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BVB demütigt Schalke auf ganzer Linie

Zwölf Jahre ist es her, als die Stadionkneipe ?Kuckkuck? unter der Westtribüne des Westfalenstadions im Rahmen der ersten Ausbaustufe weichen musste. Das seitdem bestehende Vakuum für ein letztes Bier vor?m Anpfiff wird nun gefüllt. Doch stillt ab März die neue Stadionkneipe ?Strobels? den Durst der Fans, oder findet hier nur eine Szene-Verlagerung hin zu Deutschlands größtem Fußballstadion statt? Grund genug für uns, mit den beiden ?stadtbekannten? Betreibern Björn Lepke und Falko Husmann über das Konzept der neuen Kneipe zu sprechen.

 

Imposante Kulisse: In den Stadiontrakt kommt das "BORUSSEUM"

Imposante Kulisse: In den Stadiontrakt kommt das "BORUSSEUM"

Als jahrelanger, szenekundiger Dortmunder finde ich mich an einem Nachmittag in der angesagten Bar ?Barrock? im Dortmunder Kreuzviertel ein. Von hier sind es keine 1000 Meter mehr zum ehrwürdigen Westfalenstadion. An Spieltagen versammeln sich hier Fans und Freunde der Borussia bis auf die angrenzende Kreuzstraße, um eins der dann wegen überfüllter Kapazität sehr begehrten Erfrischungsgetränke zu bekommen. Heute aber ist es ruhig in dem Treffpunkt, wo wir vor nicht allzu langer Zeit noch investigativ tätige Journalisten in der Hochphase von ?NieMeiergate? antrafen.

Auch heute hängen zwei Geschäftsleute bei Kaffee und Cappuccino über Zahlen- und Rechenbeispielen, eine junge Frau liest in aller Ruhe die Morgenzeitung und BVB-Torwarttrainer Teddy de Beer stillt seinen Hunger mit einem frischen Salat. Mittendrin: Björn Lepke und Falko Husmann. Seit vier Jahren betreiben die beiden Gastronomen die ?In-Kneipe? an der Lindemannstraße, ab März wachen sie auch über die Stadionkneipe ?Strobels? im August-Lenz Haus ? geschätzte 15 Meter vor dem Stadiontor. ?Die Eröffnung des Strobels ist eine tolle Aufgabe für uns alle?, schwärmt Björn beim Gespräch mit uns, macht aber direkt und unmissverständlich deutlich, dass das die neue Gastronomie zwar am Stadion beheimatet, aber keine reine Fußballkneipe wird. Vielmehr soll an den normalen Wochentagen ein zwar lockeres, aber ?gehobenes Ambiente? vorherrschen: ?Es wäre fahrlässig, nicht auch Geschäftsleute aus dem benachbartem Kongresszentrum oder Jogger aus der Bolmke anzusprechen. An Spieltagen wird unsere Bar aber auch visuell als richtige Fußball-Kneipe erkennbar sein?.

Nur noch Erinnerung: Die stets proppevolle Stadionkneipe unter der WESTTRIBÜNE

Nur noch Erinnerung: Die stets proppevolle Stadionkneipe unter der WESTTRIBÜNE

Machbar ist dies vor allem durch die großzügige Außenterrasse zwischen August-Lenz-Haus und dem Stadion Rote Erde. Wo einst der trostlose ?Warsteiner Fan-Biergarten? sein tristes und wenig einnehmendes Dasein fristete, könnte schon bald einer der schönsten und einzigartigsten Biergärten der Stadt thronen. Und dennoch wird hier zu Lasten der Fans eine wohl einmalige Chance vertan, die riesige Lücke zwischen dem Abgesang echter BVB-Borsigplatzkneipen ?Borussen-Treff? und Erbse?s "Kügelchen", dem Dickel?schen Größenwahnprojekt ?Fanhouse? bis hin zur urigen Stadionkneipe unter der Westtribüne zu schließen. Über ein offenbar viel versprechendes Gastronomie-Konzept, das für den Charakter einer echten Stadion-Kneipe zwar nur an Spieltagen etwas übrig hat, aber die von vielen sehnsüchtig vermisste und vielgeliebte Nähe zum Westfalenstadion wieder zurückholt,  sprachen wir mit den künftigen Betreibern Falko Husmann und Björn Lepke:


Der BVB hat in Ausgabe 10 seines Stadionheftes ?Borussia aktuell? versucht, schon einmal Appetit auf die neue Permanent-Gastronomie am Westfalenstadion zu machen. Ab wann dürfen wir Fans das erste Bierchen im ?Strobels? heben?

Falko: Die offizielle Eröffnung ist am 16. März. Momentan gleicht der Laden noch einer einzigen großen Baustelle, aber die Vorfreude steigt schon von Tag zu Tag.

 

Viel zu tun beim schuften für den Startschusstermin im März

Viel zu tun beim schuften für den Startschusstermin im März

Euer ambitioniertes Projekt beinhaltet die Mischung zwischen einzigartiger Fußball-Kneipe am Samstag und einer gehobenen Bar/Restaurant an allen anderen Wochentagen. Wie soll das gehen?

Björn: Nun, die Idee ist eigentlich ganz einfach. An Spieltagen holen wir die großartige Südtribüne in den Biergarten. Die meisten erinnern sich sicherlich an die riesigen Blow-Ups, die während der WM am Hauptbahnhof hingen. Uns ist es gelungen, einen Teil dieser Kulisse für das Strobels zu bekommen, so dass die Fans an Spieltagen inmitten ihrer ?Gelben Wand? essen und trinken können. An allen anderen Wochentagen werden diese Plakate durch ein raffiniertes System wieder eingerollt und die Bar für Menschen jeder Alters- oder Einkommensklasse geöffnet.

