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"Schweini" on the top

In seinen Antworten geht Bastian Schweinsteiger mitunter ebenso direkt, tempogeladen und schnörkellos zur Sache wie auf dem Fußballplatz. "Kroatien natürlich", kam es wie aus der Pistole geschossen aus dem Mund des gewitzten Bayern, als er gestern nach einem Wunschgegner fürs Halbfinale gefragt wurde. Wie wir heute wissen, ist daraus nichts geworden.

Doch der Bastian Schweinsteiger dieser Tage kommt schnell zur Sache. Das bekamen auch die Portugiesen zu spüren. "Schweini", im Auftaktspiel gegen Polen lediglich Bankdrücker und im zweiten Gruppenspiel nur Kroatenschubser, legte los wie aufgedreht. Bis zu seiner Auswechslung nach 75 Minuten spielte der Münchner in demselben, unglaulichen Tempo weiter, das den Portugiesen einzig die Chance ließ, dem deutschen Flügelspieler hinterherzuhetzen. Auf derart eindrucksvolle Art und Weise hatte schon lange kein Nationalspieler seine Prophezeiung wahrgemacht, ein "großes Spiel" hinlegen zu wollen.

Selbstzweifel sind für derlei Prognosen freilich ein schlechter Wegbegleiter. Damit kann ein Schweinsteiger folglich auch nicht dienen. "Ich habe gewusst, was ich kann. Ich wollte der Mannschaft mit einer guten Leistung einfach nur helfen. Und das ist mir glaube ich ganz gut gelungen", meinte Schweinsteiger und lächelte dabei verschmitzt.

Der Bayern-Akteur war mal wieder der Erfolgsgarant, wenn es gegen Portugal geht. Das Flattern beim portugiesischem Torsteher Ricardo immer dann, wenn "Schweini" zum Freistoß schritt, war förmlich bis auf die Tribüne zu spüren. Zwei dieser Freistöße führten zu Toren, eins besorgte der 23-Jährige selbst.

Das Selbstbewusstsein Schweinsteigers, dem der Bundestrainer eine "imponierende Leistung" bescheinigte, hatte ansteckende Wirkung. "Irgendwie fehlte uns in den letzten Spielen die Kreativität, die Spritzigkeit, die geistige Frische. Das war heute ganz anders", resümierte Michael Ballack die deutliche Leistungssteigerung, die nicht zuletzt mit der Hereinnahme von Schweinsteiger zusammenhing.

Aber auch der Kapitän selbst blühte in seiner Rolle hinter den Spitzen auf. Besagte Kreativität bereicherte mit "Schweini" und Ballack sowie dem auf links unermüdlich rackernden Lukas Podolski das deutsche Mittelfeldspiel ungemein.

 +++ Von der Fußball-EM 2008 berichtet Klaus Reimann +++

Für Ballack ist das neue System eindeutig das Rezept für nachhaltigen Erfolg. "Um den Titel zu gewinnen, brauchst du einfach mehr Präsenz und Stärke im Mittelfeld. Beides haben wir gegen die Portugiesen bewiesen", hielt der Kapitän unmissverständlich fest.

Für den Chelsea-Spieler markiert der Dreier gegen Portugal die endgültige Wende zum Besseren bei dieser EM. "Ja, das war eindeutig der wichtigste Sieg seit der WM vor zwei Jahren." Doch Ballack weiß aus eigener Erfahrung nur allzu gut, dass mit einer Niederlage gegen die Türken alles auch schnell ein Ende finden kann. Von daher war seine Abschlussbemerkung gleichsam der Appell an die Mitspieler: "Jetzt muss der nächste Schritt kommen." Bastian Schweinsteiger geht diesen Schritt ganz sicher mit.

, 21.06.2008 

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