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Amas gewinnen Wasserschlacht in Köln

Aus dem Kölner Südstadion berichtet Andreas Römer

Mit 3:1 gewann die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund am Freitagabend ihr Auswärtsspiel bei Leverkusen II im Kölner Südstadion. Alle Tore fielen in der zweiten Halbzeit und am Ende war es ein hochverdienter Sieg der Schwarzgelben.

Trostlos war es im Kölner Südstadion. Dass in dieser Stätte mal die Fortuna Bundesligafußball spielte, ist dem altehrwürden Stadion nicht anzusehen. Es nagt der Zahn der Zeit. Aufgrund des Heimspiels des Bundesligaspitzenreiters fanden sich auch nur eine Handvoll Dortmunder Fans im Stadion ein.

Leverkusener Fans besuchen die Spiele ihrer 2. Mannschaft ja sowieso nicht. Also waren nur einige wenige Zuschauer da. Hinzu kam mieser Dauerregen, der den Platz nach und nach in eine Seenlandschaft verwandelte. Ein gutes "Fußballspiel" kam da natürlich nicht zu Stande. Beide Mannschaften kamen kaum einmal dazu, ihr spielerisches Können auch nur ansatzweise unter Beweis zu stellen.

Zudem stecken Bayer Leverkusens Amateure tief drin im Tabellenkeller. Das Team vom früheren Spitzenstürmer Ulf Kirsten kassierte zuletzt drei Niederlagen in Folge und hält die rote Laterne in der Regionalliga West. Durch Platzverweise schwächte sich die Mannschaft auch noch selbst, sodass gleich drei Stammkräfte gegen den BVB eine Sperre abzusitzen hatten.

Doch BVB-Trainer Theo Schneider hatte seine Mannschaft gewarnt: ?Spielerisch sind zweite Mannschaften immer sehr gut?. Leverkusen hatte sich zudem mit Jugendnationalspielern vom Spitzenreiter der A-Jugend Bundesliga verstärkt. Unter der Woche hatte "Der Schwatte" seine Jungs zum Kickboxen geschickt ? sicher eine nette Abwechslung. Doch sie hätten eher zum Surfen oder Wasserball gehen sollen.

Das Spiel litt von Beginn an unter den schlechten Paltzverhältnissen. Borussia Dortmund stellte das agressivere Team und setzte die ?Heimmannschaft? mit Pressing frühzeitig unter Druck. Doch auch dem BVB fehlte die spielerische Linie. Allerdings erarbeitete sich die Mannschaft wenigstens ein paar Torchancen. Nach 15 Minuten setzte Marvin Bakalorz einen Schuss aus 20 Metern ans Lattenkreuz.

Damien Le Tallec scheiterte nach 20 Minuten mit seinem Kopfball im Anschluss an eine Ecke am glänzend reagierenden Keeper Poremba. Das waren die klarsten Möglichkeiten für die Gäste, die insgesamt die bessere Spielanlage hatten. Nach vorn hatte die Leverkusener nicht viel zu bieten. Die BVB-Abwehr um Sobiech und Eggert ließ nicht viel anbrennen. Erst kurz vor der Pause schafften die Pillenkicker dann so etwas wie eine Torchance, die BVB-Keeper Focher aber souverän meisterte. So ging man mit einem blassen 0:0 in die Kabine.

Was Ulf Kirsten da seinen Jungs gesagt hat, wissen wir natürlich nicht. Doch seine Mannschaft war plötzlich da und machte gehörig Dampf in Richtung BVB-Tor. Und nach 57 Minuten fiel dann auch das 1:0. Zieba setzte sich auf der linken Seite durch, Stiepermann und Hornschuh sahen dabei nicht gut aus. Zieba drang ungehindert von links in den Strafraum ein und ließ Focher keine Chance. Damit hatte niemand gerechnet, hatte die Dortmunder doch das Spiel bis zur Pause sicher im Griff gehabt. Doch offenbar war es nur ein Weckruf für die Schneider-Jungs, die vielleicht in der Kabine ein kleines Nickerchen gemacht hatten und noch nicht wieder so richtig auf dem Platz waren.

