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Der Pott brodelt und kocht...
Am Freitag ein gellendes Pfeifkonzert nach der aufopferungsvollen Darbietung des BVB gegen Hannover ? so was hatte ich auch schon länger nicht mehr erlebt. Aber völlig berechtigt, denn was die Kicker, besonders in der zweiten Halbzeit, an Laufpensum geboten haben, Hut ab, das glich einer Altherrentruppe auf Saisonabschlussfahrt?
66.000 Zuschauer an einem Freitagabend gegen 96 ? das ist eigentlich schon Wahnsinn. Und dann liefern die Profis eine solch lustlose Vorstellung ab? Unglaublich! Ob den Spielern überhaupt klar ist, was sie da anrichten? Ist es Faulheit, ist es null Bock auf Fußball? Sind sie
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Weide ist bedient, läßt Brenner und Degen stehen
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schon zu satt? Haben sie kein(e) Saisonziel(e)? Die Fans haben sie ? daher machen sie freitags früh Feierabend, um sich durch etliche Staus zu wühlen, total abgekämpft ins Stadion gerannt zu kommen, um ja keine Minute des Spieles zu verpassen. Bei der Kartenbeschaffung sich lange bemüht, teuer Geld abgeknapst, nur um endlich mal wieder live dabei sein zu können... Und dann solch eine Vorstellung. Nein liebe Fußballprofis: so nicht. Das hat kein Fan der Welt verdient.
Als Konsequenz suchen nun schon wieder zahlreiche Fans einen Schuldigen, wie meist wird dann der Trainer zuerst genannt. Schade, und die Spieler kommen wieder mal so davon? Das kann es nicht sein. Hier sollte sich Volkes Zorn eher gegen die Spieler richten, denn einzig sie sind zumindest für die läuferische Leistung auf dem Platz verantwortlich. Die stimmt aber nicht.
In Dortmund brodelt es
Ein paar Kilometer weiter sieht die Situation noch etwas beschissener aus. In Gelsenkirchen hat man in den letzten Wochen viel von dem zerstört, was man sich über Jahre erarbeitet hatte ? eine relativ seriöse Konstanz. Die Ermittlungen im Fall Parkstadion sehe ich recht locker, da wird man dem Club wohl rechtlich nichts anhaben können, da werden letztlich bei der Stadt Gelsenkirchen ein paar Köpfe rollen und aus die Maus.
Aber es gibt ja noch ein paar Baustellen, oder besser offene Wunden: Allen voran zwei recht unerfahrene Macher in Führungspositionen. Mirko Slomka und Andreas Müller erfahren derzeit, wie knüppelhart und zum Teil durchtrieben das Profigeschäft auf hoher Ebene abläuft. Hinter den Kulissen ein Hauen und Stechen, die Presse heizt ohne Ende ein, macht aus jedem Furz einen Donnerschlag, kramt uralte Geschichten aus... nicht nur der Auflage wegen, da spielt auch eine große Lust am bewussten Zerstören, am Demontieren und am öffentlich an den Pranger stellen mit. Boulevard auf unterstem Niveau eben. Mir übrigens schleierhaft, wie man so versessen darauf sein kann, Trainer, Manager ... andere Funktionäre zu zerfleischen. Irgendwo wird da die Grenze des guten Geschmacks weit überschritten. Das Schlimmste daran aber ist, dass sich viele über die Blöd und deren Ableger ihre Meinung ?bilden?. Und schon hallt es durch Stadien und Gazetten bis in die Internetforen: ?Slomka raus, Müller raus, alle raus...? - Schwachsinn.
