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Mit dem Laptop auf der Trainerbank

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert interdisziplinäres Projekt von Augsburger Sportwissenschaftlern und Münchner Informatikern.

Platz für ein Laptop?

Platz für ein Laptop?

"Die Einwechslung des neuen Stürmers brachte eine spürbare Wende in den Spielanteilen und der Durchschlagskraft unserer Mannschaft." Wenn in Zukunft ein solcher Spielbericht verfasst wird, könnte das auf das Wirken von  ASpoGAMo 
(A Sports Game Analysis Model) zurückzuführen sein. Denn das Ziel dieses Projektes ist es, in Echtzeit Spielanalysen vorzunehmen und so dem Trainer Informationen über zurückgelegte Laufwege, Ermüdungszustände und -technisch-taktische Spielerverhaltensweisen noch am Spielfeldrand zukommen zu lassen.

Schon seit einiger Zeit besteht zwischen dem Sportinstitut der Universität Augsburg (Prof. Dr. Martin Lames, Bewegungs- und Trainingswissenschaft) und dem Institut für Wissensbasierte Systeme und Bildverstehen der TU München (Prof. Michael Beetz, PhD.) eine Projektzusammenarbeit zum Thema "Leistungsdiagnostik durch Bilderkennung". Der daraus resultierende DFG-Antrag ist nun genehmigt worden. Mit drei ganzen Wissenschaftlerstellen für die nächsten zwei Jahre (mit Verlängerungsoption) erhält die Zusammenarbeit dadurch einen festen Rahmen.

"Es handelt sich um eine sehr fruchtbare interdisziplinäre Zusammenarbeit. Wir liefern das attraktive Anwendungsfeld, die sportwissenschaftliche Theorie- und Modellbildung und die praktischen Evaluationsszenarien, während die Informatiker die Techniken der Bilderkennung, der regelbasierten Wissensgenerierung und ihre Umsetzung in einsatzfähige Werkzeuge bereitstellen", erläutert Lames. Das Projekt genießt den Status eines Satellitenprojekts im Exzellenzcluster "Cognitive Technical Systems" der TU München.

Ausgangspunkt der Analysen sind die Positionsdaten der 22 Spieler und des Balles, die mit Methoden der Bilderkennung gewonnen werden. Diese Daten fallen über 90 Minuten hinweg 25 mal in der Sekunde an. Gleichzeitig werden in einem hierarchischen Auswertungsmodell zunächst einzelne Aktionen wie Ballführen, Pass oder Dribbling identifiziert, dann aber auch komplexere Sachverhalte wie Spielsituation und taktisches Verhalten bis hin zur Bewertung der Zweckmäßigkeit und Qualität einer Spieleraktion. "Die neuen Möglichkeiten erlauben uns, Analysen vorzunehmen, die bisher undenkbar waren bzw. an die bisher noch niemand gedacht hat. Ich freue mich bereits auf die Fortschritte, die im Bereich der systemdynamischen Modellierung des Fußballspiels zu erwarten sind", meint Lames.

Für den Sportwissenschaftler ist die gewährte Förderung des Projekts auch insofern bemerkenswert, als es oftmals schwierig ist, bei der DFG einen sportwissenschaftlichen Antrag zu platzieren. Lames: "Für den sportwissenschaftlichen Bereich ist eine eigene Forschungsförderung durch das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) vorgesehen, die einerseits zwar gering ausgestatteten, anwendungsorientierten Leistungssportprojekten zugute kommt, andererseits aber dazu führt, dass sich die DFG für die Sportwissenschaft weniger zuständig fühlt."
____________________________

Kontakt:

Prof. Dr. Martin Lames
Institut für Sportwissenschaft
Universität Augsburg
86135 Augsburg
Telefon 0821/598-2824 oder -2827


Prof. Michael Beetz, PhD
Head of the IAS Group
General Manager for the CoTeSys cluster of excellence Computer Science
Department, Chair IX Technische Universität München
Telefon: 089/289-17759

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