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Müheloser Sieg im Nachbarduell

Aus Düsseldorf berichtet Sven Holm

Die deutsche Nationalmannschaft hat die Generalprobe für den EM-Qualifikationsknaller gegen Tschechien bravourös bestanden. EM-Gastgeber Schweiz hatte zu keiner Zeit der Partie beim ersten Länderspiel des Jahres 2007 den Hauch einer Chance. Damit feierte der weiterhin ungeschlagene Bundestrainer Joachim Löw mit dem sechsten Sieg im siebten Spiel einen Traumstart in das Länderspieljahr 2007.

Abwehrverband: Metze, Friedrich, Mertesacker

Abwehrverband: Metze, Friedrich, Mertesacker

Vor 51.333 Zuschauern in der zwar ausverkauften, aber weitestgehend wie leblos wirkenden Düsseldorfer Vielzweck-Arena sorgten ausgerechnet Debütant Gomes und Rückkehrer Kuranyi mit ihren Treffern im Kampf um einen Platz im Sturm für das Tschechien-Spiel gleich zu Spielbeginn eine Duftmarke gegen die Eidgenossen. Der Kampf um die Stammplätze im Sturm für die EM 2008 in der Schweiz und Österreich scheint eröffnet.

Joachim Löw fehlte mit Miroslav Klose (verletzt) und Lukas Podolski (gesperrt) gestern die nominell erste Sturmbesetzung. Auch die beiden offensiven WM-Protagonisten David Odonkor und Oliver Neuville mussten wie Mittelfeldtechniker Bernd Schneider verletzt passen ? doch mit Kuranyi sowie Mario Gomez glänzte dann halt der dritte Anzug im Sturm. Für Schneider spielte im rechten Mittelfeld der Bremer Fritz, der bei seinem vierten Länderspiel nicht nur wegen seiner Torvorlage zum 2:0 zu den besseren Spielern zählte. Dagegen gelang dem zuletzt auch in der Liga schwachen Bastian Schweinsteiger über weite Strecken so gut wie gar nichts. Der im Mutterland des Fußballs derzeit stark unter Druck stehende Michael Ballack zeigte dagegen eine ordentlich erste Hälfte. Der beim FC Chelsea immer unverholener mit Argwohn betrachtete 30-Jährige, ließ sich indes nichts anmerken.

Abwehr in WM-Besetzung

Nach der Pause schlüpfte Tim Borowski in die Ballack-Rolle und knüpfte mit präzisen Pässen und Flanken nahtlos an die Leistung seines Vorgängers an. Unterdessen kamen die WM-Innenverteidiger Per Mertesacker und Christoph Metzelder zu ihrem ersten Einsatz der Löw-Ära. Die erstmals seit dem Halbfinale gegen Italien in WM-Besetzung spielende deutsche Abwehr wurde vom EM-Gastgeber nur selten in Verlegenheit gebracht. Als sich Per Mertesacker und Christoph Metzelder einmal nicht einig waren, nutzte Streller dies zum Anschlusstor. Doch die Schweizer waren vor dem Tschechien-Spiel in sechs Wochen nicht der erhoffte Prüfstein, so dass die Beiden bis auf die Situation beim Gegentreffer kaum einmal brenzlige Situationen überstehen mussten.

Agierte fahrig wie beim BVB: Degen

Agierte fahrig wie beim BVB: Degen

Darauf angesprochen, dass seit der WM viel in der Abwehr herumexperimentiert werden musste, antwortete Löw: "Die gesamte Abwehr hat ihre Sache gut gemacht. Klar, bei der WM hat man schon gesehen, welche Wichtigkeit Per Mertesacker und Christoph Metzelder für die Defensive haben."

Aus Dortmunder Sicht war man natürlich gespannt auf das BVB-Duell von Christoph Metzelder gegen Alexander Frei, das den deutschen Verteidiger als klaren Sieger auswies. Philipp Degen dagegen fiel kaum auf und knüpfte nahtlos an seine derzeitigen Vorstellungen im schwarzgelben Dress an.

Was den Besucher zudem ärgerlich stimmte, war die zeitweise leblose Vorstellung auf den der Rängen: Trotz geschlossenen Hallendachs schien während der gesamten 90 Minuten nie so recht ?Länderspielatmosphäre? aufzukommen. Düsseldorf feiert mal besser Karneval, ist wohl schon zu lange vom Fußball entwöhnt.

Stimmen:

Joachim "Yogi" Löw: Mit dem Schwung von 2006 haben wir jetzt auch wieder begonnen. Die ersten 60 Minuten haben wir Vieles sehr gut gemacht, danach hat man aber gemerkt, dass die Spieler noch nicht ganz in ihrem Rhythmus sind. Kuranyi und Gomez waren heute hoch motiviert und heiss auf Tore. Clemens Fritz hat vor allem in der ersten Halbzeit sehr viel Druck auf der rechten Seite gemacht.

Jakob "Köbi" Kuhn: Eine große deutsche Mannschaft hat uns heute über weite Strecken klar die Grenzen aufgezeigt. Über unsere Leistung gibt es nicht viel Positives zu berichten und es ist deutlich geworden, dass uns noch einiges an Arbeit bevorsteht. Deutschland war uns in allen Belangen überlegen. Wir waren in zu vielen Dingen unpräzise. Das hatte seinen Grund aber vor allem im starken Gegner. Wir haben zwar in einem neuen System agiert, doch ich erwarte von meinen Spielern, dass sie mit solch kleinen Retouchen umgehen können.

Kevin Kuranyi: Wir haben beim VfB Stuttgart so oft miteinander trainiert, sodass wir uns gut kannten. Ich denke, dass ich in dieser Pause in der Nationalmannschaft sehr viel gelernt und mich weiterentwickelt habe.

Mario Gomez: Es war fantastisch, ich bin sehr gut aufgenommen worden. Es war sportlich gesehen bislang das Beste in meinem Leben.

Philipp Lahm: Wir wollten anknüpfen ans letzte Jahr. Wir haben in der ersten Halbzeit gut nach vorne gespielt und sind kompakt und konzentriert aufgetreten. Das Ergebnis spricht für sich.

Clemens Fritz: Ich habe mich gefreut, dass ich heute von Beginn an ran durfte. Ich ärgere mich unheimlich über meine Gelbsperre für das Tschechien-Spiel. Jetzt muss ich mich weiter über die Bundesliga anbieten.

Konnte kaum Gefahr verbreiten: Frei

Konnte kaum Gefahr verbreiten: Frei

Alex Frei: Das Resultat sagt alles aus. Die Schweizer Nationalmannschaft zeigte kein gutes Spiel. Die Deutschen waren in körperlicher Präsenz überlegen und hatten mehr Zug aufs Tor. Wir haben zum Glück noch anderthalb Jahre Zeit bis zur EM. Wir haben eine Chance verpasst, den Schweizer Fussball besser zu verkaufen.

Philipp Degen: Wir waren 65 Minuten lang nicht präsent. Die Deutschen waren in den Zweikämpfen robuster. Wir nahmen uns viel vor, und müssen jetzt analysieren, wieso wir nicht bereit waren. Wir dürfen keine Ausreden suchen. Das darf nicht mehr vorkommen. Jeder in der Schweizer Nationalmannschaft muss hungrig sein, und das war heute nicht der Fall. Wir hatten zu wenig Feuer, um gegen die Deutschen zu gewinnen.

Hakan Yakin: Die Deutschen waren eine Klasse besser als wir. Das Resultat sagt viel. Die Deutschen waren überall besser als wir.

, 08.02.2007

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