Das Problem mal bei der Wurzel packen. Wo liegen denn Schalkes wirkliche (sportliche) Probleme? Doch nicht an der individuellen Qualität der Spieler, doch nicht am Stadion, am Verein, an der Unterstützung der Fans. Nein, bei weitem nicht. Es liegt einzig an der Einstellung der Kicker. Da kann man wieder sagen, für die richtige Einstellung ist der Trainer verantwortlich. Ist er das wirklich, ist das so simpel gelagert? Mitnichten. Welche Möglichkeiten hat ein Trainer, wenn er so viele Faulsäcke und Abzocker in der Truppe hat? KEINE. Die Trainer sind nur so stark, wie der Vorstand, der hinter ihnen steht, denn einzig die, die für die Auszahlung der Kohle zuständig sind, die die Verträge machen, die müssen zu 100% hinter dem Trainer stehen, müssen den Spielern deutlich machen: entweder ihr zieht mit, oder ab dafür.
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Verbalinjurien gegen die eigene Mannschaft: So4
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Slomka, nun wird seine Unerfahrenheit ins Feld geführt, solch ein Greenhorn sei der Lage / Mannschaft nicht gewachsen. Wenn das mal so einfach wäre. Mir geht jedes mal der Hut hoch, wenn ich im Nachhinein die allsonntäglichen Sinnlos - Kommentare von Schnaps ? Udo vernehmen muss. Dieser versoffene Tattergreis haut reihenweise seine Kollegen in die Pfanne und ergötzt sich sichtbar an jeder Fiesheit. Herr Lattek, lassen sie es sein, ihre Zeit ist längst um. Treffen sie sich doch lieber Sonntag Vormittag mit anderen geistigen Tieffliegern der Fußballszene im Biergarten, wo sie ihrem liebsten Hobby nachgehen können. Dahin passen ihre Stammtischparolen auch besser, als in die Öffentlichkeit. Oder soll man besser Scheißhausparolen sagen? Als ?Gesprächs?partner schlage ich u. a. Max Merkel vor, vielleicht noch Dummdumm - Loddar ? ist das ein Vorschlag?
Die lieben Medien verfahren nach dem Motto: hetzen, ketzen, fertig machen. Wie würden die Toten Hosen singen: ?...was für Eltern muss man haben, um so verdorben zu sein, solch einen Beruf zu ergreifen, und zu sein ein solches Schwein / derart gemein...? Auch für So4 gilt: was da abgeht, ist unfassbar. Da leben die Herren Profis in Saus und Braus. Ein eigenes Rehazentrum, Räumlichkeiten mit allem Schnickschnack für die (viele) Freizeit, Bedienstete, die den Spielern alle Wünsche von den Lippen ablesen, ein Trainerstab, der alle Möglichkeiten zur individuellen Verbesserung und Betreuung hergibt, nebenbei mit hoch dotierten Verträgen ausgestattet... und nun sind wir dann endgültig beim Thema: SCHLUß MIT LUSTIG. Den Kopf des Trainers zu fordern, wie bereits oben angemerkt, es würde nicht das eigentliche Problem lösen. Vielmehr gäbe man der Mannschaft erneut ein Alibi, mit dem Effekt, dass der nächste Trainer kurzzeitig erfolgreich sein wird, die Truppe ihn dann ebenso abservieren wird, wie die Kurzzeitarbeiter zuvor.
Die Trainerentlassungen seit dem Weggang Huub Stevens´ zeigen deutliche Parallelen auf, die man nun auch schon bei Mirko Slomka erkennen kann: Neubarth kam, kurzzeitig hatte es den Anschein, als höre die Truppe auf ihn, dann ebbte dies ab, man kritisierte hinter vorgehaltener Hand, fabrizierte die entsprechenden Ergebnisse und schwuppdiwupp war man den Novizen los. Auffällig bei allen Trainer Demissionen, die Rolle des Torhüters Frank Rost. Neubarth ging nach einem 1-1 gegen 1860. Die Sechzger hätten nie und nimmer ein Tor erzielt, so wich Rost einem harmlosen Rückpass van Hoogdalems gekonnt aus, das Remis war perfekt und der Trainer endgültig zum Abschuss freigegeben.
