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Der '11 Freunde'-Saisonrückblick 2009/10

Am Vorabend des DFB-Pokalfinals war es mal wieder so weit: Der 11 Freunde Saisonrückblick, fast so legendär wie der Ball des Sports, jährte sich zum 83. Mal. Oder so. Im Admiralspalast zu Berlin trafen in diesem Jahr keine geringeren als Béla Réthy, Arnd Zeigler, die zwei 11 Freunde-Chefredakteure Philipp Köster und Jens Kirschneck sowie der rheinische Padre höchstpersönlich ? Don Calli aka Reiner Calmund zusammen, um das anwesende Publikum an ihren Streifzügen durch die vergangene Saison humor- und stilvoll teilhaben zu lassen.

Doch halt! Wo ist Don Calli? Für die erste Halbzeit ließ sich der bekennende Kletterer Reiner Calmund entschuldigen. Er sei noch bei der ?Pyramide?. Klingt nach irgendeiner Unterhaltungsshow auf RTL. Philipp Köster klärte die fragend dreinblickenden Gäste auf: ?Die haben dort auch ein opulentes Buffet!? Arnd Zeigler, der von den aufgrund des Pokalfinals zahlreich anwesenden Werder Bremen-Anhängern euphorisch begrüßt wurde, fand den leeren Calli-Chefstuhl in der Mitte sehr beklemmend. Man fühle sich wie ?wenn an Weihnachten Oppa zum ersten mal nicht dabei sei?.

Nach der allgemeinen Betroffenheitsrunde ob der großen Lücke, die Callis leerer Stuhl reißt, ging es zu Beginn des Rückblicks um den (jetzt ehemaligen) Bundesliga-Verein des Veranstaltungsortes, Hertha BSC Berlin. Arnd Zeigler hat der rasante Abfall nach der zuvor erfolgreichen Saison nur teilweise überrascht, denn ?Hertha war letzte Saison schon spielerisch 14.? Das Berliner Publikum schweigt betreten. Um zu zeigen, welch hohe Fußallkultur es mal in Berlin gab, wurde nun - zur Freude aller - das an die Leinwand geworfen. Es dauert nur vier Minuten, auch wenn es für Arnd Zeigler gefühlte 11 Minuten waren. Béla Réthy kann sich an keinen einzigen der sangesfreudigen Spieler mehr erinnern, obwohl er bei der Sendung damals Innendienst hatte. ?Da muss einer lange am Text gesessen haben? staunte der ZDF-Mann.

Schnell kam das Gespräch dann auf den ominösen Herrn Magath. Bremens Stadionsprecher Arnd Zeigler hat bei seiner Recherche zu Magath festgestellt, dass 80% der auffindbaren Beiträge welche sind, in denen Magath sich echauffiert. Bestes Beispiel hierfür: Magaths Analyse nachdem Kuranyi dafür sorgte, dass Hummels sich den Kiefer brach. Dies konnte Zeigler übrigens mit belegen.

Nach einigen kurzen Analysen über die rätselhafte Einkaufspolitik der Magath AG (erst sind sie fast pleite, dann kaufen sie im Winter 11 Spieler, so Zeigler), Kontinuität im Fußball und der Insel im medialen Fußballland ? Werder Bremen ? wurden schon die ersten Anekdoten erzählt. So berichtete wiederum Arnd Zeigler davon, wie er einmal für die 11 Freunde ein Interview mit Diego bei sich zu Hause organisierte, sein damals 7-jähriger nichtsahnender Sohn dem Ballkünstler die Tür aufmachte und sich danach vor lauter Schreck hinter die Couch auf den Boden legte um nur noch ein ?Papa, lass mich einfach nur hier liegen!? stammeln zu können. Ist es nicht schön, wenn Kinder wieder an den Weihnachtsmann glauben können?

Auch die bevorstehende WM und die DFB-Querelen um Löw wurden heiß diskutiert. Sowohl Réthy als auch Zeigler waren der Meinung, dass Löw nach der WM so oder so kein Bundestrainer mehr sein wird. Währenddessen hält sich Jens Kirschneck noch überraschend zurück in der Runde. Ob er noch an die schönsten Saisontore seiner Arminia aus Bielefeld denken musste? Oder wartete er auf Ernst Middendorp?

Halbzeit. Nun gab es erst mal guten ?Pausentee? und in der kleinen Glotze am Tresen lief das Relegations-Hinspiel zwischen Ingolstadt und Rostock.

Nach der Pause erschien er dann endlich zur 2. Halbzeit: Calli. Samt Frack und Fliege. Und schon konnten sich die anderen zurücklehnen, von nun an würde Calli die Show schmeißen. Nach einem kurzen, positiven Saisonfazit für Bayer und lobenden Worten für Heynckes vom ehemaligen Bayer-Boss gab es noch ein Zeigler-Video mit dem Foul des Monats. Wenigstens etwas in dem die Blauen mal erster sind.



