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+++ EM-Tagebuch (6) +++

Zuversicht und Selbstvertrauen, so schien es, hatten bei der deutschen Mannschaft vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Kroatien regelrecht Flügel bekommen. Nun, die wurden der einfallslosen DFB-Auswahl beim 1:2 gegen kompakte Kroaten gehörig gestutzt. Ob es für Ballack und Co. ein Dämpfer zur rechten Zeit war, muss sich noch weisen. Eine weitere Niederlage gegen Österreich sollte tunlichst vermieden werden - ansonsten könnten die Titelambitionen schon frühzeitig ad acta gelegt werden. "Ich bin überrascht. Das war in allen Belangen zu wenig. Einige haben wohl gedacht, wir hätten schon was erreicht", fand der enttäuschte und enttäuschende Michael Ballack nach der ernüchternden Niederlage harte Worte.

Schnell wurde deutlich, dass die Leistung der Kroaten vom Spiel gegen Österreich nicht als Maßstab für die wahre Leistungsstärke der Balkankicker herhalten durfte. Die Kroaten erwiesen sich als die weitaus besseren Polen.
Anders als beim 2:0 zum Auftakt tat der Gegner der DFB-Auswahl diesmal nicht den Gefallen, mitspielen zu wollen. In der Rückwärtsbewegung verschmolz das kroatische Mittelfeld zu einer ebenso massiven wie flexiblen Einheit, die es bestens verstand, den deutschen Spielaufbau zu unterbinden. "Wir haben es nicht geschafft, dem Gegner unser Spiel aufzuzwingen, zu viele sind unter ihren Möglichkeiten geblieben. Darüber müssen wir sprechen", redete auch Joachim Löw Tacheles. Auf der anderen Seite bleibt der Bundestrainer Optimist. Sein Blick aufs letzte Gruppenspiel war Appell und Ankündigung zugleich: "Noch ist alles drin. Gegen Österreich wird eine andere Mannschaft auf dem Platz stehen."

Besser wär's. Gegen die dem Viertelfinale ganz nahen Kroaten, deren Trainer Slaven Bilic das deutsche Team vorab mit der Hardrockband "Rammstein" verglichen hatte, kam die DFB-Auswahl eher als Nicole und "Ein bisschen Frieden" daher. 20 Minuten lang belauerten sich beide Teams, Torchancen sah dieser Taktikabgleich nicht vor. Gleich die erste führte gegen eine vor allem auf der linken Seite selten sattelfeste DFB-Defensive zum Führungstreffer für Kroatien. Per Mertesacker kam an eine Flanke von Danijel Pranjic nicht ran, am zweiten Pfosten war Darijo Srna schneller als Marcell Jansen und drosch den Ball ins Netz.

Die deutsche Elf war gefordert und legte prompt einen Zahn zu. Nach wie vor aber lahmte das Flügelspiel, Clemens Fritz war auf rechts völlig aus dem Spiel, allein Jansen hatte auf der linken Seite zumindest offensiv gute Szenen. Eine Flanke des Bayern-Spielers köpfte Mario Gomez (26.) übers Tor. Ein Ballack-Freistoß, den Stipe Pletikosa parierte (33.) und ein Metzelder-Kopfball sprangen an Tormöglichkeiten heraus. Nach dem Wechsel brachte Löw David Odonkor für Jansen. Allein, die deutsche Elf blieb weiter konzeptlos im Aufbauspiel, manifestierte lediglich ihre fruchtlose Feldüberlegenheit.

Wie Effektivität aussieht, zeigten erneut die Kroaten. Eine von Podolski abgefälschte Flanke landete am Pfosten, Ivica Olic staubte zum 0:2 ab (62.). Der Anschlusstreffer von Lukas Podolski (79.) leitete dann eine hektische Schlussphase ein. Die DFB-Elf drückte, weiter ziemlich mittellos. Kroatien konterte, weiter gefährlich. Doch statt des erhofften Ausgleichs gab es die Rote Karte für den eingewechselten Bastian Schweinsteiger, der sich zum Schubser gegen Jerko Leko hinreißen ließ.

, 12.06.2008

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