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WM Studio NEWS (1)

Wie bereits bei der Europameisterschaft vor zwei Jahren, berichtet Klaus Reimann für uns auch diesmal wieder aus dem Quartier der Nationalmannschaft. Wir bieten Euch vom anderen Ende der Welt damit erneut exklusive wie informative News aus dem Dunstkreis der Löw-Schützlinge. Heute berichtet er über einen eher bescheidenen Mittelfeldspieler, der nicht zuletzt auf seine Flexibilität setzt und am Rhein zu einer festen Größe gereift ist.

Toni Kroos macht nicht viele Worte. Er ist eher ein Mann der Tat. Und da hat das einstige Wunderkind in der vergangenen Saison in Leverkusen gezeigt, dass es auch in Südafrika eine Bereicherung fürs deutsche Spiel sein kann.

Wo immer Toni Kroos auch gespielt hat, stets war er der Jüngste. Er galt als das Wunderkind des deutschen Fußballs, als er 2007 mit 17 Jahren die deutsche U17-Nationalmannschaft bei der WM in Südkorea zur Bronzemedaille führte. Die Ansprüche an den talentierten Mittelfeldspieler waren hoch, der 2006, im Jahr des Sommermärchens, zu Bayern München wechselte. Zu hoch vielleicht, denn beim Rekordmeister stagnierte die Entwicklung des gebürtigen Greifswalders. Zum Ende der Winterpause 2008/2009 ausgeliehen an Bayer Leverkusen, gelang Kroos erst in dieser Saison unter Trainer Jupp Heynckes der Durchbruch.

Der Karriereknick war überwunden. Gegen Argentinien macht Kroos im März sein erstes Länderspiel, und jetzt gehört er zu den Hoffnungsträgern in einem WM-Kader, dessen hervorstechendstes Merkmal die Anwesenheit vieler weiterer junger Hoffnungsträger ist.

Aus Südtirol berichtet Klaus Reimann

Sie sind jung ? und bescheiden. Ja fast schon zurückhaltend. Kroos? Kernaussage im Gespräch mit unserer Zeitung: Ich spiele dort, wo der Trainer mich hinstellt. ?Natürlich sehe ich mich in erster Linie als zentraler Mittelfeldspieler. Aber ich habe mich auch in Leverkusen wohlgefühlt, wo ich mehr auf der linken Seite gespielt habe und von dort nach innen gehen konnte, um das Spiel zu gestalten.?

Kroos (links) beobachtet Kevin Großkreutz

Kroos (links) beobachtet Kevin Großkreutz

Gestalten, das ist es, was der in diesen Trainingstagen von Südtirol erstaunlich robust und durchsetzungsstark agierende Kroos gern möchte. Ob der Bundestrainer ihm dazu Gelegenheit geben wird? ?Ich gebe mein Bestes, versuche, meine gute Form mit in die Nationalmannschaft zu transportieren. Alles andere entscheidet der Trainer?, findet Kroos schnell wieder zurück zu gewohnter Bescheidenheit. Offen wäre aber auch eine offensive Position auf der rechten Seite, sollte Bastian Schweinsteiger wie erwartet auf die Position des Sechsers rücken. Kroos stört?s nicht. Im Gegenteil: ?Klar, auch das ist denkbar. Ich bin da relativ flexibel?, bringt der künftige ?Wieder-Münchner? so ganz nebenbei einen weiteren Vorzug seiner variablen Spielweise ins Gespräch.

Ja, wie ist das überhaupt mit München? Besonders gern sei er doch nicht zurückgegangen, oder? ?Na, ich habe die Bayern zu einem Zeitpunkt verlassen, als es für mich nicht so lief. Dann hatte ich eineinhalb super Jahre in Leverkusen. Da ist es wohl nur allzu menschlich, wenn mir die Rückkehr schwerfällt?, räumt Kroos unumwunden ein. Auf der anderen Seite sei er nicht zu den Bayern zurückgekehrt, ?um dort auf der Bank zu sitzen?. Mit anderen Worten: ?In Leverkusen habe ich gezeigt, dass ich den hohen Ansprüchen an meine Person gerecht geworden bin, dass ich es draufhabe. Die Rückholaktion machte keinen Sinn, wenn es da weitergeht, wo es aufgehört hat.?

Davon geht Kroos aber nicht aus. Seinerzeit hieß der Trainer Jürgen Klinsmann, demnächst wird er es mit Louis van Gaal zu tun haben. Und mit dem Niederländer hatte Kroos bereits ein gutes Gespräch, in dem ihm van Gaal schon mal signalisierte, dass er durchaus mit einem Toni Kroos in der Schaltzentrale des Bayern-Spiels plane. Auch wenn die Trikotnummer ?10? des ?Spielmachers? bei den Bayern durch Arjen Robben ja schon besetzt ist. Kroos ficht das nicht an. ?Das ist absolut zweitrangig. In Leverkusen hatte ich die 39. Ich glaube, die ist bei den Bayern noch frei?, meint er mit einem schelmischen Lächeln.

Beste Aussichten also für das deutsche Fußball-Wunderkind. Auch bei der WM? Wird er überhaupt mit dabei sein? ?Konkret hat der Trainer noch nicht mit mir gesprochen.? Auf dem Platz aber redet Joachim Löw ansonsten viel mit Kroos, und der Beobachter gewinnt den Eindruck: Löw plant fest mit dem Wunderkind für Südafrika.


, 28.05.2010

 

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