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Fußball zum Abgewöhnen

Ein 38-jähriger Littmanen reichte aus...

Ein 38-jähriger Littmanen reichte aus...

Tristesse in Hamburg: Ohne Bedeutung, ohne Spannung, ohne Klasse. Vier Tage nach dem Sieg in Russland enttäuscht Deutschland auf ganzer Linie und verhindert beim 1:1 gegen Finnland nur mit viel Glück eine Niederlage. Somit bleiben die Finnen in der WM-Qualifikation gegen die DFB-Auswahl ungeschlagen, verpassen als Gruppendritter allerdings die Relegation.

Vor dem Spiel hatte Bundestrainer Löw vor der Spielweise des Gegners gewarnt: "Es ist ihre Stärke, den Gegner einzulullen, den Rhythmus zu nehmen, ein Spiel zu zerstören". Dass ihnen dies über 90 Minuten eindrucksvoll gelang, überraschte jedoch. Schon nach wenigen Minuten wurden Erinnerungen an den Oktober vor zwei Jahren wach: Auch damals ging man frisch qualifiziert in das EM-Qualifikationsspiel gegen Tschechien und verlor vor heimischen Publikum nach einer indiskutablen Leistung mit 0:3.

Dass Löws Elf gestern Abend der Schmach einer Niederlage erspart blieb, hatte sie ? aus Sicht des Gegners ? einer Verkettung unglücklicher Zufälle zu verdanken: Özil flankt in 90. Minute hoch und planlos in den Strafraum, der vereinslose Johansson stolpert über den Ball und lässt Klose in den Strafraum quer legen, wo Podolski das Leder ins Tor stochert und die Szene mit einem Grinsen quittiert.
Viele Hunde sind des Hasen Tod...

Viele Hunde sind des Hasen Tod...

Den Zuschauern in der ausverkauften HSH-Nordbank-Arena war dagegen gar nicht zum Lachen zu Mute; die 89 quälenden Minuten zuvor konnte der Ausgleich nicht vergessen machen. Immerhin blieb der deutschen Nationalmannschaft die dritte Niederlage in einem WM-Qualifikationsspiel erspart. Somit bleiben Spanien (1985) und England (2001) die einzigen Flecken auf der ansonsten weißen Weste.

Löw hatte nach dem 1:0-Sieg in Russland frühzeitig angekündigt, dass mit dem gestrigen Spiel die WM-Vorbereitung beginne und ließ seinen Worten Taten folgen: Mit Adler, Lahm, Westermann, Ballack und Podolski begannen nur fünf Spieler, die auch in Moskau von Anfang an ran durften. Einen besonders bitteren Abend dürfte Hannover Torwart Enke erlebt haben, der krankheitsbedingt ausfiel und seinen Status als Nummer eins der DFB-Auswahl nach Adlers souveränen Leistungen verloren zu haben scheint.

Die Geschichte der ersten Halbzeit ist schnell erzählt: Finnland geht nach Fehlern von Beck, Lahm und Westermann durch Johansson früh in Führung und verbarrikadiert sich in der Folgezeit um den eigenen Sechzehner. Deutschland agiert lethargisch und ideenlos, ohne Zug zum Tor, dafür mit Fehlpässen en masse. Ein gellendes Pfeifkonzert ab der 40. Minute ist die Folge. Die Abwehr unsicher, das Mittelfeld um Ballack, Hitzlsperger und Trochowski nicht präsent, der Sturm in der Luft hängend ? viel Arbeit in der Pause für Löw, der reagiert, Özil sowie Genter bringt und das System von 4-3-3 auf 4-4-2 umstellt.



Wirklich ändern sollte sich aber nichts. Zwar versuchten Cacau und Podolski kurz nach Wiederanpfiff mit Schüssen über das Gehäuse von Jääskeläinen ihr Glück, die gefährlicheren Chancen hatten jedoch die Mannen um Altstar Litmanen, der aber wie Eremenko an Adler scheiterte. Deutschland nun sichtlich bemüht, doch weiterhin zu ungenau. Es dauerte bis zur 77. Minute, ehe Özil nach einer Beck-Flanke frei vor dem gegnerischen Tor auftauchte, aber an seinen Nerven scheiterte. Löw zog sein letztes Ass aus dem Ärmel und brachte mit Klose den dreifachen Torschützen aus dem Hinspiel für den schwachen Gomez, was letztlich zum glücklichen Ausgleich führte.



Für den deutschen Trainerstab bleibt die Erkenntnis, dass abseits der ersten Elf die Qualität zurzeit nicht ausreicht, um größere Ansprüche in Hinblick auf die WM in Südafrika anzumelden. Die Gewinner des gestrigen Spiels waren am Ende die, die nicht eingesetzt wurden. Sie werden in den ausstehenden Testspielen dieses Jahres im November unter Beweis stellen müssen, dass sie ein Ticket zur WM verdient haben.

, 14.10.2009

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