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Podolski rettet Unentschieden

In einem abwechslungsreichen Testspiel haben sich die deutsche Nationalmannschaft und die Elfenbeinküste schiedlich friedlich mit 1:1 getrennt. Die beiden bereits qualifizierten Teilnehmer der Weltmeisterschaft 2010 überzeugten mit offensiver Spielweise, offenbarten jedoch in der Defensive noch Nachholbedarf bis zum Turnier in Südafrika. Nachdem die DFB-Auswahl zur Halbzeit noch verdient geführt hatte, glichen die Afrikaner mit einem der skurrilsten Tore des Jahres aus, gingen in der Schlussphase in einem offenen Schlagabtausch sogar in Führung, ehe Podolski in der letzten Minute den Schlusspunkt setzte.

Das Spiel stand ganz im Zeichen des kürzlich verstorbenen Nationaltorhüters Robert Enke, von dem sich die deutsche Nationalmannschaft im Vorfeld mit einem Abschiedsbrief verabschiedete. Vor den Hymnen gedachten alle Anwesenden im Stadion Enke mit Bildern auf den Videoleinwänden und musikalischer Untermalung, die Spieler der Elfenbeinküste trugen T-Shirts mit dem Konterfei ihres ehemaligen Kollegen. Beide Teams liefen in Trauerflor auf.

Bundesligahärte: Boka ohne Gnade gegen Kießling

Bundesligahärte: Boka ohne Gnade gegen Kießling

Nach der Begegnung sprach Bundestrainer Joachim Löw von einem ?engagierten Spiel?, das zur Ablenkung sehr wichtig gewesen sei, Mertesacker von einer ?großen Belastung?, von der man sich erst in den kommenden Wochen befreien könne. Podolski, Mann des Tages, freute sich über einen gelungen Test, Sturmpartner Kießling darüber, dass in seinem dritten Länderspiel nach den Niederlagen gegen Dänemark und Norwegen das erste Remis heraussprang.

Deutschland begann die Partie im klassischen 4-4-2, wobei Hitzlsperger defensiv für Sicherheit und Özil offensiv für spielerische Akzente sorgte. Ergänzt wurde die Raute durch Trochowski auf links sowie Schweinsteiger auf rechts. In der Abwehrkette gab Löw Boateng, der zuletzt im WM-Quali-Spiel gegen Russland mit Rot vom Platz flog, eine weitere Bewährungsprobe, die der Hamburger zu nutzen vermochte. Sein Pendant auf der linken Seite, Ersatzkapitän Lahm (Ballack fehlte verletzt), verlor dagegen sein Duell gegen den starken Eboue von Arsenal London, der mit seiner Leichtfüßigkeit den Münchener häufiger alt aussehen lies. Die Innenverteidigung um Westermann und Mertesacker agierte solide, aber nicht fehlerlos.

Stiller Gruß nach oben...

Stiller Gruß nach oben...

Der Sturm sorgte schon nach wenigen Minuten für die frühe Führung der DFB-Auswahl: Trochowski schickte Kießling steil, der im Strafraum vom Hamburger Demel, der vorher schon das Abseits aufhob, zu Fall gebracht wurde. Podolski lies sich nicht zweimal bitten und versenkte den fälligen Elfmeter sicher in der rechten, unteren Ecke. Sein 36. Treffer im nunmehr 69. Länderspiel.

Die Freude der gerade einmal 33.000 Zuschauer wäre allerdings beinahe schon wenigen Momenten getrübt worden, als Lahm per Kopfball den Ball zurück zu Wiese spielen wollte, Eboue in seinem Rücken aber übersah. Dieser überwand zwar den starken Bremer, der in der zweiten Halbzeit seinen Platz wie abgesprochen durch Neuer ausgetauscht wurde, scheiterte aber an der Latte.

Mitte der ersten Halbzeit ? Boka hatte kurz zuvor noch einen Westermann-Kopfball von der Linie gekratzt ? wurden die technisch beschlagenen Ivorer stärker und drängten auf den Ausgleich. Immer wieder tankte sich Eboue durch, dem jedoch eine gefährliche Anspielstation in der Mitte fehlte, da Drogba verletzt fehlte. Die DFB-Auswahl reagierte gelassen, konterte mit überraschend frischem Kombinationsspiel und kam durch Özil, Trochowski und Podolski zu Chancen.



Zu Beginn der zweiten Halbzeit verweigerte Schiedsrichter Kuipers aus den Niederlanden der Elfenbeinküste zwei mögliche Elfmeter nach harter, ungeschickter Zweikampfführung durch Boateng. Auf der anderen Seite vergaben Podolski und Kießling gute Möglichkeiten. Die 57. Minute schließlich dürfte Neuer so schnell nicht mehr vergessen: Westermann spielt einen Rückpass halbhoch zu Neuer und bringt den Schalker damit in Bedrängnis. Dieser schlägt den Ball scharf weg, bleibt aber am Kopf von Eboue hängen, von wo aus die Kugel ins Tor rollt.

Im Laufe des Spiels wechselte Löw Beck für Boateng ein und Vahid Halilhodzic, Trainer der Ivorer, Gervinho für Cissé sowie Doumbia für Kalou ? was nicht ohne Folgen bleiben sollte: Kurz vor Ende der Partie spielt Gervinho Beck und Mertesacker aus und spielt zu Doumbia, der mit einem satten Rechtsschuss seine Mannschaft auf die vermeintliche Siegesstraße führt. Hätte nicht ein gewisser Podolski, dem man förmlich ansah, wie sehr er in der offensiv aufgestellten Nationalmannschaft aufblühte, etwas dagegen gehabt.

In der letzten der drei Minuten Nachspielzeit schaltet sich der ansonsten zurückhaltend agierende Westermann sich in die Vorwärtsbewegung mit ein und schickt den Kölner steil, der im Stile eines wahren Goalgetters aus halblinker Position trocken den Ausgleich markierte.



Während sich die deutsche Elf nun in aller Ruhe auf das nächste Testspiel gegen Argentinien am 03. März vorbereiten kann, dürfte in Athen, Lissabon, Ljubljana und Paris gerade der Teufel los sein: Herzliche Glückwünsche zur Qualifikation senden wir also nach Griechenland, Portugal, Slowenien und Frankreich!

, 18.11.2009

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