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„Der Aufstieg wäre eine Belohnung für alle Beteiligten“

Kirsche-Redakteur Patrick Basnett sprach mit Theo Schneider, Trainer der zweiten Mannschaft des BVB, über den aktuellen Stand der Amateure in der Regionalliga West, über die Aufstiegschancen in die Dritte Liga und über den Ausfall beziehungsweise Wechsel von Daniel Ginczek und Yasin Öztekin. Ein Aufstieg sei möglich, so Schneider, "und eine Belohnung sowohl für die Mannschaft als auch für die Fans".

Guten Tag Herr Schneider. Wie beurteilen Sie die Vorbereitung auf die Rückrunde in der Regionalliga West? Ist die Mannschaft in Form?

Wir haben schon viel gearbeitet, doch die Vorbereitungsphase ist noch nicht abgeschlossen. Am kommenden Freitag geht es eine Woche nach Belek (Türkei), wo wir uns den Feinschliff holen. Wir haben dort noch zwei sehr interessante Testspiele, einmal gegen den FC Koper (Tabellendritter in der ersten Liga Sloweniens, Anm. d. Redaktion) und einmal gegen einen ungarischen Erstligisten, den Paksi SE, der in der ungarischen Liga an sechster Stelle steht. Das sind wie gesagt zwei hochinteressante Testspiele. Mit dem bisherigen Verlauf der Vorbereitung kann ich insofern zufrieden sein als dass die Spieler in einem körperlich sehr guten Zustand sind.

Wie hoch ist der Stellenwert solcher Vorbereitungsspiele?

Die Testspiele darf man in der Phase jetzt sicherlich nicht überbewerten, weil in diesen Spielen in erster Linie der Grundlagenbereich im Vordergrund steht und durch die Vorbereitung fehlt dann natürlich auch ein wenig die Frische. Wobei wir unterschiedliche Spiele abgeliefert haben. Wir haben ein tolles Vorbereitungsspiel gegen Mengede gemacht, dann haben wir gegen Eving 2:2 gespielt, das war sicherlich nicht das beste Spiel. Gegen Hamm haben wir eine schwache erste Hälfte und eine gute zweite gezeigt. Das sind Ergebnisse und Vorgänge, die in der Vorbereitung ganz normal sind. In Belek geht es dann wie gesagt um den letzten Schliff. Dort spielt auch der taktische Bereich eine große Rolle - und eine Woche später geht es dann ja auch schon wieder los.

Wer ist für Sie der Favorit auf den Aufstieg und wie sehen Sie die Chancen Ihrer Mannschaft im Aufstiegsrennen?

Vor zwei Jahren: Die Spieler des BVB II feiern den Aufstieg

Vor zwei Jahren: Die Spieler des BVB II feiern den Aufstieg

Meine Topfavoriten sind sicherlich Preußen Münster, Lotte und Trier. Wir haben allerdings auch eine richtig gute Position und befinden uns in Lauerstellung. Wie in den zwei Jahren, in denen wir aufgestiegen sind, haben wir zwar noch einen Rückstand von sieben Punkten, den konnten wir in den letzten beiden Jahren aber auch einholen. Blickt man zurück auf die Hinrunde, dann sieht man zu Beginn eine völlig neu formierte Mannschaft. Wir hatten einen schlechten Start, aber die Mannschaft hat sich jetzt gefunden - das spricht für uns. Wenn wir jetzt daran anschließen und uns noch steigern können, dann denke ich, haben wir noch alle Möglichkeiten. Wir müssen aufpassen, dass sich jetzt keiner mehr verletzt. Gerade im Hinblick auf unseren dezimierten Kader. Wenn alles gut läuft, werden wir bestimmt ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden können.

Sie sprachen von der Dezimierung ihres Kaders, Daniel Ginczek hat sich verletzt und fällt nun mindestens 2 Monate aus. Wie schwer wiegt der Verlust des treffsichersten Spielers ihrer Mannschaft? Wer soll ihn jetzt in der Spitze ersetzen?

Man braucht sich nur die Torjägerliste anschauen. Ginczek ist mit zehn Toren unser mit Abstand bester Torschütze gewesen, dann haben wir noch Yasin Öztekin verloren, das sind natürlich zwei gesetzte Offensivkräfte, die mir jetzt nicht zur Verfügung stehen. Der Yasin hat drei Buden gemacht, das ist jetzt nicht die Welt. Dazwischen gibt es dann nur noch Le Tallec, der mit fünf Toren zu Buche steht. Wir müssen das jetzt auffangen, ich bin da auch zuversichtlich, dass wir das hinkriegen werden. Ich bin immer noch optimistisch, dass bei Christopher Kullmann doch noch mal der Knoten platzt, er nach eineinhalb Jahren Torflaute seinen Torriecher wieder entdeckt und uns dann vielleicht Richtung Dritte Liga schießt. Auch Marco Stiepermann ist jemand, der in der Offensive nun gefragt ist. In der Hinrunde hat er leider nur einen Treffer erzielen können. Von ihm erhoffe ich mir in der Rückrunde mehr.


