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Ein wichtiger Schritt nach Südafrika

Die deutsche Fußballnationalmannschaft hat das Spitzenspiel in der WM-Qualifikationsgruppe 4 gegen Russland mit 2:1 gewonnen. In einem sehr guten Spiel sahen die 64.000 Zuschauer im Dortmunder Westfalenstadion zwei unterschiedliche Halbzeiten. Zunächst überzeugte die deutsche Mannschaft um in der zweiten Halbzeit um den Sieg zittern zu müssen.

Ballack, Klose und Schweinssteiger jubeln nach dem 2:0.

Ballack, Klose und Schweinssteiger jubeln nach dem 2:0.

In wenigen Tagen will der DFB seine Abgesandten nach Südafrika fahren lassen, um nach einem Quartier für die Fußballweltmeisterschaft 2010 zu suchen. Sie werden mit einem guten Gewissen nach weichen Betten für die heimischen Kicker gucken können. Denn der Sieg über den EM-Halbfinalisten war sicher der wichtigste in der Qualifikation. Gelten die spielstarken Russen doch als der Hauptgegner im Kampf um Platz eins in der Gruppe. Und nur dieser Platz garantiert die direkte Qualifikation.

Der Sieg gegen die Mannschaft des holländischen Erfolgstrainers Hiddink war am Ende etwas glücklich. Doch wie die Deutschen in der ersten Halbzeit zu Werke gingen war sehenswert. Schnelles und direktes Passspiel wie man es lange nicht gesehen hat. Nach der eher enttäuschenden Vorstellung gegen die Finnen hatte Joachim Löw diesmal die etwas offensivere Aufstellung gewählt. Das Mittelfeld war mit Schweinssteiger, Trochowski, der fast als Linksaußen auflief, Ballack und Hitzelsperger noch vorn stark. Die eher defensiven Frings und Rohlfes mussten auf die Bank.

Und so entfesselten die deutschen Spieler ein wahres Feuerwerk an schönen Kombinationen, das die Russen scheinbar überraschte. Allerdings hatten die Gäste die erste dicke Chance in der vierten Minute. Auf der rechten Abwehrseite taten sich große Lücken auf und die Hereingabe von Arshavin konnte Pogrebnyak freistehend nicht verwerten.

Bumms! Poldi trifft zum 1:0.

Bumms! Poldi trifft zum 1:0.

Schon nach nicht einmal neun Minuten klingelte es dann im Kasten der Russen. Eine schöne Ballstaffette über Hitzelsperger, Schweinssteiger und Klose landete schließlich bei Podolski. Der setzte sich gegen den hüftsteifen Ignashevich mit nur einer Drehung durch und schoss aus zehn Metern zum umjubelten 1:0 ein.

Das schockte offensichtlich die Russen. Denn ihr bekanntes Kurz- und Schnellpassspiel funktionierte nicht. Oder die Deutschen ließen einfach nichts zu. Es ging immer wieder auf das Tor des russischen Keepers Akinfeev. In der 28. Minute Spielte Trochowski auf Schweinssteiger in den Strafraum. Der orientierte sich kurz und hob den Ball gefühlvoll vor das Tor in der Absicht Klose auf dem Kopf zu bedienen. Klose war zu klein, doch Ballack kam dahinter herangesaust und drückte aus vier Metern den Ball über die Linie.

Das Einzige was dann noch fehlte, waren die Tore, die den Sack endgültig zugemacht hätten. Chancen waren da. Doch es ging mit der 2:0-Führung in die Pause.

Lahm hatte seine liebe Müh und Not in der zweiten Halbzeit.

Lahm hatte seine liebe Müh und Not in der zweiten Halbzeit.

Da hat scheinbar Guus Hiddink seiner Mannschaft ordentlich den Kopf gewaschen und sie gut neu eingestellt. Denn nach dem Wechsel zeigten die Russen ihre Stärken. Sie waren zumeist einen Schritt schneller als die Gastgeber und machten mächtig Druck nach vorn. Ihre Pässe kamen jetzt an und die deutsche Abwehr hatte ihre liebe Müh und Not gegen Arshavin und Co. Bereits sechs Minuten nach Wiederanpfiff dann sogar der Anschschlusstreffer. Lahm patzte und Anyukov stürmte allein in den deutschen Strafraum. Seine Hereingabe ging Torhüter Adler durch die Beine und Arshavin staubte aus einem Meter ab.

Jetzt waren die angeblich typisch deutschen Tugenden gefordert: Kampf und Disziplin. Die Gäste zeigte wie sie bei der EM ins Halbfinale gekommen waren und hebelten doch ein

um andere Mal die deutsche Abwehr. Doch Mit Rene Adler hatte die Mannschaft einen guten Rückhalt. Den Pfostenschuss von Denisov kurz vor Schluss konnte er auch nicht verhindern. Als einzige Offensivaktion bleibt nur der Lattentreffer von Trochowski für die Deutschen zu notieren. Doch alle gemeinsam schafften mit ein bisschen Dusel am Ende das 2:1 über die Zeit zu retten.

Der Kapitän zur rechten Zeit am rechten Fleck- 2:0

Der Kapitän zur rechten Zeit am rechten Fleck- 2:0

Insgesamt war es ein Spiel auf technisch hohem Niveau mit vielen rassigen Spielzügen. Die deutsche Elf hat sich in Dortmund sehr ballsicher, in guter Form und mit Debütant Rene Adler einen guten neuen Torhüter präsentiert. Die Innenverteidigung mit Westermann und Mertesacker ließ kaum etwas anbrennen. Außen war die Abwehr allerdings immer wieder offen, wurde von den schnellen Russen vor allem im zweiten Durchgang überlaufen. Das Mittelfeld zeigte in Halbzeit eins Fußball zum verwöhnen und musste später ordentlich kämpfen, um sich die Gegner vom Hals zu halten. Klose war im Sturm wieder viel unterwegs und Podolski hat ein Tor und mehrer Chancen zu verzeichnen gehabt. Gegen den erwartet starken Gegner aus Russland hat die Elf von Trainer Löw mit ein wenig Glück und einem guten Spiel einen wichtigen Sieg eingefahren.

Das sollte jetzt auch im nächsten Heimspiel gegen Wales gelingen und dann ist die deutsche Fußballwelt bis nächsten März in Ordnung und die Jungs vom DFB können in aller Ruhe das Quartier in Südafrika buchen.


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