach Spitzensport und fühlt sich nach dem inzwischen wochenlangen Höhenflug doch nur irgendwie ungewohnt lässig als Alltag an. Über acht Jahre ist es her ? es war der 22. Spieltag der Meister-Saison 2001/2002 ? als Borussia Dortmund das bis heute letzte mal als uneinholbarer Tabellenführer und mit einem komfortablen Vier-Punkte-Vorsprung in einen Spieltag ging. Den Vorsprung verlor man einst durch ein 1:1 Unentschieden im Münchner Olympiastadion gegen die Bayern.

Am Freitag wird man sich weniger an einst erinnern. Wenn der Name des Rekordmeisters fällt, dann sicherlich nur in der Aufzählung des unglaublichen Vorsprungs, den sich das Team von Jürgen Klopp inzwischen auf den Branchenprimus erspielt hat ? 12 (!) Punkte.

Zwölf Punkte, die dennoch niemanden im BVB-Kader abheben lassen. Die Worte in diesen Tagen gleichen denen von vor ein paar Wochen. "Man schaue nur auf einen Konkurrenten und das ist der nächste Gegner", so befahl es Jürgen Klopp bereits unmittelbar nach Abpfiff des 4:0 Kantersiegs von Hannover am vergangenen Sonntag in Richtung seiner Kicker. Sicherlich eine gute Strategie, kommt mit dem Hamburger Sport-Verein doch immerhin der Tabellensechste der Fußball-Bundesliga und sicherlich einer der härtesten Konkurrenten im Kampf um das internationale Fußballgeschäft ins Dortmunder Westfalenstadion.

Coach Armin Veh, einst Meistertrainer in Stuttgart, muss am Freitag weiterhin auf den ehemaligen Weltstar Ruud van Nistelrooy verzichten. Der Holländer laboriert erneut an einem Muskelfaserriss. Sollte sich der angeschlagene Flügelflitzer Jonathan Pitroipa nicht auch noch kurzfristig krank schreiben lassen, wäre der verletzungsgeplagte HSV erstmals (!) in dieser Saison in der Lage, das identische Team der Vorwoche auf den Rasen zu schicken. Der Bundesliga-Dino von der Elbe wandelt jedoch nicht nur auf Grund seiner langen Verletztenliste immer wieder zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Die Mannschaft um die Ex-Dortmunder Guy Demel und Mladen Petric, der zu Saisonbeginn der süßen finanziellen Verlockung der Weltstadt und Fußball-Hochburg Wolfsburg gerade noch so eben widerstehen konnte, sucht vergeblich nach seinem bequemen Platz im Herzen der HSV-Fans. Die Bilanz der letzten zehn Spiele gibt mit drei Siegen, drei Unentschieden und vier Niederlagen nur wenig Grund für Jubelstürme. Einzig der Sieg über die TSG Hoffenheim am vergangenen Samstag weckt in der hanseatischen Metropole zarte Hoffnungen: "Wir haben vielleicht nicht so viele Punkte wie Dortmund, aber gegen gute Gegner haben wir immer gut ausgesehen. Es ist schwer uns zu schlagen", gibt sich HSV-Abwehrspieler Joris Mathijsen im Vorfeld kämpferisch. Allein die Tatsache, dass der Holländer zuvor gefragt wurde, ob man angesichts des schwarz-gelben Höhenflugs etwas ängstlich nach Dortmund fahre, sollte uns Dortmundern bereits das Lächeln ins Gesicht zaubern.

Zu Gast beim Spitzenreiter: Mladen Petric

Zu Gast beim Spitzenreiter: Mladen Petric


Der BVB ist scheinbar nicht nur in der Tabelle wieder "da", sondern wird auch außerhalb der Stadtgrenzen des Ruhrgebiets wieder als "starker und beeindruckender Gegner" (Hamburger Morgenpost) wahrgenommen. Beim Tabellenführer herrscht im Vorfeld der Bundesliga-Partie nicht nur auf Grund der Punkteausbeute gute Laune, auch personell hat sich in dieser Woche so einiges getan.

Marcel Schmelzer wird die Borussen in der Nationalmannschaft vertreten

Marcel Schmelzer wird die Borussen in der Nationalmannschaft vertreten

Patrick Owomoyela begann gestern wieder mit leichtem Lauftraining, Mohammed Zidan flirtet sogar mit der leisen Hoffnung erstmals nach seiner schweren Kreuzbandverletzung überhaupt wieder zum BVB-Kader zu gehören und Tamas Hajnal meldete sich am Montag wieder einsatzfähig, wird aber wohl zunächst nur mit der zweiten Mannschaft zum Auswärtsspiel nach Leverkusen reisen. Hinzu erhielten mit Mats Hummels, Mario Götze, Kevin Großkreutz und Marcel Schmelzer gleich vier Dortmunder eine Einladung von Bundestrainer Joachim Löw ? ein Ritterschlag, der vor ein paar Monaten noch schier unvorstellbar war.

Negativ-Schlagzeichen, so sehr man sich auch anstrengen würde, wird man beim BVB in diesen Tagen nicht finden. Selbst der Börsenkurs, in den vergangenen Jahren stets eine sichere Bank, wenn es um das Haar in der Suppe ging, grüßt in dieser Woche mit satten Gewinnen. Und dennoch ist man rund um den Borsigplatz gewarnt, denn schon einmal zerlegte der HSV in dieser Saison einen Tabellenführer ? am 8. Spieltag besiegte das Veh-Team Mainz 05 mit 1:0. Paolo Guerrero hieß der Matchwinner damals. Seine beiden Bewacher am Freitag, Mats Hummels und Neven Subotic, sind am Samstag zu Gast im Aktuellen Sport-Studio. Als Tabellenführer. Hoffentlich auch weiterhin als uneinholbare.

>> Letzte Infos von der Pressekonferenz

 

Christoff Strukamp, 10.11.2010

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