US-Boy Sacir Hot trainierte mit, um auch in Dortmund sein Können zu beweisen...

Martin Zakrewski hat durch gute Leistungen in der Vorbereitung auf sich aufmerksam gemacht, was ist in der kommenden Halbserie von ihm zu erwarten?

Eigentlich habe ich gar keine Erwartungen, der Martin hat jetzt zweieinhalb Jahre lang nicht gespielt. Ich bin schon froh, dass er die Vorbereitungsphase verletzungsfrei überstanden und gute Ansätze gezeigt hat. Vielleicht wird Martin auch ein Spieler sein, den jetzt gar keiner auf der Rechnung hat und der in der Rückrunde dann plötzlich zum Joker wird. Ich verfüge momentan über einen recht dünn besetzten Kader und freue mich, dass ich mit Martin einen Spieler mehr habe, der durch ansprechende Leistungen auf sich aufmerksam gemacht hat.

Sie hatten gerade das Thema Yasin Öztekin angesprochen, wir hatten über ihn auch schon im letzten Interview gesprochen. War sein Abgang für sie absehbar und wie bedauerlich ist sein Wechsel? (Yasin Öztekin wechselte in der vergangenen Winterpause zum türkischen Erstligisten Genclerbiligi, Anm. der Redaktion.)

Zum einen war es absehbar und zum anderen ist es natürlich bedauerlich, weil mir nun ein guter Spieler fehlt. Den Yasin begleite ich jetzt seit sieben Jahren im Nachwuchsbereich, es ist jetzt für ihn eine Riesenchance und mit 23 Jahren muss man den Absprung dann auch irgendwann finden. Es ist eine große Chance für ihn, jetzt, in der ersten Liga der Türkei, Fuß zu fassen und von daher freut mich das für Yasin. Klar, auf der einen Seite ist es schade, dass man einen guten Mann verliert, auf der anderen Seite sieht man die gute Nachwuchsarbeit, die geleistet wird. Letztendlich profitiert ein Spieler aus meiner Mannschaft von dieser guten Ausbildung. Er ist jetzt zwar nicht bei Borussia Profi geworden, beziehungsweise er war es ja kurzzeitig, bekommt aber jetzt an anderer Stelle die Gelegenheit, sich auf hohem Niveau zu etablieren.

Mehmet Boztepe - ist das ein Mann, der Yasin Öztekin vergessen machen kann oder ist ihm das nicht zuzutrauen?

Vergessen lassen kann er ihn wohl nicht, er könnte aber in seine Fußstapfen treten, er ist da auch mein großer Hoffnungsträger. Memo bleibt bis jetzt, leider , immer noch hinter den Erwartungen zurück, er trainiert sensationell gut, hat auch letztes Jahr in der Schlussphase der 3. Liga gezeigt, dass er über Qualität verfügt, als er vier oder fünf Tore erzielt hat. Für Memo ist das jetzt eine ganz wichtige Rückrunde, er geht quasi das erste Mal, seitdem ich mit ihm zusammenarbeite, als gesetzter Spieler in die Rückrunde. Ich glaube, dass er mit diesem Selbstvertrauen, das ihm diese Situation auch geben muss, einen Leistungsschub kriegt. Wenn Memo das abruft, was er wirklich drauf hat, dann kann er zum einen für sich Eigenwerbung betreiben und zum anderen können wir als Mannschaft davon profitieren.

Herr Schneider, ich wünsche ihnen viel Glück für die Rückrunde?

?das wollen wir hoffen. Es wäre schön, wenn wir zum dritten Mal in den letzten fünf Jahren zusammen den Aufstieg feiern könnten. Das, was sich da zwischen den Fans und der Mannschaft entwickelt hat, ist schon etwas Besonderes. Es ist schön zu sehen, mit welcher Begeisterung alle dabei sind und nichts wäre dann schöner als den Aufstieg noch einmal zu schaffen. Das wäre für alle Beteiligten klasse - denn auch für die Spieler sind das Erlebnisse, die sie nie vergessen werden.


Patrick Basnett, Christopher Neundorf (Fotos), 26.01.2011

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