Wie würdet Ihr das "Strobels" allgemein definieren?

Björn: Ich denke, Bar/Restaurant trifft es ganz gut. Auf der einen Seite soll jeder unserer Gäste die Möglichkeit haben, sich durch erstklassige und immer wieder wechselnde Speisekarten verwöhnen zu lassen, auf der anderen Seite soll das Strobels auch ein Ort werden, an dem man einfach mal ein paar Gläschen Bier oder einen leckeren Wein trinken kann.

Kommen wir noch mal zurück zum Thema ?Fankneipe?: Welche Rolle spielen mögliche Übertragungen von Auswärtsspielen unserer Borussia oder andere Sportereignisse in Eurem Konzept?

Falko: Eine ziemlich große! Insgesamt werden acht LCD-Fernseher (innen 3 ? außen 5) jedes BVB-Spiel übertragen. Die Konferenz kommt uns erst gar nicht ins Haus. Wir sind hier in Dortmund, noch dazu direkt am Stadion, also wird bei uns auch Borussia geguckt. Das wird auch ganz witzig. Bei uns bist du mit den Augen auf dem Fernseher und mit dem Ohr im Stadion. Gleichzeitig übertragen wir als einzige Bar auch die anschließende Pressekonferenz. Dennoch sind wir keine Sports-Bar im eigentlichen Sinne. Wir begleiten die Großereignisse und integrieren sie in unser Gesamtkonzept. Das Finale des Super-Bowls könnte man beispielsweise mit einem amerikanischen Barbecue verbinden, oder oder oder?

Welchen Beitrag könnte das Strobels zur wachsenden Bedeutung des Westfalenstadions als Ausflugsziel leisten?

Falko: Nun, wir sind hier nicht der Kölner Dom, haben aber rund ums Stadion sicherlich genau so viel zu bieten. Ein Besuch im kommenden Borusseum könnte in unserem Biergarten enden. Eine Fahrt zum Auswärtsspiel hier beginnen. Wir sind bereits dabei, in der Fanabteilung und dem Fanprojekt entsprechende Kooperationspartner zu gewinnen, mit deren Hilfe sich vor Auswärtsspielen zum Beispiel ein kleiner Fantreff im "Strobels" arrangieren ließe. Mal sehen.

Kommen wir auf den Biergarten hinter dem August-Lenz-Haus zu sprechen. Auf welche Highlights dürfen sich die Fans dort mit Ausnahme der Südtribünen-Blow-ups freuen? 
 
Das Strobels-Team: Thorsten Khalert, Walter Stephan, Tanja Liedmeier, Falko Husmann und Björn Lepke (Fotos: Pal Delia)

Das Strobels-Team: Thorsten Khalert, Walter Stephan, Tanja Liedmeier, Falko Husmann und Björn Lepke (Fotos: Pal Delia)

Björn: Wir haben den Außenbereich fiktiv in drei Bereiche unterteilt. Im Zentrum haben wir unsere große runde Theke, die den Durst der Leute hoffentlich jederzeit schnell stillen kann. Um den Außentresen haben wir eine große Fläche mit Stehtischen integriert, so dass möglichst viele Fans vor und nach dem Spiel Platz finden. Des Weiteren gibt es um diese Ebene herum verschiedene Sitzmöglichkeiten in typischer Biergartenatmosphäre und eine chillige Polster-Landschaft mit großen Kissen, die ein bißchen Lounge-Charakter versprühen soll. Dazu kommen zwei Kamine, Wärmestrahler und große Markisen, so dass der Biergarten hoffentlich an die 280 Tage im Jahr zu betreiben ist. Und dann wäre da noch eine kleine Bühne für Live-Musik und Co. Das wird auf alle Fälle einzigartig. Wenn ein Bundesligist also mal 50 Jahre ohne Meistertitel verbringt, ließe sich da gut feiern.

Thorsten Khalert (Küchenchef): Genau so einzigartig wird auch die Speisekarte ausfallen. Allein der Biergarten besticht mit Schwenkgrill, große Pfannen und Spanferkelgrill. Preislich liegen wir sicherlich in derselben Kategorie wie das Barrock. Damit sind wir immer noch günstiger als die City. Zumal wir täglich eine eigene, frische Mittagskarte anbieten und wir wirklich von à la carte bis Barbecue und Curry-Wurst alles zubereiten können.

Kommen wir mal zu den Geburtsstunden des ?Strobels?. Idee und Umsetzungsgedanken hin zu einer echten Fankneipe am Westfalenstadion schweben ja bereits seit langer Zeit durch Dortmund. Habt ihr Euch jetzt bewusst dieser Idee angenommen oder kam der BVB selber auf Euch zu?

Falko: Zu aller erst mussten wir uns gegen fünf andere Konkurrenten durchsetzen. Wir haben dem BVB unser Konzept vorgeschlagen und waren am Ende die Glücklichen, die dann den Zuschlag erhielten.

Bleibt die offene und in Dortmund nicht ganz unwichtige Frage nach den künftig ausgeschenkten Biersorten...?

Da mussten wir uns an den Partner von Borussia Dortmund halten. Unsere Karte wird aber schon paar Seiten betragen, also lasst euch überraschen.


, 14.02.2007

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