Schon zwei Minuten später gab es den Ausgleich: Ein Steilpass von Stiepermann nahm der starke Le Tellac auf und schoss vom Elfmeterpunkt zum 1:1 ein. Und nur drei Minuten darauf hatte der BVB das Spiel gedreht. Nach einer Ecke von Kandizora stieg der in den letzten beiden Spielen schmerzhaft vermisste Hasanbegovic am höchsten und köpfte zum 2:1 für Dortmund ein. Endgültig entschieden war das Spiel weitere zwei Minuten später, denn da sah Bayer-Kapitän und Abwehrchef Schumann die Gelb-Rote Karte wegen Trikotzerren, nachdem er schon in Halbzeit eins Gelb gesehen hatte.

Im weiterhin strömenden Regen spielte der BVB das jetzt souverän runter. Höhepunkt war das 3:1 von Bakalorz, der aus fast 30 Metern den Ball halbhoch links in Netz drosch (79.) und damit seine gute Leistung krönte. In den letzten 10 Minuten hätte der BVB die Bayer-Elf dann noch ?abschlachten? können. Doch weitere klare Torchancen ließen Selmani und Ginczek gleich reihenweise aus. Am Ende stand somit ein verdienter 3:1-Erfolg für den BVB II, der damit nach zwei Niederlagen endlich wieder punkten konnte.

LeverkusenII: Poremba, Riedel, Weiler, Schumann, Eichmeier, Kramer (81. Opper), von der Bracke, Steffen (69, Haitz), Krol (69. Marte), Zieba, Marquet

BVB II: Focher, Hornschuh, Sobiech, Eggert, Kandziora, Hasanbegovic (80. Selmani), Bakalorz, Stiepermann (60. Teude), Le Tallec, Öztekin, Ginczek

Tore: 1:0 Zieba (57.) 1:1 Le Tallec (58.) 1:2 Hasanbegovic (64.) 1:3 Bakalorz (79.)
Zuschauer: 120
Schiedsrichter: Dominik Bartsch


Stimmen zum Spiel:


Ulf Kirsten: In der ersten Halbzeit haben wir etwas Glück gehabt. Dortmund hatte zwei gute Chance. Im zweiten Durchgang waren wir zunächst die bessere Mannschaft. Wir haben mehr investiert und waren deutlich druckvoller. Natürlich hatten wir dann Pech mit dem schnellen Ausgleich. Ich denke, der Ball wäre auf einem regulären Platz so nicht passiert. Und dann kriegste nach einem Standard noch das 2:1 ? das war echt bitter. Hätte es länger 1:0 oder auch 1:1 gestanden, hätten wir heute gewinnen können. Mit der Einstellung und der Art und Weise wie meine Mannschaft gespielt hat, bin ich aber ganz zufrieden. Darauf können wir aufbauen. Die Verteilung der gelben Karten war ein bisschen einseitig. Aber Dortmund ist eine Klassemannschaft und hat verdient gewonnen.


Theo Schneider: Es war klar, dass das ganz schwer werden würde. Aber wir sind gar nicht so schlecht ins Spiel gekommen, haben die erste Halbzeit dominiert. Nach der Pause hatten wir kurz Anlaufschwierigkeiten und sind dann auch gleich in Rückstand geraten. Die Mannschaft hat da eine gute Reaktion gezeigt, hat gefightet und letztendlich das Spiel gedreht. In der Schlussphase hätten wir Bayer allerdings abschießen müssen. Doch ich bin erst einmal froh, dass wir die Wende geschafft haben. Wie die Mannschaft auf dem schweren Platz gefightet hat, hat mir gut gefallen. Ich freue mich sehr für Nedim Hasanbegovic, der das Tor zum 2:1 erzwungen hat.

Andreas Römer (Text), Christopher Neundorf (Fotos), 12.11.2010


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