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DFB Elf böse gestrauchelt

Erstens: München bleibt Ort des Schreckens für die Nationalmannschaft. Zweitens:

Verlierer des Spiels...

Verlierer des Spiels...

Wenn man es nicht besser wüsste, man musste unweigerlich annehmen, der DFB hätte die Partie an Tschechien aus purem Eigennutz verkauft. Denn die allererste Pflichtspielniederlage für Joachim Löw geriet mit 0:3 gleich zu einem bösen Debakel. Gegen Tschechien ließ die DFB-Elf alle ihre Tugenden vermissen. Doch es gibt auch gute Nachrichten: EM-Favoriten sind jetzt wieder die anderen.

In der Löw-Ära nie gesehehene Defizite wechselten sich mit hanebüchenen Schwächen ab. Selbst die Parade-Innenverteidigung Mertesacker und Metzelder offenbarte ungewohnte Schwächen. Augenfällig: Die deutsche Mannschaft fand nie ins Spiel. Im Mittelfeld ging wenig bis nichts, David Odonkor, der zunächst für Clemens Fritz spielte, blieb erwartungsgemäß blass, bei Frings und Schweinsteiger klappte praktisch nichts, bei Piotr Trochowski hatte man ab und an wenigstens das Gefühl, dass mal was gehen könnte. Und auch der Sturm mit "Dauerlächler" Lukas Podolski und Kevin Kuranyi, der in der 36. und 43. jeweils freistehend neben das Tor köpfte, fand ebenfalls überhaupt nicht statt.

Defizite in allen Bereichen

Ansonsten fand die DFB-Auswahl kein Mittel, die kompakt stehende Hintermannschaft der Tschechen in Verlegenheit zu bringen. Zur Pause, und das war man nicht mehr gewöhnt, wurde die Mannschaft mit Pfiffen in die Kabine geleitet. Soweit die Theorie, vielleicht hatten aber auch einfach alle nicht richtig zugehört. Vielleicht war es ja auch genau der richtige Dämpfer zur rechten Zeit für Löws Team. Es ging zuletzt ja alles irgendwie schon fast beängstigend einfach. Der Spaziergang durch die Qualifikation, das scheinbar mühelose Kompensieren prominenter Ausfälle, Sieg folgte auf Sieg. "Es kann nicht immer so traumhaft weitergehen", hatte Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff schon in den Tagen zuvor geunkt. Gehört hat keiner auf ihn.

Doch das DFB-Team war durchaus gewarnt: "Wir kommen nach Deutschland, um zu gewinnen", hatte Hamburgs David Jarolim frech verkündet. Dabei waren Kapitän Tomas Rosicky und weitere wichtige Spieler angeschlagen. Mit Milan Baros, Verteidiger Marek Jankulovski und Mittelfeldakteur Jan Polak waren sogar drei Schlüsselspieler gesperrt. Die Abwehrspieler Zdenek Grygera und Martin Jiranek mussten verletzungsbedingt passen.



?Die Tschechen werden hoch motiviert sein, weil sie noch nicht qualifiziert sind. Dazu kommen Revanchegedanken?, hatte Bundestrainer Joachim Löw seine Mannen nicht zu unrecht gewarnt. Natürlich war es nicht mehr um viel gegangen für die deutschen Auswahlkicker in München, außer um Prestige und sich nur ja nicht dem Vorwurf aussetzen zu müssen, Wettbewerbsverzerrung zu betreiben. Doch für das Brückner-Team ging es um viel. Bundestrainer Joachim Löw hatte zudem gefordert, die Konzentration hochzuhalten, das Spiel ernst zu nehmen.

"Alle Dinge, die uns stark gemacht haben, haben wir vermissen lassen. Wir haben in jeder Beziehung schlecht gespielt", wundert sich Löw später, als er die Niederlage einordnen soll, die eine geschichtsträchtige für den DFB ist, weil die erste in der EM-Qualifikation seit 1998 (0:1 in der Türkei) - aber auch eine Bauchlandung in der Gegenwart. In der Ära Löw hatte es nie zuvor mehr als ein Gegentor gegeben, die Testspielpleite gegen Dänemark im März war als Betriebsunfall einer C-Mannschaft verunglimpft worden und hatte den Nimbus der Unbesiegbarkeit nicht zerstören können.

Metze fordert "Tugenden" ein

Ex-Borussen aus besseren Zeiten...

Ex-Borussen aus besseren Zeiten...

"Ratlos" sei die Mannschaft in der Kabine erstmals seit langer Zeit wieder gewesen, berichtete Christoph Metzelder, der einen schleichenden Verfall der gewohnten Tugenden ausmachte. "In Irland fehlte schon die Leichtigkeit in der Offensive, gegen Tschechien fehlte heute die Konzentration nach hinten." Metzelders Kollegen versuchten später einen Begriff zu finden für diese Leistung, die für keinen richtig erklärbar war, weshalb man sich auf die schwammige Konstruktion "schlechter Tag" verständigte. Torsten Frings machte diesen ebenso aus wie Lukas Podolski, beide waren sich auch darin einig, dass die frühe Führung "den Tschechen in die Karten gespielt" habe.

Natürlich wird der Fan dieser Mannschaft jetzt nicht seine Liebe entziehen. Zu viel Kredit hat sie gesammelt in den vergangenen zwei Jahren, und nach Niederlagen immer Reaktion gezeigt. Christoph Metzelder erinnerte an das 1:4 in Italien in der WM-Vorbereitung, die zum Initiationsdebakel für Jürgen Klinsmann wurde und zum Ausgangspunkt für den WM-Teamgeist der DFB-Truppe. Auch heute sei der Elf die Grenzen aufgezeigt worden. "Nun müssen wir wieder hungrig werden und besser", beschied Metze den Seinen.



Ungeachtet dessen ist die deutsche Nationalelf ist für ?Bwin? mit einer Quote von 5,00 Titelfavorit bei der Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz. Dahinter notiert der Sportwettenanbieter derzeit die noch nicht qualifizierten Teams aus Italien (Quote 6,00), den Niederlanden und England (beide Quote 8,00). Wie allerdings die Quoten nach dem desaströsen Gegurke gegen Tschechien aussahen, ist uns nicht bekannt...

, 14.10.2007

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