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Von Lemberg nach Dortmund... - Reisebericht Teil 2
Im ersten Teil unseres Reiseberichts aus Lemberg haben wir euch von der Reise in die Ukraine, der Ankunft am Stadion und dem Besuch der lwiwschen Innenstadt berichtet. In Teil 2 geht es um Ausschreitungen in der Innenstadt, die Atmosphäre am Stadion und die Abreise nach Dortmund.
 Nach dem Besuch der Brauerei und des Towers zogen wir in den bereits angesprochenen ?Biergarten? und stimmten bei leckeren Kühlgetränken in die Sangeskunst der dort versammelten Borussen mit ein. Gegen 18.00 Uhr verspürten wir - wohl eher unterschwellig - dass es so langsam an der Zeit war, ein Taxi zu rufen und Richtung Stadion zu fahren ? was wir dann auch 15 Minuten später zu viert machten. Im Nachhinein die genau richtige Entscheidung, denn nur wenige Minuten später kam es zum Angriff der Hooligans auf dieses Lokal. Dabei hatten sich gut 1.000 Mann in drei Nebenstraßen organisiert und stürmten dann mit Bengalos und Leuchtspurmunition das Lokal.
Wie wir später erfuhren, sollen hierunter auch Vertreter der Hooligan-Szene von Dynamo Kiew und Lech Posen gewesen sein, die eigens angereist waren. Von Insassen unseres Busses, die zu dem Zeitpunkt des Angriffes noch vor Ort waren, hörten wir später diverse Schreckensberichte. Einige konnten sich - zum Teil leicht verletzt - auf ihrer Flucht in den BEST-Reisebus der VIPs retten, die zufällig dort vorbeikamen. Der Reiseleiter wollte sie zunächst wieder dem Bus verweisen, doch
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Mobile Bratwurstbuden haben es weit gebracht...
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Norbert Dickel setzte sich vehement dafür ein, sie mit zum Stadion zu nehmen und auch vom Mannschaftsarzt medizinisch behandeln zu lassen. Andere Flüchtige schafften es in ein Taxi und hatten dann ihr ganz besonderes Erlebnis, als der Taxifahrer in einer dunklen Gasse anhielt und aus seinem Handschuhfach einen langen Dolch hervorholte, um dann zu verkünden ?keine Angst, er wolle nur Brot aufschneiden? - was er dann auch tat. Die späteren Berichte ukrainischer Medien, die Sache wäre von BVB-Fans provoziert worden, lässt sich auf jeden Fall nicht nachvollziehen. Es handelte sich definitiv um einen genau geplanten und organisierten ?Angriff? der heimischen Fan-Szene.
Wir erreichten mit unserem Taxi - zu diesem Zeitpunkt noch unwissend von den Ereignissen in der Innenstadt - das Stadion. Dort war alles ruhig und freundlich. Wir wurden mehrfach gebeten, uns mit einheimischen Fans fotografieren zu lassen und das typische Europapokal-Feeling bei Unterhaltungen mit Händen und Füßen war längst dar. Aus erster Hand - nämlich von einem Sat1-Team mit Frau Ricken in vorderster Front - erfuhren wir dann von der Startaufstellung Mario Götzes. Das gewünschte Interview mit uns konnte dann aufgrund kurzfristiger redaktioneller Änderungen doch nicht stattfinden ... doch für gemeinsame Fotos stand die Herzdame unseres Heldens von München gerne zur Verfügung.
Nach einem Irrgang rund um das Stadion auf der Suche nach unserem Bus, der inzwischen nicht mehr dort stand, wo wir morgens abgesetzt wurden, und der Begleitung durch einen aufgrund der lokalen Fehlorganisation sichtlich genervten, aber sehr hilfsbereiten UEFA-Offiziellen, erreichten wir dann auch den uns angewiesenen Eingang zum Stadion. Eine Ahnung, wo sich unser Bus jetzt befand, hatten allerdings weder wir, noch der nette Herr von der UEFA.
Nach der Einlasskontrolle ins Stadion wurden wir in kleinen Grüppchen - begleitet von der Miliz - zu unserem Block gebracht. Das war aufgrund der Tatsache, dass es nur zwei Eingänge zum Stadion gibt und auch in keinster Weise bauliche Blocktrennungen vorhanden waren, sicher keine schlechte Idee. Der Gästeblock selbst, war rundum von
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Der Gästeblock in Lemberg
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Polizei abgeschirmt, allerdings ohne dass eine Ausrüstung für Verteidigungszwecke erkennbar gewesen wäre - sieht man mal von den Regenschirmen der weiblichen Beamten und deren ?High-Heels? ab.
Der Gästeblock füllte sich anfangs nur spärlich, da sicherlich ein Großteil zu diesem Zeitpunkt noch damit beschäftigt war, die Innenstadt unverletzt zu verlassen. 20 Minuten vor Spielbeginn wurde es dann aber doch sichtlich voller. Zum eigentlichen Spiel ist ausreichend gesagt und geschrieben worden. Wir wurden nach dem Spiel ca. eine Stunde im Block belassen. Dann kam die Mitteilung, dass die Fan-Busse direkt zum Ausgang kommen würden und für Fans, die zu ihren Hotels in die Stadt mussten, Shuttle-Busse bereitgestellt werden. Dieses geschah unter großer Polizei- und Militärpräsenz. Knapp zwei Stunden nach Spielende setzte sich dann der Buskonvoi unter Polizeischutz in Bewegung und wurde aus der Stadt geführt, vorbei am im Bau befindlichen neuen EM-Stadion für 2012 und bis kurz vor die ukrainische Grenze begleitet.
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Vorfreude in Lemberg: UEFA EURO 2012-Logo
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An der ukrainisch-polnischen Grenze mussten wir dann gut zwei Stunden auf unsere Abfertigung warten. Das lag laut unserem Busfahrer vor allem daran, dass der erste Dortmunder Fanbus eine fällige Nachzahlung von 40 Cent ignoriert hat und die nachfolgenden Busse dann dementsprechend dafür ?bluten? mussten. Vielen Dank dafür - welcher Fanbus auch immer das war. Somit brauchten wir für die ersten 300 km auf Landstraßen geschlagene acht Stunden und machten Freitagmorgens um halb neun unsere erste Pause auf einem Rastplatz in Krakau. Im Laufe der Fahrt durch Polen wurden wir dann noch vom Zoll angehalten und überprüft. Der ?Spaß? kostete uns dann auch noch mal ein Stündchen, so dass die maximale Fahrzeit von 21 Stunden für unsere zwei Busfahrer in Kassel erreicht war. Zum Glück war dort auf dem Rastplatz bereits ein dritter Fahrer Vorort, der uns dann die letzten zwei Stunden bis Dortmund chauffierte.
Nach gut 60 Stunden erreichten wir dann gegen 22:30 Uhr am Freitagabend wieder den Stadionvorplatz in Dortmund. Eine Fahrt, ein Spiel, was sicherlich bei allen Mitfahrern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Und trotz der Vorkommnisse in der Innenstadt eine Tour, die sich absolut gelohnt hat. Großen Dank von dieser Stelle nochmals an die Organisation durch die Fanabteilung - sing: ?Sarah von der F...A, Sarah von F...A, Du Blümchen!?
, 21.09.2010
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