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Mit dem Stadiondeckel an die Bratwurstbude

Bereits vor einigen Wochen hatten es die Medien berichtet, nun hat auch der BVB es offiziell vorgestellt: Das ab der kommenden Saison das Bargeld ersetzende Bezahlsystem im Westfalenstadion. Doch es gibt Aufklärungsbedarf.

?Stadiondeckel? heißt es und erntet somit erste Sympathiepunkte durch eine ruhrpottnahe Namensgebung. Der Klassiker der Eckkneipe, der Bierdeckel mit den Strichen fürs Pilsken, ist tief in der heimischen Kultur verwurzelt.

Auch heute ist es noch normal, beim Stammwirt den Deckel anschreiben zu lassen und hinter der Theke zu stapeln, um ihn mit der nächsten Lohnzahlung abzulösen, um die "Blockschulden" zu bezahlen. Ein Deckel mit Strichen ist nun auch auf der Karte des Bezahlsystems abgedruckt, was sie hübsch anzusehen macht.

War vor einigen Jahren die ?Knappenkarte? in Gelsenkirchen noch einsamer Vorreiter bei den Bezahlsystemen, so hat sich mittlerweile in vielen Stadien die Karten als Bargeldersatz etabliert. Dabei gibt es insbesondere Sachen Fanfreundlichkeit große Unterschiede zwischen den einzelnen Systemen.

Mal ist die Kartenzahlung für Heim-, aber auch Gästefans vorgeschrieben, mal ist Barzahlung nebenbei trotzdem uneingeschränkt noch möglich. Das Verwirrspiel ist groß und gerade für Gästefans ist es ärgerlich, wenn man sich für eine Karte anstellen muss und Pfand bezahlen, nur um eine einzige Bratwurst zu kaufen. Insbesondere dann, wenn die Karte ?Knappenkarte? heißt und mit Erfolgen des ungeliebten Nachbarn illustriert ist.

Beim BVB hat man nur mit dem Unternehmen Justpay einen Partner gefunden, der zumindest in einigen Punkten den Fans entgegen kommt. Die Zahl der Stationen, an denen Karten gekauft und wieder abgegeben werden können, sollen hoch gehalten werden, um schnelle Abwicklungen zu erlauben.

Zehn Euro zahlt man, wenn man die Karte erwirbt. Davon sind zwei Euro Pfand und acht Euro bereits Guthaben. Später kann man dann in fünf Euro-Schritten frei wählen, wieviel Geld man aufladen möchte.



Interessant ist vor allem die Verknüpfung mit dem Internet. Hat man erst einmal eine Karte, so kann man sie problemlos auch online aufladen und das Guthaben einsehen und erspart sich so mögliche Schlangen und Missverständnisse im Stadion. Zudem kann man bei Online-Registrierung einem Verlust vorbeugen: Verliert man die Karte, kann man sie sperren lassen und so verhindern, dass das Geld verloren geht.

Trotzdem ersetzt die Karte ab dem Freundschaftsspiel gegen Manchester City die Barzahlung für Heimfans vollständig. Gästefans dürfen dagegen weiterhin mit Bargeld ihren Hunger und Durst stillen. Dies ist eine der wichtigsten Forderungen von Fangruppierungen, da es für Gästefans einfach umständlich ist, für ein Spiel pro Saison extra eine Karte zu erwerben.

Eine Ausnahme gilt dabei für Gästefans aus Köln, Frankfurt, Kaiserslautern und Hoffenheim. In den Stadien dieser Vereine sind auch Justpay-Systeme im Einsatz. Die Fans können mit ihren Karten dann auch im Westfalenstadion bezahlen, genau wie man nun mit dem ?Stadiondeckel? in den Stadien der genannten Vereine einkaufen kann.

Man darf gespannt sein, ob und wie schnell der Stadiondeckel in Dortmund angenommen und akzeptiert wird. Viel steht und fällt sicherlich mit der Zuverlässigkeit der elektronischen Systeme und der Frage, ob man durch das Kartensystem wirklich spürbar schneller an sein Bier und seine Bratwurst kommt.

Eines ist nur leider sicher: Anschreiben lassen und die Schuld mit dem nächsten Gehalt beim Wirt begleichen kann man beim Stadiondeckel nicht.

Um Ratlosigkeit beim Spiel gegen Manchester City vorzubeugen, hat der BVB auf seiner Website einige Informationen bereitgestellt. Unter www.bvb.de/stadiondeckel werden die wichtigsten Fragen beantwortet.

, 03.08.2010

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