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Ohne Glanz und Fortune

Hauptsache gewonnen heißt die Devise

Hauptsache gewonnen heißt die Devise

Der Auftrag war klar, die Spannung schnell raus. Mit ein paar Start- schwierigkeiten, letztlich aber ohne Kompromisse hat Deutschland die Partie der WM-Qualifikation gegen Aserbaidschan mit 2:0 für sich entschieden. Zu keinem Zeitpunkt konnte das Team von Hans-Hubert, genannt "Berti" Vogts die DFB-Auswahl ernsthaft in Gefahr bringen, musste aber genauso wenig befürchten, überrannt zu werden. Dafür war die Spielweise des Vizeeuropameisters zu pomadig.

Vor dem Spiel hatte Vogts Deutschland bewusst in den höchsten Tönen gelobt, vom ?stärksten Team der Welt? gesprochen. Den Beweis blieb Löws Elf zur Freude seines Trainerkollegens allerdings schuldig. Der Bundestrainer kommentierte das Spiel mit ?Auftrag erfüllt? und räumte ein, dass ?Abstimmung und Harmonie? im Spiel gefehlt haben. Kapitän Ballack ? dass erste Mal seit dem 2:0-Sieg in Wales wieder dabei ? kritisierte die ?mangelnde Konzentration?, Lahm die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Zufrieden waren sie dann aber doch alle ? Hauptsache drei Punkte und schnell wieder nach Hause.

Viel Leerlauf beim frischgebackenen Pokalsieger...

Viel Leerlauf beim frischgebackenen Pokalsieger...

Auf den Außen bot Löw Lahm und Schäfer auf, wobei speziell letzterer mit den schnellen Außen Aserbaidschans häufiger Probleme hatte. In der Innenverteidigung begann neben Mertesacker überraschend Tasci für Friedrich, dem Schwächen in der Spieleröffnung den Platz auf der Bank bescherten. Sicherlich keine Vorentscheidung in Richtung Südafrika, ein erster Fingerzeig aber allemal. Noch bleibt genug Zeit für die Konkurrenten um den 30-jährigen Herthaner sowie Westermann, Metzelder und die U-21-Europameister Höwedes und Jerome Boateng sich in die erste Elf zu kämpfen ? weder Mertesacker noch Tasci lieferten - nett formuliert - eine fehlerfreie Partie ab.

Ein ähnliches Gedränge herrscht auf der Torhüterposition, wo sich vier Spieler Hoffnungen auf die Nummer eins machen können ? und sich kaum etwas nehmen. Gegen die Mannschaft vom Kaukasus erhielt Enke den Vorzug vor Wiese, für den der Platz neben Friedrich reserviert war. Gar nicht im Kader waren Adler und Neuer. Das Problem für Löw: Jeder der Konkurrenten spielt auf einem konstant guten Niveau, an die herausragende deutsche Torhütertradition kann aber noch keiner anknüpfen.

Riesending durch Aufsetzerkopfball vergeben: Klose

Riesending durch Aufsetzerkopfball vergeben: Klose

Enke jedenfalls erlebte einen ruhigen Abend; zu schwach waren die Angriffsbemühungen des Gegners zu Beginn und gegen Ende der ersten Halbzeit, sowie in weiten Teilen der zweiten, als Deutschland Gang für Gang zurückschaltete, um sich ernsthaft auszuzeichnen. Guten Ansätzen im Spielaufbau folgten ab dem deutschen Strafraum regelmäßig hektische Fehlpässe. So bleibt Aserbaidschan auch nach sechs Spielen ohne eigenen Torerfolg auf dem vorletzten Platz der Tabelle. Nur Liechtenstein steht noch schlechter da.

Das Spiel begann aus Sicht des Gastgebers recht verheißungsvoll, da in den ersten zehn Minuten die Abstimmung zwischen Abwehr und Mittelfeld des deutschen Teams ? zentral Ballack und Hitzlsperger, auf den Außen Schweinsteiger rechts und Trchowski ? nicht funktionierte und sich so genug Räume für Vogts? Truppe ergab.



Keine zwölf Minuten waren gespielt, da beendete Schweinsteiger allerdings schon alle Träumereien der Aserbaidschaner: Nach einem Zuspiel von Trochowski wurde der Münchner an der Strafraumgrenze nicht angegriffen und versenkte den Ball gefühlvoll mit links im langen Eck. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit hätte Klose nach einer Flanke des agilen Trochowski das 2:0 nachlegen und damit für die Vorentscheidung sorgen müssen, doch sein Kopfball ging knapp über die Latte.

Nach Wiederanpfiff dauerte es nur neun Minuten, ehe Klose seinen kleinen Fauxpas wett machte und mit seinem 45. Tor für die Nationalmannschaft letzten Endes alles klar machte. Gomez hatte zuvor aus der Drehung an die Latte geschossen, sein Sturmkollege musste anschließend den Ball nur noch ins leere Tor köpfen.

In der Folgezeit stellte Deutschland seine Bemühungen völlig ein und ließ den Gegner vor 30.000 Zuschauern im Tofik-Bakhramov-Stadion kommen. Dass Enke am Ende dennoch ohne Gegentor blieb, ist dem Umstand zu verdanken, dass Aserbaidschan über keinen einzigen Spieler verfügt, der sich ernsthaft mit dem Titel ?Stürmer? schmücken könnte. Und durch Quer- und Rückpässe im gegnerischen Strafraum fallen nun mal keine Tore, wenn der potentielle Verwerter ebenfalls Verantwortung weiterschiebend zum nächsten passt.

Joachim Löw wird dies zufrieden zur Kenntnis genommen haben: Der nächste Gegner in der Qualifikation für Südafrika heißt wieder Aserbaidschan.

 , 12.08.2009

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