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Mit der WM-Euphorie in die EM-Quali

Die Bilder sind unvergessen. Wird heute wieder so gejubelt?

Die Bilder sind unvergessen. Wird heute wieder so gejubelt?

Heute ist es soweit: Knapp zwei Monate nach der Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land finden wir uns im tristen Alltag wieder. Die Gegner kommen nicht aus Argentinien oder Italien sondern aus Irland und San Marino. Im ersten Pflichtspiel unter Löw geht es zudem nicht um den Einzug ins WM-Finale, nein, es ist ?nur? der erste Spieltag zur Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz.

Gerne aber blicken wir zurück und schwelgen in Erinnerungen wie es noch vor kurzem war: Millionen von Menschen tanzen und feiern voller Euphorie und Begeisterung auf den Fanmeilen, bejubeln jedes deutsche Tor und liegen sich nach den Spielen der DFB-Elf glücklich in den Armen. Morgen allerdings wird alles etwas anders sein. Es gibt keine Fanmeilen mit ?Public-Viewing? mehr und unser Topmotivator Jürgen Klinsmann wird nicht mehr auf der Trainerbank sitzen. Diesen Job hat nun sein vorheriger Assistent Joachim ?Jogi? Löw, der die schwierige Aufgabe besitzt die Euphorie wieder zu entfachen und den Fans eine Mannschaft präsentieren muss, die mit gleicher Leidenschaft und gleichem Angriffsfußball die EM-Quali schadlos übersteht. Als Unterstützung hat sich der gebürtige Schwabe die Dienste von Hans-Dieter ?Hansi? Flick, dem früheren Trainer der TSG Hoffenheim, gesichert, der als Löw?s Assistent mit ähnliche Aufgaben vertraut ist wie Löw seinerzeit unter Klinsmann.

Er bleibt Deutschlands Nummer eins: Jens Lehmann

Er bleibt Deutschlands Nummer eins: Jens Lehmann

Den Kader für das heutige Spiel im Stuttgarter Gottlieb-Daimler Stadion unterscheidet sich nur aufgrund von verletzungsbedingten Absagen von dem WM-Aufgebot. Löw nämlich hat auf einen Schnitt verzichtet und vertraut den ?Alteingesessenen? auch weiterhin. So finden sich außer dem Zurückgetretenen Oliver Kahn unter anderem auch Thomas Hitzlsperger und Gerald Asamoah in der Mannschaft wieder, obwohl beide in ihren Verein nicht erste Wahl sind. Der Stuttgarter Hitzlsperger spielte sogar nach seiner katastrophalen Leistung im ersten Saisonspiel gegen Nürnberg keine weitere Minute mehr für den VfB. Bleibt sich ?Jogi? treu, dürfen wir bald auch wieder Jens Nowotny, wenn er sich von seiner Verletzung erholt hat, in der Nationalmannschaft begrüßen. Ja, der Nowotny, der erst seinen Verein Bayer Leverkusen verklagte und dann in der Hoffnung verließ bei einem großen internationalen Topverein anheuern zu können. Dass sein neuer Arbeitgeber nun Dynamo Zagreb heißt ist ein deutliches Zeichen für die Wertschätzung des mittlerweile 32-Jährigen. Löw und Flick wären gut beraten schnellstmöglich den Kader an ein paar Stellen zu erneuern, um den Druck auf die WM-Spieler aufrecht zu erhalten.

In der Verteidigung musste dies notgedrungen schon geschehen. Bei Ausfällen von Metzelder, Mertesacker, Huth und eben Nowotny besteht nun aber sogar schon die Gefahr, dass die deutsche Defensive wieder zum Sorgenkind wird. Besonders schmerzhaft ist dabei, dass die stärkste Innenverteidigung aller WM-Teilnehmer um Metzelder und Mertesacker ganz ausfällt. Nun stehen Manuel und Arne Friedrich vor der schweren Bürde dem deutschen Defensivspiel eine ähnliche Stabilität zu geben wie der Dortmunder und der Neu-Bremer es während der Weltmeisterschaft vermochten. Als Ersatz stünden Alexander Madlung und Malik Fathi bereit ? neue Gesichter also. Auf den Außen werden aller Voraussicht nach rechts Phillip Lahm und links Marcel Jansen agieren. Ein hoffnungsvolles Duo, bei dem Beide in der Lage sind offensiv für Akzente zu sorgen. Ob der 20-Jährige Jansen jedoch in der Lage sein wird die irischen Offensivkräfte um Damien Duff und Robbie Keane unter Kontrolle zu kriegen, bleibt abzuwarten. So befürchtet auch unser neuer Bundestrainer, dass ?die Iren unsere Verteidigung durchaus vor Probleme stellen kann.?

