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Warum steht Schalke 14 Punkte vor Borussia? (1)

Kirsche?Analyse zur Hinrunde der Bundesliga?Saison 2006/2007 anhand eines Vergleichs der Vereine BV Borussia Dortmund 09 und FC Schalke 04. Die zentrale Frage dabei lautete:

Warum steht Schalke nach 17 Spieltagen "14" Punkte vor dem BVB?

Beide Clubs haben vor der Saison klare Ziele definiert. Während die Führungsetage des BVB das Ziel Uefa ? Cup ausgab, gingen die Schalker Macher forscher ran und gaben den Kampf um die Deutsche Meisterschaft als Ziel aus. Die Situation stellt sich zur Halbzeit der Saison, also nach exakt 17 Spielen, wie folgt dar:

- Borussia Dortmund rangiert auf Tabllenplatz 9, mit 22 Punkten (Schnitt pro Spiel = 1,29 Punkte), somit 5 Punkte hinter dem angepeilten Platz, den die Berliner Hertha einnimmt.

- Schalke 04 überwintert lediglich wegen der um 13 Treffer schlechteren Tordifferenz auf dem 2. Tabellenplatz, punktgleich mit Tabellenführer Werder Bremen. Beide Teams haben bisher 36 Punkte erkämpft (Schnitt pro Spiel = 2,12 Punkte).

Schalke ist seinem Ziel zur Mitte der Saison wesentlich näher, als die Borussia. Uns hat die Frage beschäftigt, warum eine solch deutliche Diskrepanz zwischen beiden Mannschaften klafft? Beide Teams sind von den Einzelspielern her weit über Durchschnitt besetzt. Sicher hat S04 dort Vorteile, weil man sich dort über Jahre eine Wunschmannschaft zusammenstellen konnte, was dem BVB durch wirtschaftliche Zwänge in der Form nicht möglich war. Dennoch erscheint der Unterschied, der sich in der Tabelle mehr als deutlich niederschlägt, doch zu gravierend.

Im Folgenden bemühen wir uns, kritisch zu hinterfragen, zu recherchieren, zu analysieren, welche Gründe letztendlich ausschlaggebend für diesen deutlichen Vorsprung der Königsblauen sind / waren.

Wie gesagt, beide Teams haben sehr gute Fußballer in ihren Reihen, doch bei detaillierter Betrachtung der ersten Saisonhälfte, kann man Kriterien erkennen, die deutlich machen, warum man sich derzeit in solch unterschiedlichen Sphären bewegt. Dazu dienen uns zunächst ein paar Fakten und statistische Belege.

Der allgemeine Vergleich in Zahlen nach 17 Spieltagen:



Schalke hat in der Hinrunde 8 Heim und 9 Auswärtsspiele bestritten, der BVB hingegen 9 Heim und 8 Auswärtsspiele. Schalke bestreitet in der Rückrunde ein Heimspiel mehr. Schalke hat 7 x zu Null gespielt, dies gelang dem BVB lediglich 3 x, Schalke und Dortmund blieben dabei jeweils 3 x ohne eigenes Tor.

Die Spieler der Mannschaften wurden nach ihren Leistungen beurteilt, was im Folgenden genauer beleuchtet wird:

Spiegelbild der Profis: Die pure Selbstzerfleischung

Auf der Position des Torhüters hat der BVB klare Vorteile, Roman Weidenfeller ist zweifelsohne einer der besten seiner Zunft. Erst nach dem Wechsel im Schalker Tor konnte Schalke Punkte gut machen, denn Manuel Neuer rechtfertigte das in ihn gesetzte Vertrauen konstant. Während Weidenfeller mit einer Gesamtnote 2 aus der Hinrunde hervorgeht, ergeben die Beurteilungen von Rost (4+) und Neuer (3+) einen deutlich schlechteren Schnitt. Vorteil BVB.

Auf den Außenpositionen der Viererkette hat Schalke klare Vorteile. So stach Rafinha (Note 2-) klar Degen aus (4), auf der linken Seite konnte Pander (Note 2) sich knapp gegen Dede durchsetzen (Note3).

Bei den Außenverteidigern setzen sich die Noten wie folgt zusammen: 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vorteil Schalke

Im Bereich Innenverteidigung hat Schalke ebenfalls knapp die Nase vorn, wobei dort die überragende Hinrunde Bordon´s den Hauptausschlag gibt. Die Noten im Einzelnen:

Die Ersatzleute, die auf den Positionen nur sporadisch zum Einsatz kamen, erbrachten auf beiden Seiten solide Leistungen (S04 = Hoogland + Boenisch; beim BVB = Metzelder und Hünemeier). Gesamt: Vorteil Schalke.

Im Mittelfeld fällt die Beurteilung deshalb sehr schwer, da die verschiedenen Systeme (4-3-3 oder 4-4-2) genaue Positionen nicht hergeben, so dass wir dort in etwa nach Zentrale oder Außen vorgegangen sind.

Im rechten Mittelfeld geht S04 mit einer 3- aus dem Vergleich hervor (Hamit Altintop = 4+ / Varela = 3), der BVB erreicht eine 2- (Tinga). Vorteil BVB.

Im linken Mittelfeld sieht die Welt schon wieder anders aus, dort sind beide Teams recht ausgeglichen, besitzt Schalke einen minimalen Vorteil, Kobiashvili kommt auf eine Note 3+, Kringe steht ihm da mit einer glatten 3 kaum nach.

Die Noten setzen sich wie folgt zusammen:

Im defensiven Mittelfeld nehmen sich beide Teams ebenfalls nicht viel. Hier profitiert S04 klar von der Leistungsexplosion eines Bajramovic, während beim BVB Kruska endgültig den Durchbruch, durch konstant gute Leistungen, geschafft hat. Natürlich haben auch Spieler wie Ernst und Hamit Altintop, ja gar Kobiashvili auf diesen Positionen gespielt wie auch Sahin und Tinga auf der anderen Seite.

Im offensiven Mittelfeld befinden sich "gemeinsame" Probleme. Auf Schalker Seite wusste ein Lincoln nur seltenst zu überzeugen, beim BVB scheint trotz Pienaar noch kein adäquater Ersatz für den abgewanderten Rosicky gefunden worden zu sein. Varela bemühte sich in Lincoln´s Abwesenheit zwar die Position mit Leben zu füllen, aber er ist nicht für diese Position geboren. Sahin hat in Ansätzen gezeigt, dass er irgendwann mal mehr Akzente nach vorne setzen kann.

Im Bereich Angriff ergeben sich Aus unserer Bewertung identische Ergebnisse. Mit einer Durchschnittsnote von 2,9 gehen beide Angriffsreihen aus dem Vergleich hervor.

Diese Note attestiert den Stürmern eine gute Leistung, die sich so zusammensetzt:

Die Reservebänke beider Clubs geben nicht unbedingt die Qualität der ersten Elf wieder, wobei Schalke dort vor allem im Bereich Innenverteidigung und defensives Mittelfeld deutliche Vorteile besitzt (bei dem Kader, der aktuell zur Verfügung stand).

Ein ganz entscheidender Bereich ist die Mannschafts- führung. Hier ist natürlich in erster Linie der Trainer zu nennen und zu beurteilen. Im zweiten Teil analysieren wir weiterhin sportliche Leitung und Management, die Transferpolitik und nicht zuletzt auch die Taktik.

, 11.01.2007

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