Ein paar Monate später, es rumorte mal wieder innerhalb der Truppe, Jupp Heynckes war längst nicht mehr unumstritten, hinter dem Rücken wurde erneut viel erzählt, da reiste man zum Auswärtsspiel nach Wolfsburg. Und wer machte wieder einen entscheidenden Fehler? Frank Rost sprang in Supermann ? Manier am Ball vorbei, 1-0 Wolfsburg, Endstand 3-0 ? Trainer weg. Zufälle gibt´s. Der Fall Rangnick dürfte allen noch in Erinnerung sein, daher dazu keine Einzelheiten, nur so viel: auch dort war Rost einer der Wortführer (hinter dem Rücken selbstverständlich).
Solch ein Spieler, der nach außen hin auf Fannähe macht, sogar im ständigen engen Kontakt zu den Ultras steht, der bereitet dem Verein durch sein hinterhältiges Verhalten viele unnötige Probleme. Das Fatale an der Sache ist, er ist kein Einzeltäter, dieses Verhalten zieht sich wie ein roter Faden durch die Ansammlung von Egoisten, verhätschelten Möchtegern Stars. Der Verein Schalke 04 steht vor einem großen Problem: Man beschäftigt eine Mannschaft, die charakterlich nicht geeignet ist, dauerhaft den Erfolg nach GE zu holen. Da können noch so viele Daum´s, Hitzfeld´s, Lattek´s =(Scherz) oder sonst wer angeheuert werden, wenn man nun nicht rigoros durchgreift, wird es zu einer Neverending Story. Nun müssen an den richtigen Stellen Köpfe rollen (sinnbildlich), nachweislich faule und unloyale Spieler öffentlich an den Pranger gestellt werden, damit sie auch größte Schwierigkeiten haben, einen neuen Verein zu finden, Briefmarke auf den Allerwertesten und raus damit. Das kostet kurzfristig sicher Geld, aber auf lange Sicht scheint das der einzig gangbare Weg, um die ehrgeizigen Ziele auch nur annähernd zu realisieren. Jeder Spieler muss spüren, dass er unter besonderer Beobachtung steht, dass er der nächste sein kann, wenn er nicht bereit ist, alles zu geben.
 Die Fans haben in Leverkusen gereizt reagiert. Sie haben die Spieler angefeindet und verhöhnt. Vielleicht nicht unbedingt die feine englische Art, aber doch mehr als verständlich. Bleibt nur die Frage, warum nicht schon viel früher? Warum geht man gerade auf Schalke so lange derart unkritisch mit den Profis um? Diese sportliche Situation, in der Schalke momentan steckt, sie war doch bereits vor Wochen abzusehen, weil es seit Jahren nach dem selben Muster abläuft. In den Internetforen geht es hoch her. Neben den üblichen Trainer raus, Manager raus, alle raus Forderungen, gibt es aber mehr und mehr Anhänger, die sich ernsthaft mit der Thematik befassen und zu ähnlichen Schlussfolgerungen kommen. So formuliert ein User, wenn auch überspitzt, aber doch sehr treffend: ?... früher sind Deserteure erschossen worden...?. Ein weiterer Autor gibt zum Thema Kommerz, faule Mannschaft.. zum Besten: ?Die Kurve ist doch die letzte Instanz, das Ruder noch einmal rumreißen zu können?. Sehr treffend. Zu spät. In Schalke kocht die Volksseele.
Auf Schalke kocht es
Bleibt die Frage, wie es bei Königsblau weiter gehen wird. Vermutlich wird Slomka gefeuert und das Spielchen geht wieder von vorne los. Der "Neue" kann einem schon jetzt leid tun. Eigentlich langweilig, weil so durchsichtig. Aber die wirtschaftlichen Schäden, die daraus entstehen, die machen die Angelegenheit wieder spannend. Schade, dass man sich nicht an spannenden Spielen erfreuen kann, an schönem Offensiv ? Fußball, an Erfolgen... aber das gönnen die Millionäre im Schalker Trikot ihren Anhängern ja nicht.
Eine schöne Woche allen Fußball?Fans im Ruhrpott !!
, 04.10.2006
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