Als wieder über die bevorstehende WM und die Nominierungen von Löw diskutiert wurde, waren sich alle einig, dass es nur einen einzigen deutschen Innenverteidiger gibt, der bei der WM dabei sein müsste: Mats Hummels. Auch wenn der 11 Freunde Chefredakteur Philipp Köster wusste, dass das nix würde, nachdem Hummels im Nutella-Werbespot mitspielte. Zeigler hingegen fand klare Worte und befand: ?Ich muss aufpassen, dass ich mich nicht in Rage rede, was die DFB-Nationalmannschafts-Nominierungen im letzten halben Jahr betrifft. Es gab noch nie einen Kader bei dem es so egal war, wie die Nominierten und Nichtnominierten spielen!? Neben Hummels hätten laut Calmund auch Kuranyi und Frings mit zur WM gehört. Philipp Köster stand mit seiner Meinung, dass Maik Franz zur WM mitgehört hätte, etwas alleine da.

Philosophisch wurde es, als Arnd Zeigler ins Publikum fragte, ob Hamburger da seien und dies mit vereinzelten Rufen bejaht wurde. Darauf fragte der Bremer erstaunt: ?Aber warum?? Diese Frage konnte schließlich nicht gänzlich beantwortet werden.

Cooles Getränk im Ausschank

Cooles Getränk im Ausschank

Nach einem ausschweifenden historisch-militarischen Vergleich durch Big Boss Calli, der von Labbadia und einem General, der im Felde seine Truppen nicht hinter sich bringt und dann stirbt, handelte, analysierte Zeigler das Hauptproblem des HSV: Die mangelnde Kontinuität im Trainerbereich. Mit dem vor zwei Jahren möglichen Gespann Klopp/Beiersdorfer wären sie heute sicherlich erfolgreicher als mit den vergangenen Ein-Jahres-Trainern, mutmaßte der WDR-Moderator. Im Gegensatz zu HSV-Trainern hat Béla Réthy Planungssicherheit ? zumindest bis zum WM-Finale, denn selbiges wird er wieder mal kommentieren dürfen, wie er berichtete.

Zum Abschluss des Saisonrückblickes gab es dann auch noch etwas schwarz-gelbe Fußball-Poesie. Arnd Zeigler sorgte für allgemeine Erheiterung, als er über einen Reporterkollegen berichtete: ?Werner Hansch hat auch über Jahre jeden dunkelhäutigen Spieler von Borussia Dortmund 'Amoroso' genannt!? Dann folgte der Skandal: Andy Möllers Flugeinlage gegen den KSC landete nur auf Platz 4 der angeblich 10 schönsten Schwalben ? die uns zum Abschluss per Video vorgeführt wurden. Zusammengestellt von den 11 Freunden. Wenn da mal nicht manipuliert wurde?

Trotz des Eklats am Ende hatte der Saisonrückblick gut ausgewählte Gäste, war eine runde Sache und sehr unterhaltsam. Dieses Spiel hätte gerne in die Verlängerung gehen dürfen, auch wenn der BVB etwas zu kurz kam. Andererseits ist es schön, dass in Sachen "Borussia" nicht über irgendwelche Skandale, Eskapaden oder sportliche Schieflagen und Missmanagement berichtet werden musste. Dieses Ressort füllen seit zwei Jahren andere Vereine. Darauf kann man stolz sein!

Reiner Calmund jedenfalls ließ es sich nicht nehmen, nach der Veranstaltung iom Gespräch mit der Kirsche sein persönliches BVB-Saisonfazit zu ziehen: ?Borussia Dortmund kann voll zufrieden sein. Die haben eine riesige Saison gespielt. Natürlich hat man hin und wieder ein bisschen geliebäugelt mit dem Champions League-Platz. Aber jetzt ist man erst mal wieder international mit dabei und man hat viele, viele junge Spieler. Jürgen Klopp hat sensationelle Arbeit geleistet. Ich hätte übrigens den Hummels noch unbedingt zur WM mitgenommen, weil er mir sowohl in der Spieleröffnung, in der Zweikampfstärke als auch in der Torgefährlichkeit super gefällt. Aber okay, ich bin nicht der Bundestrainer.?

Wie Arnd Zeigler und 11 Freunde-Chefredakteur Philipp Köster es erklären, dass der BVB fast völlig im Saisonrückblick fehlte, das könnt ihr in den ausführlichen Interviews nachlesen, die wir anschließend mit den beiden geführt haben. Die gibt es dann in den nächsten Tagen zu lesen.

, 29.05.2010.

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