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„Wir sind das Ruhrgebiet...“ - Teil I

?Vor-(saison-)geplänkel?

?Wir sind das Ruhrgebiet...?

Der letzte Spieltag der Saison 2005 / 2006 liegt gerade einmal 3 Monate zurück. Überall im Revier gab es an diesem finalen Wochenende des 13. und 14. Mai 2006 etwas zu feiern. Gefeiert hat auch ganz Fußball ?Deutschland während der grandiosen WM 2006 in unserem Land, in unseren herrlichen Stadien.

Die Youngster?Truppe des BV Borussia Dortmund 09 errang am 34. Spieltag in der bajuwarischen Landeshauptstadt ein beachtliches 2-2 Unentschieden. Wichtig, zum einen für die eigene Moral, die Saison mit solch einem Ergebnis beenden zu können, zum anderen, mindestens genau so wichtig, hat man die Verantwortlichen und die ?Fans? des FC Bayern damit gehörig  ihrer guten Laune berauben können.

Nein, dieses Ergebnis rundet eine Saison des BVB ab, die mit Höhen und Tiefen verbunden war. Vielerorts galt die Borussia als einer der Geheimfavoriten auf einen Abstiegsplatz. Umso erfreulicher, welch tolle Moral die junge und unerfahrene Mannschaft um Trainer Bert van Marwijk an den Tag legte, mit welch hohem körperlichen Einsatz sie sich durch die lange Saison gekämpft hat und immer wieder neue, talentierte Spieler hervorbrachte, die auf eine rosigere Zukunft des Vereins hoffen lassen. Daher konnte sich der BVB ? Fan meist an einer couragierten Leistung seiner Jungs erfreuen. Welch hohen Stellenwert diese positiven Eigenschaften auch außerhalb Dortmund´s genießen, verdeutlicht die Nominierung gleich dreier BVB ? Profis in den WM Kader des Heimatlandes. Dabei kam die Berufung David Odonkor´s einer Sensation gleich.

Nun wurde der Kader in erster Linie durch offensive Kräfte verstärkt. Der BVB hat nun in Angriff und Mittelfeld vielfältige Alternativen. Es wurde Klasse statt Masse geholt. Für das neue Spielsystem 4-4-2 sicher wichtig, aber auch ein 4-3-3 ist mit dem Personal jederzeit spielbar, so dass man sich letztendlich auf jeden Fall verstärkt hat und künftig wesentlich flexibler in der taktischen Ausrichtung agieren kann. Die große Lücke eines Tomas Rosicky, sie ist mehr als gefüllt worden, ist dem BVB mit der ablösefreien Verpflichtung eines Steven Pienaar ein Coup gelungen, an dem Verantwortliche und Fans in Dortmund noch sehr viel Freude haben werden.

Die Zielsetzung der Führungsriege ist klar, man erwartet den Einzug ins internationale Geschäft, sprich zumindest Platz fünf, der zur Teilnahme am Uefa?Cup berechtigt. Einige Optimisten bringen den BVB gar mit der Deutschen Meisterschaft in Verbindung, dies ist völlig überzogen und unrealistisch. Bei solcher Blauäugigkeit kann man nur enttäuscht werden. Für die Mannschaft, für die Stimmung und die nahe Zukunft des Vereins ist es dringend notwendig, dass ALLE auf dem Teppich bleiben, sich nicht irgendwelchen verrückten Illusionen hingeben, sondern vielmehr geduldig und mit dem nötigen Enthusiasmus die Mannschaft zu tragen, um ihr in der Entwicklung ein wichtiger Rückhalt zu sein. Wenn dies gelingt, wenn Rückschläge als Pannen und nicht als Katastrophen aufgenommen und akzeptiert werden, dann kann sich die große Anhängerschar des BV Borussia bald wieder an einer richtig guten Mannschaft erfreuen.

?Wir sind das Ruhrgebiet...?

Nach einjähriger Drittklassigkeit kehrte RW Essen in die zweite Bundesliga zurück. Und positiv verrückt, wie die Essener Fans nun mal sind, haben sie es anlässlich des Aufstiegs zum Saisonende ebenfalls gehörig krachen lassen. Zu recht.

Ein totaler Neuaufbau, betrieben durch Coach Uwe Neuhaus, gepaart mit dem sportlichen Erfolg ? ein durchweg erfreuliches Jahr für RWE. Die unbändige Treue der Fans machte Essen (mal wieder) zum Zuschauerkrösus der dritten Liga. Das Publikum ging zwar kritisch, aber immer fair mit seinen Kickern um. Statt, wie vielerorts üblich, in Schwächephasen zu pfeifen und zu maulen, feuerte man die Mannschaft unentwegt an, in Essen findet der Satz vom viel zitierten 12. Mann Anwendung.

Die Mischung macht es bei Rot ? Weiss. Nach dem letzten Aufstieg tauschte man fast den kompletten Kader aus, aus diesen Fehlern scheint man die richtigen Lehren gezogen zu haben. Uwe Neuhaus steht für mehr Kontinuität, vertraut größtenteils seinem Aufstiegskader. Schöner Nebeneffekt zu einer eingespielten Truppe, die Akzeptanz und Identifikation der Fans fällt viel leichter, als wenn Jahr für Jahr neue Söldner die Bühne betreten.

Um Routinier und Goalgetter Arie van Lent, sowie Mittelfeldmotor und Publikumsliebling Holger Wehlage, stehen dem Trainer viele junge, talentierte und vor allem willige Spieler zur Verfügung. Gepaart mit den bundesligaerfahrenen Kräften Danijel Stefulj, Thomas Kläsener und dem portugiesischen Neuzugang Paulo Sergio, mit dem große Spielmacherhoffnungen verbunden sind, scheint Rot Weiss Essen gut gerüstet zu sein für das Abenteuer zweite Bundesliga. Aufsteiger haben es naturgemäß schwer, aber mit der Euphorie an der Hafenstraße im Rücken, ist der Klassenerhalt ein durchaus realistisches Saisonziel. Dies sollte dann der Grundstein dafür sein, RWE dauerhaft in dieser Liga zu etablieren, so dass der Traum vieler Fans, irgendwann einmal wieder Erstligafußball in Essen erleben zu dürfen, Stück für Stück näher rücken kann.

, 09.08.2006

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