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Klappern gehört zum Handwerk

Aus Ascona berichtet Klaus Reimann

Gute Laune beim Team...

Gute Laune beim Team...

Mit Fantasie hat das herzlich wenig zu tun und mit Aussagekraft noch viel weniger, wenn die geheimniskrämernden Chefstrategen im Vorfeld eines wichtigen Fußballspiels vor die Mikrofone treten. Da lässt sich auch Bundestrainer Joachim Löw nicht lumpen. Aber klar sind die Kroaten ein noch schwierigerer Gegner als die Polen, gute Techniker, raffiniert, wollen doch tatsächlich auch das Spiel gewinnen und so weiter und so fort. Die üblichen Warnrufe also. Soll nachher keiner sagen, wir hätten es nicht gewusst.

Wie aber reagieren auf so viel Offensivkraft des Kontrahenten? Nun, geht es nach Michael Ballack gar nicht. Es spricht vieles dafür, die Mannschaft so zu lassen, meint der Kapitän kurz und bündig. Sofern also im Tessin keine Ereignisse von der Wahrscheinlichkeit eines Meteoriteneinschlages eintreten, wird heute dieselbe Mannschaft auflaufen wie gegen Polen. Dafür spricht zumindest einiges.

Zum einen ist Löw, anders als Vorgänger Jürgen Klinsmann, nicht der Marotte verdächtig, immer etwas anders machen zu müssen, als es die breite Masse erwartet. Zum anderen sind Ballacks Worte im DFB-Tross ein ungeschriebenes Gesetz. Und wem das immer noch nicht genügt, der sei daran erinnert, dass es schon lange nicht mehr "in" ist im Nationalteam, auf Befindlichkeiten des Gegners zu reagieren. Aktion statt Reaktion lautet die Devise.



Die Diktion im DFB-Tross hat auch Co-Trainer Hansi Flick längst verinnerlicht. Locker legt Löws Assistent noch einen drauf: ?Auf den Gegner nehmen wir wenig Rücksicht, wir ziehen unser Ding durch. Ein derart selbstbewusstes Umfeld setzt Spieler voraus, von denen jeder für sich vor Selbstvertrauen nur so strotzt. Da wirft dann schon ein Problem für den Trainer auf in einem 23 Akteure umfassenden Kader, von denen ja bekanntlich immer nur elf für die Start- elf nominiert werden können. Aber auch in dem Punkt beweist Löw taktisches Geschick. Immer wieder streut er im leicht dozierenden Ton das eine oder andere Lob für Spieler ein, die momentan noch hinten anstehen, "die aber mit Macht in die Startformation drängen". Glaubt man den Worten des Trainers, allesamt Musterschüler. Eifrig im Training. Solidarisch, wenn es gilt, auf der Bank mitzujubeln, wenn die anderen auf dem Platz die Ernte einfahren.

Arne Friedrich, derzeit nur am Nutella-Küchentisch Stammspieler, ist einer dieser Vorzeigeprofis im Wartestand. Da geizt Löw nicht mit Superlativen. "Ich habe den Arne noch nie so stark gesehen wie in den vergangenen drei Wochen", droht Löw mit dem Berliner als "erstklassige" Alternative, sollte ein Innenverteidiger ausfallen.

Mit einer Beförderung in die Stammelf rechnet der Berliner indes (noch) nicht. "Nach dem 2:0 gegen Polen hat der Trainer alles richtig gemacht. Ich gehe nicht davon aus, dass ich gegen Kroatien beginne", kehrte der Rechtsfuß gestern den Realisten heraus. Das Lob Löws freut Friedrich trotzdem. Die Maßnahme, in der Liga-Rückrunde eine Mentaltrainerin aufgesucht zu haben, hat offensichtlich Früchte getragen. Bei der Hertha kann man als Fußballer aber auch schwermütig werden.


Bleibt wohl drin: Doppelpack-Poldi

Bleibt wohl drin: Doppelpack-Poldi

Womöglich ein versteckter Hinweis auf einen Wechsel in der Anfangsformation könnte die namentliche Erwähnung von Bastian Schweinsteiger sein, dessen Form im Training laut Löw "auffallend" sei und dem auch wieder "viele Aktionen gelingen". Wird also doch auf die oft erwähnte Offensivkraft der Kroaten reagiert und die Defensive im Mittelfeld durch die Hereinnahme von Schweinsteiger gestärkt? Und wer muss für den Bayern weichen?

Podolski könnte in den Sturm wechseln, Gomez auf die Bank. Aber: Alles nur Kaffeesatzleserei. Löw zum Letzten: "Viele Wechsel wird es nicht geben, aber vielleicht werde ich doch den einen oder anderen Spieler bringen". Aha... Vom einzigen Schwachpunkt im deutschen Spiel gegen Polen, der linken Abwehrseite, ist im Übrigen nie die Rede. Marcell Jansen dürfte also eine zweite Chance erhalten - zumindest ist Michael Ballack der Meinung.

, 11.06.2008

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