Wenigstens die Mittelfeldspieler sind heute fit: Schweini und Haarfrisur-Trendsetter Thorsten Frings

Wenigstens die Mittelfeldspieler sind heute fit: Schweini und Haarfrisur-Trendsetter Thorsten Frings

Am einfachsten verhindert werden könnte dies, wenn die unveränderte Offensive an ihre Glanzleistungen während der WM anknüpfen könnte. Beim Testspiel gegen Schweden klappte das über 45 Minuten schon hervorragend. Allerdings war das Spiel gegen die ersatzgeschwächten Skandinavier schon nach 10 Minuten und zwei Glanzpunkten von Schneider und Klose entschieden. Ob es im ersten Pflichtspiel gegen die hoch motivierten Iren ähnlich einfach wird, ist eine andere Frage. An der Aufstellung wird sich jedenfalls erst einmal nichts verändern. In der Mittelfeldraute sind auch weiterhin Bastian Schweinsteiger auf links, Bernd Schneider auf rechts sowie Torsten Frings und Michael Ballack in der Zentrale gesetzt. Auch im deutschen Sturm wird alles beim Alten bleiben. Sturmpartner des gesetzten Miroslav Klose wird auch gegen Irland und San Marion Lukas Podolski sein, auch wenn dieser bei den Münchener Bayern bisher nur eine untergeordnete Rolle spielte und nicht über sein Reservistendasein hinaus kam. Podolski habe bis auf weiteres in der Nationalmannschaft einen ?Freifahrtsschein?, so Löw, ?da seine Leistungen für die DFB-Elf immer tadellos waren.?
Nach neuen Impulsen in der Offensive sucht man allerdings vergebens. Sicherlich hat der Kader während der WM überzeugt und alle Erwartungen weit übertroffen. Jedoch sollten die Verantwortlichen nicht die gleichen Fehler machen wie Völler nach der Vizeweltmeisterschaft 2002 und zu lange auf Erneuerungen warten. Völlers Fehler nämlich, sich nicht von seinen damaligen ?WM-Helden? trennen zu können, kostete der Mannschaft letztendlich zwei Jahre und Völler seinen Job.

Momentan droht die Gefahr zwar nicht, da der Stamm ohne Zweifel gesetzt ist und auch gesetzt sein muss, da sich die aufgestellten Mittelfeldspieler und Stürmer schon von der Masse deutlich abheben. Auf Spieler aus dem zweiten Glied muss aber gerade jetzt Druck ausgeübt werden. Hitzlsperger, Asamoah und Neuville beispielsweise müssen spüren, dass ihnen Spieler wie Freier, Trochowski oder Kießling im Nacken sitzen und zu jedem Zeitpunkt eine gute Alternative darstellen. Auch und speziell Nowotny sollte dann gegen den 12 Jahre jüngeren und nicht so verletzungsanfälligen Madlung über kurz oder lang endgültig den Kürzeren ziehen.

Unabhängig von Personaldiskussionen können wir aber mit freudiger Erwartung auf heute Abend hinfiebern, wenn unsere Elf vor ausverkaufter Hütte die Iren hoffentlich in ihre Schranken weist und mit drei sicheren Punkten das Kapitel EM-Qualifikation 2008 in Angriff nimmt. Tritt dieser Fall ein, kann die Mannschaft auch ohne jeglichen Druck nach San Marino reisen, um in Serravalle den zweiten Sieg einzufahren. Sechs Punkte aus beiden Spielen und wir kommen der WM-Euphorie einen Schritt näher!

, 02.09.2006

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