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Am Rande eines Auswärtsspiels

Nur noch reißaus nahm Kringe, als Schröder dann plötzlich mit dem VfL-Schal wedelte...

Nur noch reißaus nahm Kringe, als Schröder dann plötzlich mit dem VfL-Schal wedelte...

Zwar ist es redundant, immer wieder mit Veranstaltungen und anderen Aktionen für Zivilcourage und gegen Diskriminierung einzutreten, doch zeigen nahezu tägliche Vorkommnisse in allen Teilen der Welt, dass solche Veranstaltungen notwendig und offenbar nur für die ?denkende? Bevölkerung als ?redundant? einzustufen sind. So spielen sich auch neben Fußballplätzen ? und bisweilen auch AUF diesen ? immer wieder Szenen ab, deren Geisteshaltung man gerade in Deutschland seit einigen Jahren tot glaubte. Aus diesem Grunde lud der VfL Bochum anlässlich des bevorstehenden ?B1-Derbys? zu einem ganz besonderen Medientermin mit ganz besonderen Leuten an einen ganz besonderen Ort ein. Inmitten des Ruhrpotts wollen sie bekanntlich ein sympathisches Gegengewicht bilden: selbstbewusst statt selbstgefällig, bodenständig statt abgehoben, anfassbar statt unberührbar - getreu ihres im August 2007 ausgegebenen Leitbildes.

Gute Freunde aus gemeinsamen Kölner Zeiten

Gute Freunde aus gemeinsamen Kölner Zeiten

Besonders war dieser Termin nicht nur, weil er nicht obligatorisch war, sondern insbesondere, weil er im Rahmen der Aktion unter dem Titel ?Dafür! Dagegen! Für mehr Zivilcourage & gegen Diskriminierung? durchgeführt wurde. Zwar ist der Name etwas irreführend, denn ?gegen Diskriminierung? zu sein bedeutet ja, die Diskriminierung zu diskriminieren, doch das nur am Rande. Ziel der Veranstaltung war einfach, ein Zeichen zu setzen, dass trotz Rivalität auch "Freundschaft" möglich ist. Und hier kamen dann die besonderen Gäste ins Spiel. Diese waren Florian Kovatsch und Marc Neul, zwei miteinander befreundete Fans der Nachbarvereine, sowie die beiden Spieler Florian Kringe ("Für die Borussia-Fans ist das Derby gegen Schalke die Mutter aller Derbys?) von Borussia Dortmund und Oliver Schröder ("Wir sind schon seit längerem mit dem BVB auf Augenhöhe") vom VfL Bochum, welche sich beide noch aus Kölner Zeiten kennen und seitdem nicht nur eng miteinander befreundet sind, sondern gar den gleichen Freundeskreis teilen. Da würde es nicht verwundern, wenn die beiden sogar auch mit einem Fan oder Spieler aus der Verbotenen Stadt etwas zu tun hätten.

Doch das ?Besonderste? an diesem besonderen Tag waren sicherlich die gewählten Örtlichkeiten. Nicht nur, dass der VfL die Veranstaltung ?auf Feindesland? - nämlich in Dortmund stattfinden ließ, man wählte dafür auch noch das drehende Restaurant des Florianturms aus. Dieses war sicherlich das größte "Zeichen", das man setzen konnte.


 Hierdurch wurde im positiven Sinne der Weitblick in eine globalisierte Welt, in der Diskriminierungen aller Art keinen Platz mehr haben, suggeriert. Hier wurde Erhabenheit über einen so niedrigen Instinkt vermittelt. Doch zurück auf dem Boden im Auto angekommen, sah man, nach Studium der Radio-Nachrichten, bereits wieder in der Ferne den Neandertaler mit seiner Keule über den Zaun steigen.

Und so wird diese Veranstaltung ? befürchte ich ? nicht die letzte ihrer Art gewesen sein!

(Fotos) 28.03.2008

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