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+++ EM-Tagebuch (4) +++

Die ersten Meter, das weiß die Fußball-Fibel, sind entscheidend für einen Balltreter. Erst recht, wenn er Stürmer ist. Ein Wahnsinnsantritt beim großen Auftritt, ein ungetrübtes Auffassungsvermögen für die Spielsituation, eine enorme Beweglichkeit, dazu eine gehörige Portion spielerischer Klasse - wer hätte gedacht, dass all diese Fertigkeiten in einer Person vereint im deutschen EM-Auftaktspiel uneingeschränkt auf Lukas Podolski zutreffen? Nach einer Saison, in der die vielen Tiefen für den Bayern-Edelreservisten weitaus tiefer waren als die wenigen Höhe hoch.

Was der Ex-Kölner beim 2:0 gegen sein Geburtsland Polen an fußballerischen Tugenden aufbot, leitet gleich zur nächsten Frage über: Was vermag die deutsche Mannschaft bei dieser EM noch alles zu erreichen, wenn jetzt auch noch ein Lukas Podolski auf dem besten Weg ist, seine Kritiker zu widerlegen?

Den Leistungssprung Podolskis allein mit der Luftveränderung zu begründen, die ein Abstecher zur Nationalmannschaft stets mit sich bringt, wäre zu billig. Schließlich ist die Landesauswahl kein Erholungsheim, das Anforderungsprofil vielmehr noch ein wenig anspruchsvoller als im Verein. Aber warum bekommt Poldi bei der Nationalelf gebacken, was ihm im Verein nicht gelingt?

Vorausgesetzt, Fußball ist auch bei Podolski zunächst einmal Kopfsache, liegt der Verdacht nahe, dass es dem Angreifer beim Rekordmeister schlichtweg an der richtigen Ansprache fehlt. Dem "Jahrhunderttrainer" Ottmar Hitzefeld mag viel Positives nachgesagt werden, ein guter Draht zu Lukas Podolski wird nicht dazu gehören.

Hat Joachim Löw einen besseren Zugang? Augenscheinlich, zumindest hat der Bundestrainer seinem verunsichert angereisten Stürmer das Selbstvertrauen zurückgegeben und ihm mit der Position im linken Mittelfeld eine völlig neue Rolle zugeteilt. Eine Rolle, die Poldi wie auf den Leib geschnitten sein könnte. Hitzfeld hat das nie erkannt, sein Nachfolger Jürgen Klinsmann, bekennender Poldi-Anhänger, ist vielleicht schon Podolski letzte Chance, um bei den Bayern groß rauszukommen.

+++ Von der Fußball-EM 2008 berichtet Klaus Reimann +++

In der Nationalmannschaft ist ihm das längst gelungen. Gegen die Kroaten macht Poldi sein 50. Länderspiel, 27 Tore stehen bis jetzt zu Buche. Was für eine Quote. Die neue Position, Option oder Wunsch? Poldi lässt's offen. Das soll der Trainer entscheiden. Der hat kaum eine andere Wahl.

Denn ein Podolski, der mit viel Tempo aus der Tiefe kommt, das ist so etwas wie das charakteristische Merkmal dieser deutschen Mannschaft. Zumal er in Miroslav Klose und Mario Gomez eifrige Mitstreiter hat. Derlei Angriffe haben etwas überfallartiges. Wenn wir mit Tempo nach vorne marschieren, dann geht immer die Post ab, beschreibt Torsten Frings die neue Offensivwucht. Und Polens Trainer Leo Beenhakker hat in der DFB-Auswahl gar den Weltmeister im Konterspiel ausgemacht. Auch der Niederländer weiß: Die ersten Meter sind die entscheidenden für einen Fußballer.

, 09.06.2008

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