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Bye, bye 2006. Welcome 2007!

Warum verfliegt ein Jahr eigentlich von Jahr zu Jahr immer schneller? Und was hat das mit Fußball zu tun?
Gestern Abend im Bett. Gute-Nacht-Gespräche. Über Gott und die Welt. Da ich gerade vom Fußball kam, war mir nicht wirklich danach über den Weihnachtsschmuck und das Geschenk für die Schwiegereltern zu reden und so wurde es eben fast ein bisschen Philosophisch.

?Mir ist, als ob erst gestern die WM war?, sagte meine Frau und ich erwiderte, ?mir ist, als ob ich am Sylvestertische stehe und gleich aufs Jahr 2006 anstoße.? Tja, ist wirklich so. Insgeheim bestünde für mich also noch die Möglichkeit, dass die WM erst noch angepfiffen wird, aber die (schönen) Erinnerungen, die ja dann doch existieren, zerstören alle Hoffnungen auf einen deutschen WM-Sieg auch gleich wieder.

Was ich eigentlich sagen will, ist aber etwas anderes. Durch die ungeheure Zeitverflugsgeschwindigkeit bietet sich für einen Verein, wie dem VfL Bochum, gar nicht mehr wirklich die Chance Tradition aufzubauen. Jedenfalls für unsere Generation. Oder wird man z.B. in Erinnerung an Werder Bremen Anfang des neuen Jahrtausends mal von einer ähnlich ruhmreichen Epoche sprechen wie beispielsweise bei Gladbach in den Siebzigern? Ich weiß es nicht, aber irgendwie kann ich mir auch den WM-Triumph von Italien 1990 nicht schön saufen. Da haben 54 und 74 irgendwie mehr Charme. Komisch, oder? Naja, man wird eben alt?

War 2006 ein tolles Fußballjahr?
Ach, Gott, wie man es eben nimmt. International gesehen, ja. Weil eine Nationalmannschaft mit der ?Da brennt der Baum? - Philosophie Bäume ausgerissen und einen sehr genießerischen Fußball gespielt hat.

National muss man deutliche Abstriche machen. Wenn ich ehrlich bin, erinnere ich mich schon gar nicht mehr an die Rückrunde 2005/06, aber ich schaue umso mehr mit grusligen Gedanken auf diesen schrecklichen Rumpelfußball mit häufig dilettantischen Torleuten, der uns seit der WM angeboten wird. Eine Frechheit.

Ich stelle mir bei bestimmten Arbeitsleistungen (gerne bei Leuten auf dem Amt etc.) vor, wie es wohl wäre, wenn dieselbe Person mich jetzt gerade am Blinddarm operieren würde. Gruselige Vorstellung. Und genauso geht/ging es mir in letzter Zeit auf dem Fußballplatz. Ich frage mich immer, warum nicht ein Spieler mal den Schneid hat und sagt: ?Dankeschön, aber das ist mir hier alles ein bisschen viel. Ihr spielt mir zu schnell und deshalb verschwinde ich.? Gibt es leider nicht und wird es bei der Kohle, die selbst Grobmotoriker oder nasse Kartoffelsäcke verdienen, auch so schnell nicht geben.

2007. Welche Hoffnungen hat der Fußballfan?
Ja, dass es einfach besser wird. Alles kann besser werden. Schöner Fußball, erfolgreicher Fußball, Fans die sich wieder lieben lernen und die Kurve nicht in zwei oder mehr Lager teilen. Trainer, die arbeiten und nicht Golf spielen oder so. Fußballspieler, die sich den Arsch aufreißen und nicht immer darüber klagen, dass sie als Profis zu nichts anderem zeitlich kommen, weil sie einfach zeitlich so wahnsinnig eingespannt sind.
Und vielleicht, dass niemand aus der Bundesliga absteigen muss. Aber das ist auch Quatsch. Dann würde ja keiner mehr hingehen?

Frohe Weihnachten, viele Geschenke, Gesundheit und ein gutes Jahr 2007 wünscht Ben Redelings!

www.scudetto.de

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