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Von Dortmund nach Lemberg... - Reisebericht Teil 1

Gruppenbild vorm Rathaus

Gruppenbild vorm Rathaus

Gegen 8 Uhr machten wir uns am Mittwochmorgen (15.09.2010) zu zweit aus Ostwestfalen-Lippe auf den Weg Richtung Dortmund. Der Kilometerzähler zeigte genau 19.009 km an - ein gutes Omen ... bestimmt! Als wir gegen halb zehn am Stadionvorplatz ankamen, hatten sich dort schon weitere Mitfahrer des FA - Busses eingefunden. Nach einem ?Vorher-Nachher?-Foto vor dem Infostand - by the way, Sarah ... wir haben gar kein ?Nachher-Foto? gemacht - setzte sich der Bus gegen 10:15 in Bewegung Richtung Ukraine.

Nach kurzen Zwischenstopps in Kassel und Dresden, wo wir weitere Abenteurer aufnahmen, überquerten wir gegen 18 Uhr vollkommen unspektakulär die Deutsch-Polnische Grenze Höhe Görlitz. Die Fahrt durch Polen bis Krakau gestaltete sich recht zügig und unkompliziert, doch danach warteten die letzten gut 300 km ohne Autobahn und wirkliche Kenntnis, was uns an Grenze und Straßen erwarten könnte.

Ankunft am Stadion

Ankunft am Stadion

Der ukrainischen Grenze näherten wir uns gegen 4 Uhr morgens. Eine lange Schlange wartender LKWs kündigte diese bereits an. Da nicht zu erkennen war, ob die Brummis dort wirklich auf Abfertigung warteten oder sich lediglich zum Ruhen dort abgestellt hatten, entschied unser Busfahrer, die lange Schlange einfach mal rechts liegen zu lassen. Eine gute Entscheidung ? bis uns eine rote Ampel stoppte und die polnischen Grenzbeamten in Empfang nahmen. Ein kurzer Rundgang durch den Bus mit einem flüchtigen Blick auf unsere Reisepässe ... mehr war zunächst nicht geboten. Wahrscheinlich hatte der polnische Grenzoffizier schon im Hinterkopf, schnell seine Kamera zu holen, denn wie uns unser Busfahrer erklärte, sollten wir kurz darauf für ihn ein schön gestelltes ?Hurra, hurra, die Dortmunder sind da?-Foto im Bus machen, welches er unbedingt für seine Kinder machen wollte.

Die Abfertigung auf der ukrainischen Seite dauerte dann etwas länger und war auch nicht so unterhaltsam. Nachdem alle Pässe eingesammelt, bestempelt und wieder zurückgegeben waren, konnte es endlich weiter gehen und wir befuhren gegen 5:15

Der Eingang zum Biermuseum

Der Eingang zum Biermuseum

Uhr ukrainischen Boden. Es dauerte auch nicht lange, bis die ersten Schlaglöcher die Achsen des Busses auf eine harte Probe für die letzten 80 km stellten.

Die Außenbezirke von Lemberg (700.000 Einwohner) erreichten wir gegen halb sieben. Die Busfahrer hatten das Stadion als Ziel in ihr Navi eingegeben, sodass uns Dieses zunächst quer durch die Stadt führte und dabei die Länge eines Reisebusses und die Enge der Lemberger Innenstadt-Gassen nicht wirklich berücksichtigte. Das sorgte für eine Menge Aufsehen, einige umzuparkende Autos und eine unfreiwillige Stadtrundfahrt, die uns allerdings schon erste Eindrücke der wirklich sehr schönen Stadt vermittelte. Schließlich erreichten wir um 7:30 Uhr das Stadion und fanden dort auch einen schönen Parkplatz.


Nach kurzer Erfrischung und Zähneputzen unter freiem Himmel, machten wir uns bei leichtem Nieselregen gesammelt zu Fuß auf den Weg zurück in die Innenstadt. Das alte Ukrajina-Stadion liegt ca. 2-3 km außerhalb des Stadtzentrums, sodass unser Aufenthalt in Lemberg mit einem schönen Spaziergang begann.

Die Außenbezirke der Stadt sind nicht wirklich schön und auch in keinster Weise mit dem stellenweise prunkvollen Zentrum zu vergleichen. So liefen wir durch Plattenbau-Siedlungen, bei deren Anblick wir uns auch gleich schworen, den Rückweg in Dunkelheit 100%ig mit dem Taxi zu bestreiten. Als erste Amtshandlung

Panorama vom Rathaus Tower

Panorama vom Rathaus Tower

stand ?Geldwechseln? auf dem Programm. Der Name der ukrainischen Währung ?Hrywnja? war eindeutig zu schwer zu merken, so dass wir uns schnell darauf einigten, diese in ?Ukris? umzutaufen. Als alle mit ?Ukris? versorgt waren und die Innenstadt erreicht war, versprengte sich unsere knapp 50 Mann (bzw. Frau) starke Truppe immer mehr. Wir wollten zunächst irgendwie, irgendwas frühstücken und landeten in einem Cafe/Bistro/Imbiss mit schöner Möglichkeit, draußen zu sitzen. Der Kaffee für umgerechnet 85 Cent war stark, aber genau richtig. Viele entschieden sich etwas zu bestellen, was man auf der Karte auch lesen konnte ... da blieb nur PIZZA übrig. Die zweite Alternative war Schoko-Kirsch-Kuchen aus der Glasvitrine ... der sah vernünftig aus und war auch wirklich lecker.

Gut gestärkt machten wir uns dann zu zehnt auf Entdeckungstour durch Lemberg. Wunderschöne prächtige Bauten, freundliche Menschen und unglaublich hübsche junge Frauen prägten das Stadtbild. Allerdings verbuchten wir auch erste negative Erlebnisse, als sich ein zunächst äußerst netter und hilfsbereiter Zeitgenosse mit eindeutig rechtsradikalen Äußerungen von uns verabschiedete.


Auf der Suche nach dem Biermuseum durchquerten wir diverse Straßen und einen riesigen Wochenmarkt. Schließlich lag die örtliche Brauerei vor uns. Die Entscheidung, ob wir den Eintritt mit Bierverköstigung (umgerechnet 1,50 Euro) oder ohne (1,00 Euro) entrichten wollten, war schnell gefallen. Nach dem Rundgang durch das Museum, zwei leckeren, frisch gezapften, kühlen ?Blonden? machten wir dann eine längere Pause im zur Brauerei gehörigen Bierkeller. Das Fangetränk war dort sehr lecker und preiswert, was dazu führte, dass wir dort für mehrere ?Halbe? verweilten.

Die Lemberger Oper

Die Lemberger Oper

Zurück ging es wieder über den Markt und entlang der Oper in Richtung Rathaus. Dort wurden wir auch erstmalig auf den ?Biergarten? aufmerksam, der später Ziel des Angriffs einheimischer Fans auf Borussen werden sollte. Hier hatten sich inzwischen 150 bis 200 Dortmunder versammelt, die sich lautstark auf das Spiel einstimmten. Wir zogen zunächst weiter zum Rathaus, um den dortigen Tower zu besteigen. Eine sehr schweißtreibende Angelegenheit, die sich allerdings - oben angekommen und den Blick über Lemberg genießend - schnell als absolut lohnenswert herausstellte...

Morgen berichten wir euch im zweiten Teil unseres Lemberg-Reiseberichts von Ausschreitungen in der Innenstadt, Atmosphäre am Stadion und Abreise nach Dortmund.

, 20.09.2010

 

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