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Schon gehts los mit der Krise

Nach fünf Spieltag ist sie endgültig da: die Krise! Zwar liegt zwischen Tabellenführer und Schlusslicht mit gerade einmal 12 Pünktchen nichts, was man nicht in nur vier Spieltagen noch umdrehen könnte, doch die Alarmsirenen sind in so manchem Bundesligaverein schon verdächtig laut.

Zurzeit gibts nicht so viel zum Jubeln in Wolfsburg

Zurzeit gibts nicht so viel zum Jubeln in Wolfsburg

Zunächst jammert der Meister. Gleich zum dritten Mal hintereinander gab es mit dem 2:3 gegen die wieder einmal spielstarken Leverkusener was auf die Nase. Noch letzte Saison galt die VW-Montagehalle als uneinnehmbare Festung. Doch nicht nur Opel schwächelt, jetzt hat auch der V(fL)W Wolfsburg gleich zweimal hintereinander zu Hause verloren. Und dann kommt jetzt auch noch der erste Auftritt in der Champions League gegen Moskau. Da zittern sie jetzt aber alle bei VW und in Wolfsburg.

Doch mal ehrlich: Hat nicht Trainer Veh erst kürzlich in Stuttgart gezeigt, wie man einen Meister ins Tabellenmittelfeld und in kürzester Zeit aus der CL befördert? Also wenn ich Wolfsburger wäre, würde ich auch die Alarmklingel drücken.

Nicht ganz so überraschend ist die Krise beim 1.FC Köln. Ein Podolski macht eben aus einem lahmen Gaul noch kein Rennpferd. So wird aus einem mittelmäßig besetztem Kader und einem Trainerneuling bei einem dicken Startprogramm eben ganz fix mal der Tabellenletzte. Das Dumme für die Rheinländer ist nur, dass die Chancen auch in den nächsten Spielen in Stuttgart, gegen Leverkusen und in München nicht unbedingt als riesig zu bezeichnen sind. Und so ist es durchaus vorstellbar, dass Poldi & Co auch nach acht Spieltag mit nur einem mageren Pünktchen verschüchtert die Rote Laterne tragen. Aber dann kommt Mainz?. Wenn man die aber auch nicht schlägt, ist das Wort Krise sicher treffend.

Am Boden: Cicero und die Hertha

Am Boden: Cicero und die Hertha

Ebenfalls im Tabellenkeller und nach vier Niederlagen in Folge ebenfalls in der Krise angekommen: Hertha BSC Berlin. Es gibt nicht wenige, die schon im letzten Jahr nicht verstanden haben, wie die Hauptstädter so lange vom Titel träumen konnten. Offensichtlich haben sie da aber schon ein gutes Stückchen Glück aus dieser Saison quasi als Kredti vorab verzockt. Jetzt läuft es so gar nicht. "Die Moral ist nicht gut in der Mannschaft?, bekennt Hertha-Trainer Lucien Favre. Immerhin hat das Team gegen die Ligagrößen Bochum, Mönchengladbach und Mainz verloren. Wenn da nicht bald was passiert, geht es genau gegen diese Mannschaften bald im Abstiegskampf um den Klassenerhalt. Aber wer so rumwurschtelt auf dem Platz wie die Hertha, wen vielleicht auch bisschen das Glück verlassen hat, den packt sie halt, die Krise.

Ein bisschen in Warteposition ist dagegen die Krise in Dortmund und Stuttgart. Beide Teams liebäugeln nach der letzten Saison schon mit einem Plätzchen im internationalen Geschäft und befinden sich nach fünf Spieltagen mit 5 Pünktchen nicht gerade im Soll. Hier muss bei beiden Mannschaften in den nächsten Wochen ein Erfolgserlebnis her. Die Stuttgarten können sich ja unter der Woche im Spiel gegen Glasgow Rangers ein bisschen Selbstvertrauen holen.

Vorbei scheint die Krise dagegen bei den Bayern. Nach dem klaren Sieg in Dortmund tönen sie wie eh und je und es ist aus ihrer Sicht nur noch die Frage, wer zweiter hinter dem eigenen Team wird. Und wie immer gibt es viele, die bei den Bayern was zu sagen haben. Da schimpft der Rummenigge auf den ?Kinderhandel? der englischen Fußballklubs und der Hoeneß mault über die Vielzahl der Länderspiele. Wobei man dem Mann da durchaus mal Recht geben sollte. Wer will schon so einen langweiligen Kick wie die letzten Spiele der deutschen Mannschaft sehen. Kann man nicht wie im Tennis Davis-Cup Weltgruppen bilden und den Fans bleiben Spiele der Spitzemannschaften gegen die Fußballzwerge erspart? Aufstieg und Abstieg der Nationalmannschaften gibt es auch im Eishockey. Endlich mal eine neue Geschäftsidee für die FIFA: Macht eine B- und eine C-WM. Dann habt ihr dauernd irgendwo eine Fußball-WM. Dann können wir alle jeden Tag Fußball gucken. Denn vielleicht finden wir ja noch eine Lücke zwischen Sonntag 15:30 und 17:30 Uhr.

Im Hamburgen tanzen sie - auch Dank Mladen Petric.

Im Hamburgen tanzen sie - auch Dank Mladen Petric.

Aber zurück zur Krise. Meilenweit entfernt davon scheinen zurzeit die Mannschaften an der Spitze zu sein. Der HSV stürzte im letzten Jahr nach Meisterträumen, UEFA-Cup- und DFB-Halbfinale schwer ab und purzelte nur dank eines Abseitstores in der Nachspielzeit ins europäische Geschäft. Mit so was kennt sich auch der neue Trainer aus, der mit Leverkusen nach furisoer Hinrunde die letzte Saison grandios vergeigte. Insofern wird es für die Hanseaten erst nach Weihnachten richtig spannend. Gleiches gilt für die ?Ihr-werdet-nie-Deutscher-Meister?-Truppe der Pillendreher aus Leverkusen. Offenbar hat der Chemieverein diesmal die richtigen Pillen gefunden und das Team spielt ? wie in der letzten Saison ? zum Start stark auf. Doch warten wir ab, wie es langfristig weitergeht.

In jedem Fall werden noch andere Mannschaften Geschmack finden, am Krisengerede. Denn seien wir ehrlich: Nach fünf Spieltagen ist es eigentlich viel zu früh um davon anzufangen.

 Andreas Römer, 14.9. 2009

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